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Donnerstag, 26. Dezember 2024 Mediadaten
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Proben im KuStall in Ottbergen: Die ThimKu-Schauspieler Miriam Scholz, Alicja Wozniak, Rainer Lück und Carsten Meier schmieden als die Irren von Chaillot einen Plan, um ihr Viertel in Paris zu retten.

Ottbergen (red). Die steigenden Infektionszahlen um Corona und die neuerlichen Verordnungen haben den Vorstand von ThimKu e.V. veranlasst, alle geplanten Aufführungen im November abzusagen.

„Die Enttäuschung im Ensemble ist groß - hat die Gruppe doch nie aufgehört, an der Inzenierung des Stückes "Die Irre von Chaillot" zu arbeiten“, bedauert Peter Loos vom Vorstand die notwendige Entscheidung. Bereits vor den aktuellen durch das Land NRW erlassenen Regelungen hatten sich die Theatermitglieder auf eine Absage verständigt. Premiere wäre jetzt am Wochenende, am Samstag, 14. November gewesen.

Während der ersten Phase mit strengen Kontaktbeschränkungen von März bis Mai dieses Jahres wurde das Stück jeden Donnerstag per Video-Konferenz besprochen und bearbeitet. Ideen für das Bühnenbild wurden gesammelt und Kostüme vorgestellt. „Wir haben weitergemacht, weil wir nicht aufgeben wollten – aber natürlich immer im Hinterkopf gehabt, dass die Zahlen steigen und somit eine Absage drohen könnte“, so Regisseurin Melanie Peter.

Nach der Lockerung der Corona Maßnahmen wurde an den Sicherheitsbestimmungen, wie Abstand und Mund-Nasenschutz gearbeitet. „Wie kann mit dem geforderten Sicherheitsabstand aufgeführt werden? Reicht der Platz dafür aus? Wie können Gefühle ohne Berührungen dargestellt werden? Muss die Maske getragen werden? Solche Fragen haben uns immer wieder im Verlauf beschäftigt“, beschreibt Ensemblemitglied Barbara Reuter die mitunter anstrengende Zeit. „Und nun doch das Aus. So viel Arbeit, so viel Herzblut“, spricht sie aus, was jeder im Ensemble fühlt.

Die Irre von Chaillot ist ein satirisches Theaterstück von Jean Giraudoux. Es spielt zu Beginn des 20. Jahrhunderts in der Pariser Vorstadt Chaillot. Skrupellose Geschäftsleute sind auf der Suche nach Geld und Öl. Sie wollen eine Aktiengesellschaft gründen und Paris teilweise sprengen, da sie unter der Stadt Erdölvorkommen vermuten und sie erschließen wollen. Geschichte und Kultur sind für sie wertlos und stehen nur dem Gewinn im Weg.

Die liebenswerte und schrullige Aurelie will deren Pläne durchkreuzen und heckt mit ihren ähnlich schrulligen Freundinnen Constance, Gabrielle und Josephine (den Irren ), sowie den Armen von Paris eine List aus. In einer provisorischen Gerichtsverhandlung werden die Geschäftsleute zum Tode verurteilt.

Das Stück ist eine bitter-melancholische Satire auf das Treiben von Spekulanten und Geschäftemachern.

Das Ensemble des ThimKu wird während der neuerlichen Auflagen wieder online an der Inzenierung arbeiten und hofft, das Stück im Frühjahr 2021 auf die Bühne zu bringen. Dazu gibt es Überlegungen, direkt eine Freiluftveranstaltung zu machen, um das Risiko einer Absage etwas zu schmälern. „Wir arbeiten da an einem Konzept, wie sich das umsetzen lässt“, ist Peter Loos zuversichtlich, den Zuschauern dann ein außergewöhnliches Theatererlebnis bieten zu können.

Sehr zum Bedauern des Ensembles hat die Regieassistenz Maren Schlebusch zum 01. Oktober eine neue berufliche Wirkungsstätte an der Ostsee gefunden und kann dem Team nur noch bedingt helfend zur Seite stehen. „Wir haben die beste Regieassistenz der Welt mit einer kleinen Überraschungsparty Ende September verabschiedet und wünschen ihr alles Gute für das weitere Wirken“, so Melanie Peter, und ergänzt „möglicherweise wird das ThimKu ja dann mal ein Probenwochenende an der Ostsee verbringen.“

 Verabschiedung: Maren Schlebusch schlüpft noch einmal in die Rolle der Königin Uschi aus „Leonce und Lena“ (2017). Die aufwendig von ihr selbst gestaltete Perücke zieht mit der ehemailigen Regieassistentin des ThimKu an die Ostsee.

Foto: KuStall

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