Höxter (TKu). Schauspiel, Filmemachen, Fotografie, Schriftstellern, Tanz oder aber auch Hörspiel: Das alles beinhaltet das ortsspezifische mediale Theaterprojekt „Unterwegs in Höxter“, das nun der Öffentlichkeit präsentiert wurde. Zwei Wochen intensive Arbeit liegen hinter den sechs jungen Teilnehmer*innen, die dem Projekt gemeinsam mit den Initiatoren Melanie Peter vom ThimKu (Theater im KuStall) und dem Theaterpädagogen Benjamin Porps aus Kassel Leben eingehaucht haben. Zu erleben gab es die umgesetzten Projektideen aber nicht nur live während der Projektphase an Ort und Stelle, sie können jederzeit über einen Internetlink mittels Smartphone oder Tablet abgerufen und nacherlebt werden. „Wir hatten viel mehr Material und Ideen als Zeit“, erklärt Melanie Peter vom ThimKu. Gearbeitet wurde mit verschiedenen Mitteln: Das Stationen- und Spaziergangstheater "Unterwegs in Höxter" beinhaltet eigens entwickelte Geschichten in unterschiedlichen Formen in Foto, Film, Hörspiel, Mitmach-Dialogen oder Performances, die in experimenteller Arbeit entstanden sind. Hierbei galt es, neue Akzente zu setzen, neue Perspektiven aufzuzeigen und den Kindern das Theater in Verbindung mit modernen Medien näher zu bringen.
Die Ergebnisse lassen sich sehen, sie bleiben auch im Anschluss nach dem Projekt weiterhin in Höxter und Tom Roden für die Öffentlichkeit erlebbar. Bei der Präsentation vor der Marienkirche für die Eltern und Verwandten sowie für viele weitere Zuschauer*innen wurde deutlich, wie groß das Repertoire der künstlerischen Darbietungen waren: Mit anderthalb Meter Abstand führten die Akteure dem Publikum gleich zu Beginn an ihrer ersten künstlerischen Station vor, wie man einen anderen Körper bewegt, ohne ihn zu berühren, und zwar mit gedachten Bindfäden. Eine Person bewegt die andere Person gegenüber wie eine Marionette. Weiter ging es für die interessierten Zuschauer*innen über den Marktplatz zu den anderen Stationen in Höxter. An jedem Platz gab es etwas spezifisches zu sehen, von Agenten, Hexen und Magiern, Zeitreisenden über Spukgestalten bis hin zu wundersamen Begebenheiten. In Tom Roden gibt es ein virtuelles Museum mit einer Zeitreise und dem Interview mit einem Mönch. Aufgrund der abgelegenen Lage wurde diese Station bei der Premiere jedoch ausgelassen.
Jeder ist nun laut den Initiatoren aufgerufen, dieses Projekt nachzuerleben. Alles was man dazu benötigt ist ein Smartphone oder ein Tablet mit Kopfhörer, einer Internetverbindung und dem virtuellen Projekt-Stadtplan, der unter der Adresse www.unterwegsinhoexter.porps.de zu finden ist. „Wir sehen das als Chance an, Medien, wie Fotografie, Video und Audio für das Theater fruchtbar zu machen", erklärt der aus Kassel stammende Künstler Benjamin Porps, der freiberuflich als Theater-, Tanz- und Medienpädagoge tätig ist und das Projekt gemeinsam mit Melanie Peter initiiert hat. „Wir sind froh, dass wir dieses Projekt in Höxter umsetzen konnten", freute sich auch Peter Loos vom ThimKu. Die Teilnahme am Projekt war kostenlos, da es von „tanz + theater machen stark" mit Mitteln aus „Kultur macht stark" gefördert wurde. Als Kooperationspartner konnte das ThimKu weiterhin auch die Hoffmann-von-Fallersleben-Realschule Höxter und die evangelische Weser-Nethe-Kirchengemeinde Höxter in das Projekt mit einbinden.
Fotos: Thomas Kube