Höxter (r). In Zeiten des Pflegenotstandes übernehmen pflegende Angehörige eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe. Trotz der Entlastung durch einen ambulanten Pflegedienst nehmen die Anforderungen an sie zu.
Gerade bei einer demenziellen Erkrankung sind pflegende Angehörige Tag und Nacht im Einsatz. Doch es fehlt ihnen die Anerkennung: Sie geraten in die Isolation und stellen ihre eigenen Bedürfnisse in den Hintergrund. Auf Dauer führt das zu einer Überforderung und nicht selten erkranken pflegende Angehörige unter der Belastung selbst. Sie leiden nicht nur unter der körperlich schweren Arbeit. Auch die Seele leidet. Der Kurs soll pflegende Angehörige dafür sensibilisieren, die eigenen Bedürfnisse zu erkennen und Grenzen zu setzen. Menschen mit Demenz wollen verstanden werden. Sich einfühlen können und ihnen wertschätzend begegnen zu können, ist häufig der Schlüssel zu einem gutem Miteinander im Alltag. Die Beziehung zwischen dem Erkrankten und seinen Bezugspersonen ist außer Balance und es muss eine neue Balance gefunden werden. Das erfordert Kenntnisse über Verhaltensveränderungen, die zum Krankheitsbild gehören, ebenso wie Kenntnisse über Kommunikationsformen.
Der Kurs klärt auf, warum Biographie-Arbeit häufig der Schlüssel zu einem guten Miteinander ist. Ebenso erhalten Teilnehmer in dem Kurs Informationen zum Thema Pflegestärkungsgesetz, Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung.
Das Angebot richtet sich an alle, die den Austausch mit Menschen in ähnlichen Lebenssituationen suchen und sich umfassend informieren wollen. Der Kurs findet an folgenden Terminen im St. Ansgar Krankenhaus in Höxter statt: Montag, 9. September von 16:00 bis 19:00 Uhr, Montag 16. September von 16:00 Uhr bis 19:00 Uhr und Montag, 23. September von 16:00 bis 19:00 Uhr.
Die Angebote werden durch die AOK Nord West nach § 45 b SGB XI finanziert und sind für die Teilnehmer kostenlos. Durch den Kurs führen speziell ausgebildete Pflegefachkräfte. Anmeldungen bei Diana Boldewin 05271-66183091.
Foto: Symbolbild