Stadtoldendorf (kp). „Ich habe keine einzige Sekunde gezögert“, sagt Dascho Wehner gegenüber unserer Redaktion. Gerade einmal vier Tage ist es her, als der Round Table Deutschland via Facebook schnellstens nach einem Lkw-Ersatzfahrer suchte und sehr rasch fündig wurde. Dascho Wehner, der 32-jährige Stadtoldendorfer, schien die ideale Lösung zu sein. Dieser Annahme war auch Julien Heinrich, ein alter Freund Wehners, als er den Facebook-Aufruf sah. „Ich hatte mich daraufhin sofort mit Dascho in Verbindung gesetzt“, sagt Heinrich.
Am Ende ging dann alles ganz schnell. Der 32-Jährige bekam sofort den Zuschlag und reichte noch am selben Tag Urlaub ein, wie er sagt. „Auschlaggebend war, dass ich als gebürtiger Bulgare die Landessprache perfekt beherrsche“, sagt Wehner. Denn genau da wird es für ihn hingehen. „Ich bin für die Bulgarien-Route eingeteilt und fahre also in mein Heimatland“, fügt er hinzu. Dann wird er nicht nur als Fahrer, sondern auch als einziger Dolmetscher vor Ort in Erscheinung treten.
40 Fahrzeuge, vier Länder und 5000 Päckchen pro Lkw
Heute, gegen 18 Uhr, treffen sich alle teilnehmenden Tabler aus ganz Deutschland in Hanau. Es erfolgt eine Fahrereinweisung und die Übergabe der Lkws. Losrollen wird der Weihnachtspäckchenkonvoi einen Tag später, um 11 Uhr. Insgesamt werden sich etwa 40 Fahrzeuge auf den Weg in Richtung Osteuropa machen. Nach dem gemeinsamen Aufbruch wird sich der Konvoi immer weiter aufteilen, um die auserwählten Länder Bulgarien, Rumänien, Ukraine und Moldawien zügig zu erreichen.
Für Dascho Wehner wird „Plovdiv“ das erste Ziel auf seiner Route sein. Es ist die zweitgrößte Stadt Bulgariens. In Plovdiv gibt es Stadtbezirke, in denen Elend und Armut das Bild prägen. Dem Stadtoldendorfer sind die ärmlichen Verhältnisse in Bulgarien nicht unbekannt. Bis er zwölf war lebte er in Sofia und besuchte dort die Schule. „Ich persönlich habe nicht in Armut gelebt, aber meine damaligen Mitschüler und deren Umfeld“, erinnert sich Wehner. Für ihn sei es gerade auch deshalb eine Herzensangelegenheit, den Weihnachtspäckchenkonvoi zu begleiten.
Dass die Reise nicht ohne Anstrengungen verlaufen wird, weiß er. „Es wird vor allem körperlich sehr herausfordernd werden“, sagt er. Insgesamt werden drei Fahrer pro Lkw eingeteilt. Alle vier bis fünf Stunden wird ein Fahrer abgelöst. Geschlafen wird unterwegs in Fahrzeugen. „Wir werden knapp 40 Stunden durchgehend unterwegs sein“, rechnet er. Dann werden sie ihr Ziel erreicht haben. Im Gepäck: 5000 Weihnachtsgeschenke pro Lkw. „Ich stelle mich auf emotionale Bilder ein“, sagt Dascho Wehner. „Und wenn ich die Freude der Kinder sehe, weiß ich, dass sich alles gelohnt hat.“
Video-Blog
Unser Redakteur, Kai Pöhl, wird in den nächsten Tagen einen engen (telefonischen) Kontakt zu Dascho Wehner pflegen, so dass eine tägliche Aktualisierung der Geschehnisse rund um den Weihnachtspäckchenkonvoi 2019 gewährleistet ist. Dascho Wehner wird seine Eindrücke per Video und Foto festhalten und wir werden für Euch darüber berichten.
Foto: Kai Pöhl
Mittlerweile dürfte Dascho bereits in Hanau angekommen sein. Unterwegs hat er uns ein kleines Video aufgezeichnet.
Weihnachtspäckchenkonvoi 2019Mittlerweile dürfte Dascho bereits in Hanau angekommen sein. Unterwegs hat er uns ein kleines Video aufgezeichnet. +++ Weihnachtspäckchenkonvoi 2019 +++ Weihnachtspäckchenkonvoi 2019 +++
Gepostet von Höxter News - www.hoexter-news.de am Freitag, 29. November 2019