Bruchhausen (TKu). Sie retten, bergen, löschen und schützen: Ganz Bruchhausen war am vergangenen Wochenende mit unzähligen rot-weißen Fahnen mit genau diesem Logo in der Mitte beflaggt. Die Freiwillige Feuerwehr in Bruchhausen feierte ihr 110-jähriges Bestehen mit einem großen Festumzug und öffentlichem Frühschoppen mit Pico Bellos verrückter Feuerwehr. Bei schönstem Sommerwetter begrüßte Bruchhausens Löschgruppenführer Fabian Knipping am Samstagabend alle befreundeten Wehren aus dem Stadtgebiet Höxter und aus der näheren Umgebung, die Musikkapellen und Vereine sowie die Ehrengäste, unter denen auch der Bundestagsabgeordnete Christian Haase war sowie Bürgermeister Alexander Fischer, die örtlichen Politiker sowie Kreisbrandmeister Rudolf Lüke im Schlosspark von Bruchhausen.
In 110 Jahren habe sich nicht nur das Feuerwehrwesen stark verändert, sondern auch die Welt um die Feuerwehr herum, betonte Löschgruppenführer Knipping in seiner Rede. Zwei Weltkriege und der anschließende kalte Krieg, aber auch die Gründung Europas, die Wiedervereinigung Deutschlands und vier gewonnene Fußballweltmeisterschaften waren nur einige bewegende Ereignisse in diesem Zeitraum, die Fabian Knipping in diesem Zusammenhang als Beispiele aufzählte. Für die eigene Feuerwehr sei es jedoch in den 110 Jahren stetig bergauf gegangen, was die Ausrüstung und die Ausbildung der Wehrleute betrifft. Tragische Unfälle oder ernsthafte Verletzungen seien zum Glück die Seltenheit gewesen, so Knipping.
Knipping richtete aber auch einen Appell an alle Anwesenden: „Für manche sind wir Helden oder der Retter in der Not. Für einige sind wir aber nur Störenfriede, die mit Blaulicht und Martinshorn durch die Ortschaft fahren oder die beim Unfall die Durchfahrt verhindern, wenn ein ach so wichtiger Termin besteht. In Wirklichkeit sind wir aber Menschen, die nur eines wollen: retten, löschen, bergen, schützen und wohlbehalten wieder nach Hause kommen“, betonte Fabian Knipping in seiner Rede. Der Bundestagsabgeordnete Christian Haase dankte den Kameraden für ihren Einsatz. Wie sehr man die Feuerwehr im Stadtgebiet Höxter benötige, machte Haase an der Einsatzbilanz der Feuerwehr Höxter fest, die im vergangenen Jahr mehr als 400 Einsätze gezählt hat. Auch in diesem Jahr sei bereits die 200er Einsatzmarke überschritten worden.
Im ländlichen Raum stehe man noch gemeinsam füreinander ein, das gelte in erster Linie auch für die Feuerwehr, sagte Haase. Dank sagte auch Bürgermeister Alexander Fischer für die ehrenamtliche Arbeit, die in 110 Jahren des Bestehens der Freiwilligen Feuerwehr in Bruchhausen bis heute rund um die Uhr geleistet wurde. Das es Menschen gäbe, welche die Feuerwehrleute als Störenfriede bezeichneten, könne Fischer nicht nachvollziehen. Er drückte mit seinen Worten seinen äußersten Respekt und seine Hochachtung vor den Kameradinnen und Kameraden aus. Kreisbrandmeister Rudolf Lüke überreichte Löschgruppenführer Fabian Knipping die Ehrenurkunde des Kreises Höxter, bevor der Umzug die große Runde durch Ottbergen und Bruchhausen machte.
Fotos: Thomas Kube