Höxter (TKu). Es war die letzte Ratssitzung des Jahres in Höxter. Traditionell damit verbunden ist die Verleihung des Ehrenamtspreises der Stadt Höxter, die von von Bürgermeister Daniel Hartmann vorgenommen wurde. Ein Gremium aus allen Fraktionen der im Rat vertretenen Parteien hat aus den eingegangenen Wahlvorschlägen diejenigen Vorschläge ausgewählt, die den Ehrenamtspreis 2020 der Stadt Höxter erhalten sollten. Der Ehrenamtspreis 2020 ging nach der Entscheidung an zwei starke Frauen aus dem Stadtgebiet, an die Brenkhäuserin Jocelyne Lambert für ihren jahrzehntelangen Einsatz für die Völkerverständigung und an Ute Sundermann aus Höxter für mehr als 55 Jahre ehrenamtliche Tätigkeit im Bereich des Breitensports. „Die ausgewählten Personen erhalten diese Ehrung stellvertretend für die ganz vielen besonderen Menschen, Vereine und Organisationen, die sich jedes Jahr um das Wohl unserer Stadt verdient gemacht haben“, sagte Bürgermeister Daniel Hartmann während der Preisverleihung. Und dieses Jahr sei in Hinblick auf die Corona-Pandemie ein ganz besonders herausforderndes Jahr für alle gewesen, die sich in unserer Stadt ehrenamtlich engagieren, so Hartmann.
Die erste Preisträgerin Jocelyne Lambert habe den Großteil ihres Lebens für die Völkerverständigung insbesondere in Europa eingesetzt. Sie wurde in Corbie, der französischen Partnerstadt von Höxter, geboren. Als 17-jährige Schülerin am Gymnasium in Corbie hat sie bereits bei der Planung und Durchführung des Partnerstadtbesuches mitgewirkt. In diesem Rahmen hat sie die Stadt Höxter 1969 zum ersten Mal besucht. 1975 folgte der Umzug nach Brenkhausen, weil sie ihren Lebensabschnittsgefährten hier kennengelernt hat. Seitdem sei sie nicht nur für die Höxteraner Partnerschaft mit Corbie ein nicht mehr wegzudenken Bestandteil, so der Bürgermeister. Auch die Städtepartnerschaft mit Sudbury, die seit 1980 besteht, habe sie mit Leben gefüllt. Eigentlich sollte das 40-jährige Jubiläum dieser Freundschaft dieses Jahr mit einer Reise nach Sudbury gefeiert werden. An den Planungen war Frau Lambert maßgeblich beteiligt. Aufgrund der Corona-Pandemie musste diese Reise aber wohl auf das nächste Jahr verschoben werden, ebenso wie der Besuch einer Delegation aus Corbie. Diese sollte in 2020 eigentlich neue Impulse zwischen den Kirchengemeinden in Höxter und Corbie zur Vorbereitung des 1.200-jährigen Jubiläums der Corveyer Klostergründung im Jahr 2022 geben. In Corvey leitet Frau Lambert bereits seit mehreren Jahren Führungen in französischer Sprache. Von Anfang an ist sie im Arbeitskreis für Städtepartnerschaft im Heimat- und Verkehrsverein tätig. Seit Mai 1990 ist sie die Vorsitzende des Arbeitskreises. Die von ihr gelebte europäische Integration habe sie erfolgreich über viele Jahre in ihrer ehrenamtlichen Arbeit in Vereine, Kirchengemeinden und Schulen eingebracht durch zahlreiche Begegnungen mit den Städtepartnern. Für Frau Lambert schließt sich die Ehrung mit dem Ehrenamtspreis in einer Reihe von Auszeichnungen für ihre Verdienste an. 2014 wurde sie durch den Bürgerpreis der Sparkasse Höxter gewürdigt. Und erst dieses Jahr hat sie die Ehrenmedaille der Stadt Corbie erhalten. Daher sei es laut Daniel Hartmann für Höxter als Partnerstadt nur angemessen, Sie während der Ratssitzung ebenfalls mit dem Ehrenamtspreis der Stadt Höxter auszuzeichnen.
Die zweite Preisträgerin, die Höxteranerin Ute Sundermann wurde für ihre mehrere Jahrzehnte andauernde ehrenamtliche Tätigkeit im Bereich des Sportes geehrt. Seit 1964, also ganze 56 Jahre lang, ist Frau Sundermann aktives Mitglied im HLC Höxter. Auch Ute Sundermann hat eine Verbindung zu unserer Partnerstadt Corbie. Denn 1966 war sie eine Teilnehmerin der Delegation, welche die ersten Kontakte knüpfte. 1979 gründete sie die Mutter-Kind-Turn-Gruppen und leitete diese als Übungsleiterin bis März diesen Jahres. Die Corona-Pandemie hat sie nun zum Anlass genommen, die von ihr so sehr geliebten Turngruppen aufzugeben. Sie möchte sich jetzt umso mehr ihrer Familie und ihren anderen Hobbies widmen. In über 40 Jahren als Übungsleiter hat sie damit aber hunderten von Kindern spielend zum Sport animiert. Auch für die nächste Generation hat sie den HLC vorbereitet. Bis 2007 hat sie Jugendliche für die Betreuung von Kleinkindern ausgebildet. Aber nicht nur sportlich unterstützte sie den Verein: Sie war auch Mitglied im Vorstand und übernahm damit Verantwortung bei der Verwaltung des HLC. 1980 wurde sie Kassiererin, ein Amt, das sie 20 Jahre lang inne hatte bei dem Verein, dem in Spitzenzeiten über 2.000 Mitglieder angehörten. Bei Familie Sundermann sei der Sport und der HLC stets eine „Familienangelegenheit“ gewesen. Zwischenzeitlich befand sich sogar das „Vereinsbüro“ im Wohnhaus der Familie. Für ihr persönliches jahrzehntelanges Engagement für den Breitensport sagte Bürgermeister Daniel Hartmann Danke im Namen des Rates und im Namen aller Höxteranerinnen und Höxteranern.
Fotos: Thomas Kube