Altenbergen (Wö/TKu). Eigentlich wollte die Theatergruppe Altenbergen am diesem Samstag an genau diesem Wochenende ihren Höhepunkt feiern: Das 20. Bühnenstück der Theatergeschichte im Höhendorf sollte ein letztes Mal aufgeführt werden. Schauspieler, Zuschauer und ein großes Team im Hintergrund wollten sich noch einmal gedanklich in die Pension von Lieselotte Ballermann begeben. Doch dazu, genau wie zu allen anderen Aufführungen, mit Ausnahme der Premiere, kam es in diesem Jahr nicht. Die Aufführungen mussten aufgrund der derzeitigen „Corona-Krise“ abgesagt werden. Spielleiter Ralf Hasenbein beschrieb die Situation so: "Wir haben uns über ein halbes Jahr auf diese Jubiläumssession vorbereitet, wir hatten unser Angebot sogar mit einer Ausstellung zur Theatergeschichte und einer Festschrift bereichert.
„Nun ist es sehr schade, dass es soweit gekommen ist". Doch wer aus einem Höhendorf kommt, der habe hat bekanntlich eine gute Weitsicht, heißt es in Ostwestfalen. In einer Krisensitzung entschieden sich Schauspieler und der Vorstand recht schnell diese monatelange Arbeit nicht hinfort zuwerfen. "Wir spielen im nächsten Jahr einfach das selbe Stück nochmal", sagte Hasenbein. Es sei ja schließlich immer noch das 20. Stück und so würde das Jubiläum nicht aufgehoben sondern nur verschoben. Deshalb können sich die Zuschauer im nächsten Jahr auf eine super motivierte Spielergruppe in Altenbergen freuen, denn dann heißt es wieder "Einer spinnt immer".
Aber worum geht es bei diesem Theaterstück überhaupt? Einmal in die Irrenanstalt: In „Einer spinnt immer“ möchte der vermögende Privatier Otto Ofenloch, dargestellt von Wolfgang Fehr, einmal eine Irrenanstalt von innen erleben. Sein Neffe Oskar (Lukas Wöstefeld) ist in die Nichte Sieglinde (Corinna Potthast) der Pensionsbesitzerin Lieselotte Ballermann (Hildegard Grewe) verliebt. Oskar schwindelt seinem Onkel vor, die Pension sei eine solche Heilanstalt.
Der Hintergedanke dieses Stückes ist, dass Otto Ofenloch die angeschlagene Pension finanziell unterstützen soll. Hierbei ergeben sich einige kuriose Szenen mit den „eigentlich“ ganz normalen Gästen. Der Weltreisende Julius Ludwig (Elmar Potthast) berichtet von haarsträubenden Reisen, Detlef Wipperling (Ruben Herrmann) bringt so manches Gefühlsleben durcheinander und Lieselottes Neffe Nadisnaus Nocke – Verzeihung Ladislaus Locke (Alexander Graßhoff) – hat vor Schreck das „L“ verloren. Wie schon oben erwähnt: „Einer spinnt immer!“. Auch 2021 wird das so bleiben!
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