Am Sonntag, 25. Oktober 2020, fand in Kamp-Lintfort die traditionelle Übergabe des Landesgartenschau-Spatens statt. Prof. Dr. Christoph Langenscheidt, Bürgermeister der Stadt Kamp-Lintfort am Niederrhein, die die Landesgartenschau dieses Jahr ausführte, gab den Spaten in einer feierlichen Zeremonie an Höxters zukünftigen Bürgermeister Daniel Hartmann weiter.
„Höxter hat mit der Kombination aus unserer historischen Altstadt, unserer Lage an der Weser und dem UNESCO Weltkulturerbe im Kloster Corvey einzigartige Voraussetzungen für eine unvergessliche Landesgartenschau“, machte Hartmann deutlich. „Wir freuen uns, allen Besucherinnen und Besuchern 2023 ein ganz besonderes Erlebnis bieten zu können.“
Obwohl die offizielle Spatenübergabe noch in die Amtszeit des amtierenden Bürgermeisters Alexander Fischer fällt, hatte er die Übernahme seinem Nachfolger Daniel Hartmann überlassen, um deutlich zu machen, dass dieser demnächst die Verantwortung und Umsetzung der Landesgartenschau übernehmen wird. „Kamp-Lintfort hat eindrucksvoll gezeigt, welche positiven Auswirkungen eine Gartenschau für die Stadtentwicklung haben kann“, stellte Fischer heraus. „Diese Impulse wollen wir auch 2023 für Höxter mitnehmen.“
„Die Spatenübergabe an die nächste Gartenschau-Stadt hat eine lange Tradition, die wir auch heute hier gerne fortführen“, sagt Heinrich Sperling, Geschäftsführer der Landesgartenschau Kamp-Lintfort. Gemeinsam mit Claudia Koch leitet er auch die Landesgartenschau in Höxter.
Planung der Landesgartenschau Höxter läuft schon seit drei Jahren
„Es freut mich, dass wir nun auch den traditionellen Gartenschau-Spaten offiziell in den Händen halten können“, sagt Koch. „Auch wenn die Spatenübergabe erst am letzten Tag der Gartenschau Kamp-Lintfort erfolgt, stecken wir natürlich schon seit fast drei Jahren mitten in der Planung.“ Schon im November 2017 gab die Stadt Höxter eine Machbarkeitsstudie in Auftrag, die die möglichen Flächen in Höxter, Chancen und Risiken der Landesgartenschau untersuchte.
„Zur Zeit befinden wir uns in der finalen Phase der Geländeplanung“, sagt Koch. „Gemeinsam mit unserem Landschaftsarchitekten Franz Reschke, der im Frühjahr dieses Jahres mit seinem Vorschlag unseren Planungswettbewerb gewonnen hatte, entwickeln wir den Entwurf kontinuierlich weiter.“ Ziel ist es, die Feinplanung bis Ende des Jahres abzuschließen, sodass im Frühjahr mit den ersten Baumaßnahmen im Weserbogen begonnen werden kann.
Für das Jahr 2023 können sich die Höxteranerinnen und Höxteraner sowie Besucherinnen und Besucher auf eine bunte und vielseitige Gartenschau freuen. „Wir freuen uns besonders auf den Geschichtspark, der im Weserbogen entsteht und erstmals die Geschichte Corveys für uns erlebbar machen wird“, sagt Koch. Der Archäologische Park wird auch nach der Landesgartenschau weiter entwickelt und als dauerhafte Attraktion in Höxter bleiben. „Wir freuen uns außerdem auf eine neugestaltete und moderne Stadtpromenade“, sagt Koch. „Wir planen viele Spielmöglichkeiten für Kinder, Treppenstufen bis zur Weser hinunter, genug Platz für Spaziergänger und Fahrradfahrer und ein ganz besonderes Highlight: Mit 70 Metern Länge entsteht in Höxter die längste Bank Nordrhein-Westfalens, von der sich in Zukunft toll auf die Weser und in den Solling blicken lässt!“
Natürlich werden auch typische Gartenschau-Elemente das Landesgartenschau-Gefühl nach Höxter bringen. „Auf dem Wall entstehen für die Gartenschau Mustergärten, die zeigen, wie bunt und kreativ Gärten angelegt werden können und welche Möglichkeiten die Grabgestaltung bietet“, sagt Koch. Auch der Remtergarten des Weltkulturerbes Corvey wird umgestaltet und für Besucherinnen und Besucher zugänglich gemacht. Passend zur Bedeutung des karolingischen Klosters entstehen hier ein Apothekergarten, Spalierobst- und Gartenwiesen. Wechselnde Ausstellungen in der Blumenhalle im Weserbogen werden in Abfolge der Jahreszeiten Garten- und Balkonpflanzen präsentieren.
„Wir sind überzeugt, dass wir mit der Landesgartenschau viele Besucherinnen und Besucher nach Höxter locken werden, die anschließend gerne wieder zurückkommen“, sagt Koch. „Aber auch für die Höxteranerinnen und Höxteraner wird die Landesgartenschau ein großer Zugewinn für die Stadt. Die Maßnahmen, mit denen wir Höxter nun schöner machen, wären ohne die Landesgartenschau nicht möglich. Dazu gehören zum Beispiel auch der barrierefreie Ausbau der Marktstraße und optimierte Radwegeverbindungen zwischen den Ortschaften und der Kernstadt.“
Landesgartenschau Kamp-Lintfort trotz Corona-Virus ein Erfolg
Auch die nun endende Landesgartenschau in Kamp-Lintfort, die aufgrund der Corona-Pandemie statt wie geplant im April erst im Mai startete, ist rückblickend trotzdem ein Erfolg für die Stadt. „Wir sind wehmütig, denn wir blicken auf ein gelungenes und erfolgreiches Gartenschaujahr zurück“, sagt Kamp-Lintforts Bürgermeister Prof. Dr. Christoph Langenscheidt. „Dennoch: Ein Ende ist auch immer ein neuer Anfang und wir wünschen unseren Kolleginnen und Kollegen für die Gartenschau in Höxter im Jahr 2023 nun alles Gute.“
Landwirtschaftsministerin Ursula Heinen-Esser würdigte die beachtliche Leistung aller Mitwirkenden, dass die Gartenschau trotz Corona-Pandemie ein voller Erfolg war: „Das haben Sie fantastisch gemeistert. Mit dem Zechenpark wurde außerdem der Grundstein für einen neuen Stadtteil mit attraktiven Grünflächen gelegt. So kann die Stadt Kamp-Lintfort ihren Wert als Wirtschafts- und Wohnstandort weiter steigern. Ich freue mich schon jetzt auf die nächste Gartenschau am Standort Höxter.“
Den großen Erfolg der Gartenschau lobte auch Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen: „Die Landesgartenschau in Kamp-Lintfort war ein voller Erfolg. Sie haben in Kamp-Lintfort mit Zechenpark und Kloster Kamp eine Brücke zwischen Tradition und Moderne gebaut. Die Landesgartenschau hat Akzente gesetzt, denn Städte brauchten Wasser, Grün, Bäume und diese besondere Atmosphäre von Natur und weniger Sichtbeton. Jetzt heißt es Spatenübergabe an Höxter. Den Veranstalterinnen und Veranstaltern wünsche ich ebenfalls viel Erfolg bei der Durchführung.“
„Die gerade zu Ende gegangene Landesgartenschau in Kamp-Lintfort hat gezeigt, wie wichtig den Menschen lebendiges Grün gerade in Pandemie-Zeiten ist“, sagt Eva Kähler-Theuerkauf, Präsidentin des Landesverband Gartenbau Nordrhein-Westfalen e.V. „Parks und Gärten bieten Erholung im Freien und haben so positive Auswirkungen auf die körperliche und psychische Gesundheit. Die gute Resonanz der vielen Besucher zeigt, dass Blumen, Pflanzen und Gehölze immer mehr in das Bewusstsein der Bevölkerung treten und Gartenschauen ein guter Weg sind, grüne Oasen zu erhalten und vor allem auch neue zu schaffen. Gerade auch durch praxisnahe Pflanzentipps und Gestaltungsideen durch uns Gärtner für den privaten Bereich.“
Foto: LGS