Höxter (red). Zugegeben, eine etwas waghalsige Kombination von Begriffen für das Konzert der Rathausklassik am 28.10.2017 um 19.30 Uhr im Historischen Rathaus Höxter in der Weserstraße 11. Aber jeder dieser Begriffe hat einen engen Bezug zu diesem außergewöhnlichen Konzert: Zunächst der Begriff „vier“: Hier handelt es sich um ein Quartett. Danach „die Grashalme“: Dabei handelt sich um das Ton angebende der Doppelrohrblattinstrumente, d. h. ihre Tonerzeuger bestehen aus individuell bearbeitetem Schilf- oder Bambusrohr. Zum Schluss der „Einzug der“: Hierbei handelt es sich um den Teil eines Titels aus dem Programm, und zwar um den 1899 durch den tschechischen Komponisten Julius Fu?ík entstandenen Triumphmarsch “Einzug der Gladiatoren“, gespielt nahezu in jedem Zirkus der Welt zu Beginn der Show oder zum Auftritt der Clowns.
Nun aber zur kompletten Auflösung des kleinen Rätsels: „Los Gatos Monteses“ heißt das Fagott-Quartett, das aus vier jungen Künstlern besteht, die zz. an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover studieren. Davon wuchsen zwei der Fagottistinnen, nämlich Hanna Yu und Haeun Lee in Südkorea auf, die dritte, Ba?ak Kömürcügil in der Türkei und der männliche Part Changhua Zha kommt ursprünglich aus der Nähe von Xi’an, dem Fundort der Terrakotta-Armee in China. Alle vier zog es zur Vervollkommnung ihrer musikalischen Kenntnisse nach Europa und letztendlich nach Hannover, wo sie nun unter dem Namen „Die Wildkatzen“ ihr ausgesuchtes Programm auch in Höxter darbieten.
Darin sind dann außer dem bereits genannten Fu?ík unter anderem auch die Komponisten Telemann, Tschaikowski und Grieg vertreten, aber z. B. auch Eric Clapton mit „Autumn Leaves“, Henry Mancini mit dem „Baby Elephant Walk“ und Astor Piazolla mit seinem „Libertango“. Und wie sich daraus erkennen lässt, sind das im wesentlichen natürlich alles Arrangements für dieses außergewöhnliche Instrument - dessen Namensherkunft selbst heute noch nicht ganz geklärt zu sein scheint - weil dafür leider nicht so sehr viele Eigenkompositionen zur Verfügung stehen. Erste Solo-Literatur entstand zwar bereits im 17. Jahrhundert, aber damals z.B. noch ausgewiesen für das mittelalterliche Instrument, den Dulzian. In der Klassik und frühen Romantik wurden dann zwar bedeutende Konzerte mit dem Fagott komponiert, unter anderem auch von Mozart, aber erst im 20. Jahrhundert entstehen wieder wichtige Werke auch für Kammerkonzerte, denn in dieser Zeit wird auch erst die komplizierte Klappenmechanik des Instrumentes für die fast 30 Tonlöcher reformiert und macht das Instrument spielbarer.
Der Eintritt für dieses Konzert mit den in dieser Form sicher selten zu hörenden Instrumenten ist bis zum 18. Lebensjahr wie immer frei, für Erwachsene im Vorverkauf in Höxter bei der Buchhandlung Brandt (05271/1234), im Historischen Rathaus (05271 194 33) und in Holzminden beim Täglichen Anzeiger (05531 930 425) beträgt er 15,- € und für Schüler und Studenten 4,- €. An der Abendkasse werden dann 17,- bzw. 5,- € erhoben.
Foto: Hanna Yu