Höxter. Angesichts der Corona-Krise mit derzeit noch nicht absehbaren Folgen für das Zusammenleben in unserer Stadt, für die Sicherung der wirtschaftlichen Entwicklung und der Arbeitsplätze in Handel, Dienstleistung und Gewerbe und nicht zuletzt für die zahlreichen begonnenen Projekte und deren Absicherung in den kommenden Haushalten kann es sich die Stadt Höxter wirklich nicht leisten, damit einen unerfahrenen Politik- und Bürgermeister-Novizen zu betrauen, der wohl erst mühevoll in die Prozesse der kommunalen Politik eingeführt und mit den Problemen im Detail vertraut gemacht werden muss. Bei allem gebotenem Respekt für den Mut vieler Bürgermeister-Kandidaturen sollte es nun doch wohl eher die Stunde der Profis sein.
Sofort nach der nächsten Kommunalwahl muss vor dem Hintergrund der komplexen und enormen Herausforderungen sofort wieder nahtlos durchgestartet werden. Die Sicherung der notwendigen Kontinuität sollte daher ein wichtiges Kriterium für die nächste Bürgermeisterwahl sein. Warum soll Alexander Fischer die erfolgreiche Weiterentwicklung in der Stadt Höxter gemeinsam mit seiner Mannschaft in der Verwaltung nicht weiter mit vorantreiben? Er steht doch am besten im Thema und verfügt über alle Erfahrungen, Informationen und Verbindungen! Man sollte nicht ohne Not im Strom die Pferde wechseln.
In meinen 35 Jahren Ratsarbeit, davon zunächst 10 Jahre als stellv. Vorsitzender, dann 25 Jahre als Vorsitzender der SPD-Ratsfraktion, habe ich intensiv die Arbeit von Stadtdirektor Anderson, Bürgermeister Hecker und ganz besonders Alexander Fischer begleiten können. Sie alle machten ihre Fehler, hatten ihre Stärken und Schwächen. In der auch finanziell schwierigen Phase nach Ablösung der CDU als Mehrheitspartei 2009 folgten 5 Jahre bester und reibungsloser Zusammenarbeit zwischen Alexander Fischer und der SPD-Fraktion. Im Wahlergebnis 2014 fand dies ihre folgerichtige Bestätigung.
Aufgrund dieser Erfahrungen und auch mit dem nötigen Abstand bin ich davon überzeugt, dass Alexander Fischer unter nicht ganz einfachen politischen Bedingungen in einem oft zerstrittenen Rat insgesamt 11 Jahre lang mit Anstand Linie bewahrt und gute Arbeit geleistet hat und auch weiterhin leisten wird. Die vielen Ergebnisse zeigen, auch und gerade ohne Basta-Politik und Kasernenhofgehorsam hat sich Höxter in dieser Zeit sehr gut weiter entwickelt. Viele Rückmeldungen aus der Bürgerschaft untermauern meine Einschätzung.
Eine künftig besonders notwendige Stärke von Alexander Fischer ist seine ungekünstelte Bürgernähe. In guter sozialdemokratischer Tradition der Solidarität wird er die Bürgerinnen und Bürger glaubhaft auch durch schwierige Zeiten mitnehmen können. Daher ist es anzuerkennen und eigentlich zu fordern, dass Alexander Fischer entgegen seiner ursprünglichen Absicht nun doch noch einmal vor dem Hintergrund der krisenhaften Zuspitzung antreten will. Warum in komplexen schwierigen Bedingungen jemanden in Pension schicken, der für sein Geld noch gute Arbeit leisten kann?
Dies soll ausdrücklich jedoch nicht bedeuten, dass sich Alexander Fischer nun in das Wahlkampfgetümmel hineinziehen lässt. Gerade in der jetzigen schwierigen Situation wird wohl jeder Verständnis dafür haben, dass er durch die Wahrnehmung seiner Amtspflichten vollauf gebunden ist. Und das sollte auch selbstverständlich Priorität bleiben.
Peter Greschner, Höxter
*Für die Inhalte eines Leserbriefs ist einzig der genannte Autor verantwortlich, die Deutschland News UG distanziert sich von dem jeweiligen verfassten Artikel. Die jeweiligen Leserartikel enthalten dazu den Namen des Urhebers. Die Deutschland News UG behält sich das Recht vor, Leserartikel zu kürzen oder nicht zu veröffentlichen. Ein Anspruch auf Veröffentlichung besteht insofern nicht.