Höxter (red). Es war mitten in der Nacht, als bei Simone Gobrecht plötzlich Blutungen einsetzten. Dass ihr Sohn Ben noch in dieser Nacht auf die Welt kommen wird, hätte die 32-Jährige aus Beverungen zu diesem Zeitpunkt nicht für möglich gehalten. Sie war erst in der 32. Schwangerschaftswoche. Um sich für das Engagement der Krankenschwestern und Ärzte der der Kinderintensivstation am St. Ansgar Krankenhaus in Höxter zu bedanken, hat sie sich gemeinsam mit ihrem Mann Tim Gobrecht etwas Besonderes einfallen lassen. Die Plazenta hatte sich vorzeitig abgelöst - diese ist für die Versorgung des ungeborenen Kindes mit Sauerstoff und Nährstoffen zuständig. Somit musste Simone Gobrechts Sohn knapp acht Wochen früher auf die Welt geholt werden - per Notkaiserschnitt. "Nach der Entbindung zeigte Ben Anpassungsstörungen und hatte Schwierigkeiten mit der Atmung", erinnert sich Firooz Ahmadi, Chefarzt der Kinder- und Jugendmedizin.
Das 47 Zentimeter große und nur 2380 Gramm schwere Baby musste beim Atmen unterstützt und immer wieder zusätzlich mit Sauerstoff versorgt werden. Auch stabilisierten die Kinderkrankenschwestern Bens Herz-Kreislauf regelmäßig mit Medikamenten. Die ersten 3,5 Wochen seines Lebens verbrachte der kleine Patient auf der Kinderintensivstation. "Die ersten Tage waren sehr kritisch und wir machten uns große Sorgen", sagt Tim Gobrecht (35) und lobt die "ausgezeichnete Arbeit" der Ärzte und Kinderkrankenschwestern. Als Anerkennung ihrer Leistung überreichte das Ehepaar dem Team neben einem großen Geschenkekorb einen extra angefertigten Pokal aus Glas. Für Firooz Ahmadi ist das keine Selbstverständlichkeit: "Dafür möchten wir uns herzlich bei ihnen bedanken", sagt er. Etwa 1000 Babys kommen jährlich im St. Ansgar zur Welt. Davon werden zehn Prozent vor Vollendung der 37. Schwangerschaftswoche geboren.
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