Höxter (red). Mit der Fertigstellung der Verwaltung ist die letzte große Umbaumaßnahme an der Sekundarschule Höxter abgeschlossen. „Es ist ein deutliches Zeichen dafür, dass die Sekundarschule angekommen ist und einen festen Platz eingenommen hat“, resümierte die stellvertretende Schulleiterin Christiane Hoffmann.
Für insgesamt 240.000 Euro wurden die ehemaligen Büroräume der Hauptschule, die zum vergangenen Sommer ausgelaufen war, in einen Verwaltungstrakt für die Sekundarschule umgewandelt. Die alten Räume sind entkernt und in den Rohbau zurückversetzt worden. Anschließend wurden neue Wände gezogen und die Decken erneuert. Auch die Verkabelung und die Beleuchtung wurden auf modernen Stand gebracht.
Sekretariat, die Büros der Schulleitung und ein Besprechungsraum sind nun zentral untergebracht. Neben den Jahrgangsclustern mit Teamzimmern, die schon immer an der Sekundarschule bestehen, haben so nun auch die Sekretärinnen und das Team der Schulleitung einen eigenen Bereich. Im Erdgeschoss sind sie jetzt schnell zu erreichen und ansprechbar für Eltern, Schülerinnen und Schüler sowie Kolleginnen und Kollegen.
Neben Christiane Hoffmann gehören Daniela Schäfer (Didaktische Leitung), Manuela Siegel (Abteilungsleitung Jg. 5-7) und Andreas Köring (Abteilungsleitung Jg. 8-10) der Schulleitung an. Durch die neuen Räumlichkeiten können Absprachen untereinander unkompliziert erfolgen. Zu jeder Zeit ist ein Ansprechpartner aus dem Schulleitungsteam präsent, um sich für die Belange der Schulgemeinschaft einzusetzen. Die Teamstrukturen spiegeln sich auch im Team der Schulsozialarbeit wider. Die Büros und Besprechungsräume sind jetzt ebenfalls zentral im 2. Obergeschoss zu finden. Insgesamt zeigt sich die neue Raumverteilung übersichtlich und schülernah.
„Mit der Fertigstellung der Verwaltungsräume wird ein wichtiger Schritt der ursprünglichen Planungen der Sekundarschule umgesetzt“, erklärte auch Bürgermeister Alexander Fischer. Er nutze den Anlass, um auch auf den Anfang der Schule zurückzublicken: „Die Gründung der Sekundarschule war damals ein wichtiger Schritt und hat heute keineswegs an Bedeutung verloren. Die Sekundarschule ist eine Schule für alle. Dass alle diese Schule besuchen können, bedeutet aber nicht, dass alle Schülerinnen und Schüler gleich sind, oder gleiche Bedürfnisse haben.“
So ist die Schülerorientierung in der individuellen Förderung und Forderung an der Sekundarschule Höxter deutlich zu erkennen. In modernen Unterrichtsformen lernen die Schülerinnen und Schüler, sich selbst einzuschätzen und aus Materialien verschiedener Niveaustufen auszuwählen. Das selbstgesteuerte Lernen (SegeL) fördert die Selbstorganisation und Eigenverantwortlichkeit der Mädchen und Jungen. In Grundkursen und Erweiterungskursen wird in vier Fächern auf verschiedenen Niveaustufen gelernt. Durch Ergänzungsstunden können sich die Schülerinnen und Schüler in Kleingruppen weiter profilieren. Gefordert werden die Mädchen und Jungen unter anderem als Schülerscouts, im Bereich „Roberta – Lernen mit Robotern“ oder der Mountainbike-AG. Neben dem obligatorischen Englischunterricht haben sich der Französisch- und Spanischunterricht etabliert. Um die erworbenen Sprachkenntnisse auch aktiv anzuwenden, sind Austauschfahrten nach England und Kolumbien geplant, die aufgrund der aktuellen Corona-Lage nicht durchgeführt werden konnten. Neben sprachlichen Talenten werden auch musikalische Talente an der Sekundarschule entdeckt und gefördert. Durch eine intensive Kooperation mit der Musikschule können alle Schülerinnen und Schüler verschiedene Instrumente im Rahmen des Ganztags erlernen.
Die Kooperationen mit dem König-Wilhelm-Gymnasium und dem Berufskolleg Höxter garantieren auch, dass die Schüler bereits im Jahrgang 10 im Rahmen ihres Praktikums einen Einblick in die gymnasiale Oberstufe bzw. die Berufsschulklassen erhalten, bevor viele von ihnen nach ihrem erfolgreichen Abschluss an der Sekundarschule problemlos zu einer der beiden anderen Schulen wechseln können. Unter dem Slogan „Gemeinsam besser lernen“ wird an der Sekundarschule Höxter schon seit sechs Jahren Inklusion gelebt, wobei die Lehrkräfte gemeinsam mit Sonderpädagogen unterrichten und fördern. Eine ganz besondere Unterstützung erfahren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Tandemklasse. Nur ganz wenige Schulen im Kreis Höxter bieten diese Hilfe bei der Bewältigung der Anforderungen des Schulalltages. Die Tandemklasse basiert auf dem Konzept der Familienklasse, sodass einmal wöchentlich das Kind mit einem Elternteil die Tandemklasse besucht. Der enge Austausch mit dem Elternhaus erfolgt für alle Schülerinnen und Schüler über das Logbuch und die vierteljährlich stattfindenden Beratungsgespräche, an denen Kinder und Eltern gemeinsam teilnehmen. Neben den fachlichen Kompetenzen nimmt auch die Entwicklung methodischer, personaler und sozialer Kompetenzen einen hohen Stellenwert ein.
„Uns als Schulträger ist es wichtig, die Sekundarschule so gut wie möglich in ihren Aufgaben zu unterstützen“, machte Bürgermeister Fischer deutlich. Hierzu gehört vor allem die Schaffung eines angenehmen Lernumfeldes. Mit Mitteln aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung beispielweise wird im nächsten Jahr die Umgestaltung des gesamten Schulhofes im Schulzentrum umgesetzt. Aktuell wird ebenfalls das Dach der Schule saniert.
Auch die Ausstattung der Schule insbesondere für das digitale Lernen wird weiter vorangebracht. „Bei der Digitalisierung muss aber ganz klar gesagt werden, dass wir bei der Sekundarschule hier bereits weit vorne sind“, fügt der Bürgermeister hinzu: „Der bereits erfolgte Ausbau an der Sekundarschule ist richtungsweisen für die Ausstattung insbesondere der weiterführenden Schulen.“
So sind alle Klassenräume der Sekundarschule mit Whiteboards, Apple-TV und Beamern bestens ausgestattet. Seit einem Jahr werden iPads regelmäßig im Unterricht eingesetzt, sodass beispielsweise Internetrecherchen durchgeführt, Präsentationen erstellt oder Dynamische Geometrie-Software genutzt wird. Apps bereichern die Lernerfahrung im Unterricht und darüber hinaus, indem sie Lernen interaktiver, effektiver und abwechslungsreicher machen. Schüler, die Spaß beim Lernen haben, sind motovierter und erzielen so auch bessere Ergebnisse.
Seit diesem Schuljahr nutzt die Sekundarschule den Schulserver IServ. In den verschiedenen Modulen können die Schülerinnen und Schüler jederzeit anstehende Klassenarbeiten einsehen, Dateien wie etwa Tafelbilder und Übungsmaterialien herunterladen, E-Mails empfangen und senden. Sollte es noch einmal zu einer längeren Phase des Homeschoolings kommen, so werden über IServ Aufgaben verschickt und Videokonferenzen gehalten werden können. Die erlernte Selbstorganisation und Eigenverantwortlichkeit waren für viele Mädchen und Jungen während der Schulschließung im Frühjahr ein großer Vorteil. Sie waren schrittweise daran gewöhnt, Verantwortung für ihr Lernen zu übernehmen und beispielsweise eigenständig an einem Projekt zu arbeiten. Die Sekundarschule kann bisher ein vorbildliches Krisenmanagement verzeichnen. Das Krisenteam, bestehend aus Schulleitung, Schulsozialarbeit und Lehrervertretern, steht jederzeit in engem Austausch und berät über notwendige Maßnahmen.
„Es zeigt sich, dass unser Konzept bei den Eltern ankommt“, schlussfolgert Christiane Hoffmann: „Aufgrund des erhöhten Realschulempfehlungsanteils im jetzigen 5. Jahrgang blicke ich zuversichtlich in das kommende Jahr.“ In der Sekundarschule werden alle Kinder wertgeschätzt und optimal gefördert, um den bestmöglichen Abschluss zu erreichen. Im ersten Abschlussjahrgang im Juni 2020 zeigte sich, dass von 105 Sekundarschülern 30 den Mittleren Schulabschluss erreichten und sogar 35 den Mittleren Schulabschluss mit Qualifikationsvermerk für die gymnasiale Oberstufe. 40 Mädchen und Jungen erhielten den Hauptschulabschluss. „Hier an der Sekundarschule können alle Kinder genau den Abschluss erzielen und die Förderung erhalten, die für sie richtig sind“, stellte auch Bürgermeister Fischer fest.
Foto: Stadt Höxter