Höxter (r). Am Sonntag, 6. Oktober wird um 17 Uhr im Forum Jacob Pins die Ausstellung „Schattenlinien“ mit Bildern der jüdischen Künstlerin Daria Gan eröffnet. Es war ihr Wunsch, dass Daniel Kempin, Kantor einer jüdischen Gemeinde in Frankfurt, zur Eröffnung jüdische Lieder vortragen sollte. „ojfn weg – auf dem Weg“ nennt er sein Programm: Der Titel greift die verschlungenen Wege in Daria Gans Biografie und auch seiner eigenen auf.
Exil und Emigration bestimmen die Geschichte der Juden seit der Flucht nach Ägypten vor 4000 Jahren. Assyrisches, babylonisches und römisches Exil, die Flucht der Juden aus West- und Südeuropa nach Osteuropa, der „Ewige Jude“: immer wieder vertrieben – und schließlich die Apokalypse der Schoah: Daniel Kempin erzählt davon in seinen Liedern.
Er trägt sie in jiddischer Sprache vor, die er erst in Sprachkursen in England und Israel lernen musste. Als Christ aufgewachsen - Großmutter und Mutter hatten sich, um in Nazideutschland zu überleben, taufen lassen -, trat er als junger Mann zum Judentum über oder, wie er sagt „kehrte zurück“. Er studierte Musik, dann Judaistik in Frankfurt und Jerusalem. Seit 1983 tritt Daniel Kempin in Europa, Israel und den USA auf, zahlreiche CD- Veröffentlichungen und Porträts im Fernsehen und Radio und die zweimalige Ehrung mit dem Preis der deutschen Schallplattenkritik folgen. „Daniel Kempin hat das Herz der jiddischen Sprache wieder zum Pulsieren gebracht. Sein unaufdringlich virtuoses Gitarrenspiel bringen die Lieder zu glühendem Leben. Mitreißende Klezmer Musik…“ so die Frankfurter Allgemeine.
Da die Begeisterung für diese Musik auch bei vielen Höxteranern groß ist, sind zum Konzert im Anschluss an die Ausstellungseröffnung ab18 Uhr alle Interessierten eingeladen. Der Eintritt ist frei. Um Spenden wird gebeten.
Foto: Daniel Kempin