Lüchtringen (TKu). Auf einen Kaffee mit...Familie Klages aus Lüchtringen, das sind Luke, Emily, Jamie, Josie und ihre Eltern Nadine und Ron. Mama Nadine arbeitet mit einer halben Stelle als Krankenpflegerin im evangelischen Krankenhaus Holzminden in der Chirurgie und Papa Ron ist als Notfallsanitäter für den Landkreis Holzminden im Einsatz. Beide üben somit Berufe aus, die systeaxmrelevant sind und dann sind da noch die vier Kinder, die betreut werden wollen.
Als die Meldung Familie Klages aus Lüchtringen erreichte, das die Schulen aufgrund der Corona-Krise für mindestens fünf Wochen ausfallen, da haben sich Luke, Emily, Jamie und Josie aus Lüchtringen zunächst darüber gefreut. Als sie dann aber gemerkt haben, dass die Mama den Unterricht zu Hause übernimmt und sie sich nicht mehr mit Freuden verabreden dürfen, ist die Freude sehr schnell dem Ernst des Lebens gewichen. Hinzu kam auch noch die schlechte Nachricht, dass die Erstkommunion der neunjährigen Emily ausfallen wird, auf die sie sich doch so sehr gefreut hat.
Mama Nadine Klages hat es momentan nicht leicht. Sie muss zur Arbeit und sich um ihre Kinder kümmern, die ihre Zeit nun seit der Schulschließung vor etwa drei Wochen komplett zu Hause verbringen müssen. Die Kinder in eine Betreuung zu geben, das funktioniere nicht, weil die Betreuung in Lüchtringen ihre Pforten von 07:30 Uhr bis 13:15 Uhr geöffnet hat. Im Frühdienst fangen Nadine und Ron aber um 07:00 Uhr bzw. um 06:00 Uhr an zu arbeiten. „Durch entsprechenden Diensttausch bekommen wir diae Betreuung aber schon irgendwie gewuppt“, meint Mama Nadine.
Dennoch sei diese noch nie dagewesene Situation zur Zeit ganz schön anstrengend. Luke geht auf die Realschule, seine drei Geschwister noch auf die Grundschule. Die Schulen geben den Kindern Wochenaufgaben auf, die sie zu erfüllen haben. Neben Beruf, Haushalt und der Versorgung der Kinder darf Mama Nadine zusätzlich auch noch die Funktion als Lehrerin übernehmen.
Das sei schon eine enorme Herausforderung bei vier Kindern und dauere manchmal mehrere Stunden, erklärt Nadine Klages gegenüber Höxter-News. Das Schlimmste für die Kinder sei das Verabredungsverbot wegen des Coronavirus. Der Älteste Luke habe wenigstens noch die Möglichkeit, mit seinen Freunden zu chatten, um sich so mit anderen Kindern auszutauschen. Diese Möglichkeit haben seine jüngeren Geschwister jedoch noch nicht. Opa und Oma dürfen auch nicht einspringen als Babysitter, da sie als Risikogruppe nicht mit den Kindern in Kontakt kommen dürfen. Oma und Opa vermissen ihre Enkelkinder schon und umgekehrt sieht das nicht anders aus. Besonders gefreut haben sich die Kinder eigentlich auf Opas 65. Geburtstag, der mitten in die Corona-Krise fällt.
Die Kommunion am dritten Mai in Lüchtringen fällt wie vielerorts ebenfalls ins Wasser. „Passe ich noch ins Kommunionkleid hinein, wenn die Zeremonie nach den Sommerferien nachgeholt wird?“ hat sich die neunjährige Emily gefragt. Über den Ausfall der Kommunion ist sie sehr traurig. Das „zu Hause bleiben“ habe aber auch Vorteile. Da man nicht mehr so viel unterwegs sei, schaffe man daheim mehr, so hat die Familie endlich das Trampolin aufgebaut, worüber sich die Kinder sehr gefreut haben. Erstmals habe auch ein Filmabend stattgefunden, an dem alle Familienmitglieder teilgenommen haben, sagt Mama Nadine.
Wenn der Familienhund nicht gerade ausgeführt wird, bleibt Familie Klages in diesen Tagen aber zu Hause, so wie es derzeit von allen Bürgerinnen und Bürgern verlangt wird. Am kommenden Wochenende findet das Osterfest statt. Familie Klages ist wegen der Corona-Krise aber überhaupt noch nicht in Osterstimmung. „Eigentlich würde ich spätestens jetzt die Osterdeko aus der Versenkung holen und das Haus dekorieren, aber darauf habe ich noch gar keine Lust“, sagt Nadine Klages. Die kleine Josie befürchtet, das der Osterhase aufgrund des Kontaktverbotes nicht mehr vorbeischaut. Es bleibt nicht nur für Familie Klages aus Lüchtringen zu hoffen, dass sich die Zeiten rasch wieder zum Guten wenden und das Coronavirus besiegt wird. Darauf freuen sich bereits Luke, Emily, Jamie, Josie, Nadine und Ron.
Foto: Thomas Kube