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Freitag, 27. Dezember 2024 Mediadaten
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Ovenhausen (r). Nach 34 Jahren Amtszeit hat Franz-Josef Gottlob sich dazu entschlossen, seine Ämter als Ortsheimatpfleger und Ortschronist aus Altersgründen niederzulegen. Im Rahmen der Sitzung des Ortsausschusses Ovenhausen wurde er nun feierlich verabschiedet. Doch vor seiner Verabschiedung gab Gottlob einen Rückblick auf seine Amtszeit. So wurde er 1985 auf Vorschlag des Ortsausschusses Ovenhausen und Bestätigung durch den Rat der Stadt Höxter durch den damaligen Kreisheimatpfleger Josef Leifeld ernannt. Das Amt hatte er von Fritz Drüke (Edlingsfeld) übernommen, der es auf immerhin 39 Jahre Amtszeit gebracht hatte.

In seinem Rückblick hob Gottlob hervor, dass ihm als Grundschullehrer hier vor Ort die Geschichte Ovenhausens besonders am Herzen gelegen habe und es so nur konsequent gewesen sei, sich als Ortsheimatpfleger und Chronist des Dorfes zur Verfügung zu stellen. Dabei vergaß Gottlob nicht die Schwierigkeiten zu erwähnen, die das Amt mit sich bringt; denn da der Ortsheimatpfleger über keine finanziellen Mittel verfügt, musste er, wenn er Projekte umsetzen wollte, auf Geldsuche gehen. Eine wichtige Aufgabe war in seiner 34 – jährigen Tätigkeit die systematische Erfassung der Wegekreuze und Bildstöcke in der Gemarkung Ovenhausen mit Lage, Inschrift und auch Stifternamen. Dabei habe er sich auch stets für den Erhalt der kleinen Denkmäler durch Beseitigung witterungsbedingter Schäden eingesetzt.

Die Geschichte Ovenhausens ist im Buch von Pfarrer Redegeld gut dokumentiert, hier habe er keine Hand mehr anlegen müssen. Der Heiligenberg mit seiner mittlerweile überregional bekannten Kapelle habe ihm immer besonders am Herzen gelegen. Führungen von Gruppen, Vorträge über die Geschichte der Kapelle und des Berges, so wie die Neuauflage des Heiligenberger Wallfahrtsbüchleins fanden in Gottlobs Worten ebenfalls besondere Erwähnung. Als Dorflehrer habe er sich natürlich auch für die Geschichte der Schule interessiert. Im Jahr 2000 wurde das ehemalige jüdische Haus Uhlmann in das Freilichtmuseum Detmold transloziert. Später war er an der Errichtung einer Erinnerungstafel am ehemaligen Standort beteiligt. Weiterhin sei er Mitinitiator des Denkmals an der Pastoratsmauer gewesen, auf dem alle aus Ovenhausen deportierten Juden namentlich aufgeführt sind. Mitgewirkt habe er auch im Planungsstab für den Jacobspilgerweg, der in Corvey beginnend über den Heiligenberg und durch Ovenhausen weiter in Richtung Ruhrgebiet führt. Der Volkstrauertag mit Kirchengemeinde und den örtlichen Vereinen und die Brauchtumspflege im Allgemeinen hatten in seiner Amtszeit einen hohen Stellenwert.

Nunmehr möchte er das Amt des Ortsheimatpflegers in jüngere Hände legen. Nach diesen Ausführungen würdigte Ortsausschussvorsitzender Günther Ludwig die Verdienste von Franz-Josef Gottlob. Hierbei bedankte er sich für die stets gute und sehr vertrauensvolle Zusammenarbeit in den vergangenen Jahren und wünschte ihm alles Gute für die Zukunft. Stadtheimatpfleger Wilfried Henze schloss sich den Worten Ludwigs an. Dabei erinnerte er an die gemeinsame Zeit und das gute Miteinander. Zum Abschluss überreichte Kreisheimatpfleger Hans-Werner Gorzolka die Urkunde des Westfälischen Heimatbundes. Dabei bedankte auch er sich für das Wirken des scheidenden Heimatpflegers.

Foto: Günther Ludwig

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