Ovenhausen (TKu). Ein abwechslungsreiches buntes närrisches Treiben bestimmte den Ovenhäuser Büttenabend, den hunderte Zuschauer*innen am vergangenen Samstag im großen Festzelt am Dreiort verfolgten. Schon zu Anfang ging es mächtig ab mit dem Tanz der Teeniegarde und ihrer „Dance-Fighter-Nummer“ mit viel Schwung und militärischen Akzenten. Zunächst aber eröffnete Karnevalspräsident Matthias Gersch den Büttenabend. Die Lachmuskeln strapazierte Hausmeister Bolle ebenfalls zu Beginn.
Er brachte Comedy, Magie und Tempo auf die Bühne. Der redegewandte Büttenredner hatte immer einen lockeren Spruch auf den Lippen und bewies den Zuschauer*innen, das er ein regelrechtes Multitalent ist und nicht nur im Häusle herumwerkeln, sondern auch gut rechnen und zaubern kann. Eine Bierflasche ließ er mal eben so verschwinden. Das Multitalent witzelte über alles Erlaubte: Der Elferrat habe ihm erlaubt, Witze über Männer, Frauen, Politik und Religionen zu machen, meinte Bolle. Akrobaktik, Tanz und viel Schwung brachte danach die Prinzengarde auf die Bühne. Kölsche Lieder zum Mitsingen sangen und performten die „Drei lustigen Zwei“ von der FLEXX-Band in amerikanischer Polizeiuniformierung, die später zur großen Karnevalsparty das Festzelt rockten. Als Stargast hatte der Elferrat den Sänger und „Teenieliebling“ Mark Forster gewinnen können. Forster war natürlich nur ein gutes Double, das nicht einmal eingekauft werden musste: Der Ovenhäuser Karnevalsprinz Andreas Otto sah nicht nur so ähnlich aus wie Mark Forster mit seinem schwarzen Basecap auf dem Kopf, er performte auch ebenso gut. Beim Lied „Chöre“ sang das Publikum im Festzelt geschlossen mit. Aufgefallen war die Nummer des Forster-Doubles bei seinem Auftritt im Weiberkarneval am vergangenen Donnerstag.
Blanke Bäuche mit einem Strauss-Logo darauf zeigten die „Dorfkinder“ bei ihrem „Engelbert-Strauss-Tanz“. Der Elferrat aus Hainhausen schickte Elfen, Engel und Amor mit Pfeil und Bogen ins Rennen und brillierte mit seinem anmutigen Elfentanz. Am Ende fanden sich die Akteure auf der Bühne und hatten sich nach Amors Pfeil auch ganz doll lieb - anders kann man das nicht interpretieren. Ganz schwindelig wurde dem Publikum bereits beim Einmarsch der „O-town Dance Group“ mit ihrem Baywatch-Tanz. Während die Frauen der „O-town Dance Group“ als Marine-Soldatinnen einmarschierten, folgten ihnen die als Rettungsschwimmer verkleideten Männer mit Baywatch-Boje und Surfbrett. Auf dem Surfbrett eroberte der Ovenhäuser Marius Werdehausen die Bühne schwebend.
Gesprengt wurde das Programm immer wieder durch „Lu und Lu“ alias Ludmilla Derwig und Lukas Wöstefeld, die sich als Showact mehrmals in den Vordergrund gedrängelt haben, weil sie unbedingt das neue Ovenhäuser Prinzenpaar stellen möchten. Den Abschluss des Büttenabends bildete die Prinzengarde mit einem modernen Märchentanz mit vielen altbekannten Märchen von Dornröschen über Schneewittchen bis hin zu Aschenbrödel. Getreu dem aktuellen Ovenhäuser Karnevalsmotto „Mit Helau und Heiterkeit – es grüßt die Ovenhäuser Narrenwelt“ sang das ganze Zelt zum Abschluss die Ovenhausen-Hymne „O-O-Ovenhausen“, bevor die Party mit 1500 Feierwütigen und der Musikband FLEXX in die heiße Partyphase startete.
Es gab auch Ehrungen, die Karnevalspräsident Matthias Gersch Närrinnen und Narren des Elferrates aussprach, die sich um den Elferrat verdient gemacht haben. Im Karneval werden Jubiläen jedoch anders definiert: 11 Jahre koordiniert Ludmilla Derwig den Kinderkarneval in Ovenhausen, den sie zum Positiven weiterentwickelt hat. Dafür gab es ebenso Ehrennadeln, wie für elf Jahre Prinzengardenzugehörigkeit, den Maria Rohde, Antonia Haak, Leoni Haak und Luca Derwig entgegen nahmen. Michael Wöstefeld erhielt eine Auszeichnung für 22 Jahre Tätigkeit im Elferrat. Wöstefeld bekleidet außerdem schon seit vielen Jahren das Amt des Zelttechnikers und ist im Führungsstab tätig. Er stehe dem Präsidenten immer mit Rat und Tat zur Seite und beruhige ihn, wenn dieser gerade mal wieder durchdrehe, so der Präsident selbst. Josef Köster erhielt den Ehrenorden des Ovenhäuser Karnevals für seinen Einsatz, den Ovenhäuser Karneval ins Zelt zu verlegen. Das war vor genau 20 Jahren, also im Jahr 2000. Köster war auch lange im erweiterten Führungsstab des Elferrates tätig oder auch als Fahnenträger. Nach und während der Ehrungen würdigten die Zuschauer*innen die Jubilare mit mehreren donnernden Rufen „Ovenhausen Helau“. Am Sonntag fand der traditionelle närrische Ovenhäuser Frühschoppen statt.
Fotos: Thomas Kube