Kreis Höxter (red). Die Apotheken im Kreis Höxter beteiligen sich an einer Informationsaktion, die der Dachverband der autonomen Frauenberatungsstelle NRW mit dem Apothekerverband Westfalen-Lippe gestartet hat. Dabei werden Hinweiszettel mit den Kontaktdaten wichtiger Anlaufstellen ausgelegt, an die sich sowohl die Opfer häuslicher Gewalt wenden können als auch diejenigen, die Rat brauchen, wie Opfern geholfen werden kann.
„Die Corona-Krise stellt uns alle vor enorme Herausforderungen, privat und auch beruflich“, sagen die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft der Gleichstellungsbeauftragten im Kreis Höxter. Manch einem „fällt die Decke auf den Kopf“, bei anderen Personen aber würden sich insbesondere die familiären Schwierigkeiten verschärfen. „Die Befürchtung ist sehr groß, dass mit den Ausgangsbeschränkungen die Fälle von häuslicher Gewalt zunehmen“, so die Gleichstellungsbeauftragten.
„Uns ist es also ein großes Anliegen, diese Aktion zu unterstützen und auf die Hilfsangebote hier vor Ort hinzuweisen“, sagt Sarah Thiet, Gleichstellungsbeauftragte des Kreises Höxter. „Betroffene Personen sollen wissen, dass sie in den Apotheken im Kreisgebiet wichtige Informationen bekommen können.“ Oftmals sei der Gang zur Apotheke zurzeit eine der wenigen Gelegenheiten, bei häuslicher Gewalt aus den eigenen vier Wänden zu entkommen. Das dichte Netzwerk der Apotheken sei deshalb gut geeignet, die Informationen über die regionalen Ansprechpartner zu vermitteln, sagen die Gleichstellungsbeauftragten: „Die Apotheken vor Ort sind für die Menschen niedrigschwellige und vertraute Anlaufstellen im Dorf, im Viertel oder im Wohnquartier – und zwar nicht nur in Gesundheitsfragen.“
Foto: Kreis Höxter