Höxter (r). Ab dem 8. November 2019 gibt es mit dem JuKiTEr ein neues Unterstützungsangebot für trauernde Kinder (ab 6 Jahre) , Jugendliche (ab ca. 12 Jahre) sowie deren Bezugspersonen. Initiiert und begleitet werden die geschlossenen Gruppen, durch zertifizierte Trauerbegleiter/innen des Ambulanten Hospiz- und Palliativ- Beratungsdienst im Kreis Höxter. Die Teilnahme ist kostenfrei und unabhängig von Weltbild oder Konfession.
Im evangelischen Gemeindehaus in der Brüderstraße 9, in Höxter, werden die Treffen Freitags von 17 bis 19 Uhr, stattfinden. Kinder erleben den Verlust eines nahestehenden Menschen anders als Erwachsene. Je nach Altersstufe gehen sie sehr unterschiedlich mit dem Verlust um. Die Trauer von Kindern lässt sich mit dem Bild der Trauerpfütze verdeutlichen: Stellt man sich das Trauern von Erwachsenen als ein regelmäßiges Waten durch einen tiefen Fluss vor, so gleicht die Trauer von Kindern eher dem Hüpfen durch kleine und große Pfützen.
Ihnen fehlen die Worte für das was sie empfinden, oder sie wollen nichts erzählen, um andere nicht noch trauriger zu machen. Viele Kinder wirken bald wieder "normal" , weshalb der Eindruck entstehen kann, sie würden nicht trauern oder sie hätten alles gut verarbeitet. Jugendliche haben es Aufgrund ihrer Entwicklungsphase besonders schwer, mit einem Verlust leben zu lernen, sich neu zu orientieren, den realen Tod ins eigene Leben zu integrieren und selbst wieder Freude am Leben zu empfinden. Im Grunde sind sie damit beschäftigt, sich vom Elternhaus zu lösen, eigene Werte und Meinungen zu entwickeln, anders zu sein als die Familie.
Ist dann ein Kind oder Jugendlicher von einem Verlust betroffen, gerät alles ins Wanken. Alles wird in Frage gestellt, es gibt - so scheint es - oft niemanden mit dem man über alles sprechen kann. Das Angebot im JuKiTEr lädt ein zum Erzählen über Emotionen wie Trauer, Wut, Verzweiflung, Schmerz, Vermissen, Angst, neuen Mut und Freude. Hier treffen sie andere Betroffene mit ähnlichen Erfahrungen. Der Tod eines Familienmitglieds verändert die gesamte Lebenssituation der Familie. Bezugspersonen fühlen sich im Umgang mit trauernden Kindern und Jugendlichen häufig unsicher, denn auch sie sind Trauernde. Angehörige oder Bezugspersonen haben deshalb zeitlich parallel, in separaten Räumen, die Möglichkeit, an einer Bezugspersonengruppe teilzunehmen. Die Teilnahme an diesem Angebot steht allen Angehörigen offen.
Foto: JuKiTer