Kreis Höxter (red). Gemeinsam mit vielen engagierten Akteuren vor Ort hat die von der EU geförderte Hilfein 28 nordrhein-westfälischen Regionen lokale und maßgeschneiderte Entwicklungskonzepte umgesetzt, welche die zehn Kommunen und ihre 124 Dörfer im Kreis gestärkt in die Zukunft gehen lässt.
Die einzelnen Projekte zeichnen sich durch große Vielfalt aus: Ob innovative Ideen aus Wirtschaft, Tourismus, Soziales oder Naturschutz das LEADER-Regionalbüro mit Christiane Sasse und Lia Potthast hilft tatkräftig mit, Pläne in die Tat umzusetzen und somit große und kleine Träume zu verwirklichen. Nicht umsonst konnte das Regionalmanangement den Kreis Höxter als die LEADER-Region in NRW mit bester Mittelbindung etablieren.
Zu den Ideen der Menschen im Kreis Höxter gehört es beispielsweise, sich nicht zu scheuen, völlig neue Wege einzuschlagen, wie es die Vision der Gemeinwohlregion vorsieht. Mehrere Städte im Kreis wie Steinheim, Willebadessen und Brakel haben sich diesem Gemeinwohlgedanken inzwischen angeschlossen, um künftig Unternehmen, Verwaltungen und andere Organisationen dazu anzuregen, ökonomisch, ökologisch und sozial nachhaltiger, transparenter und nach ethischen Werten zum Wohle aller zu handeln. Ziel ist es, die Anforderungen der Zukunft zu meistern und die regionale Lebensqualität zu stärken.
Um mehr Lebensqualität geht es auch bei den Zukunftswerkstätten, die auf Initiative der katholischen Landvolksschule Hardehausen gemeinsam mit 20 Ortschaften der Region zu einer facettenreichen Ideenschmiede führte, deren Projekte das Dorfleben attraktiver und zukunftsfähiger machten. In diesem Sinne präsentiert sich der Ludowinengarten in Bökendorf, der auf einem alten Schul- und Klostergartengelände nicht nur den Grimm´schen Märchenfiguren eine neue Bühne offenbarte, sondern auch durch seine robusten, nachhaltig gestalten Spielgeräten und Mitmachstationen zu einem beliebten Treffpunkt von Jung und Alt wurde. Tradition, Kulturgeschichte und Moderne gehen im Musterdorf eine wunderbare Symbiose ein und haben bereits überregionale Bedeutung erlangt.
Eine ebenso gelungene Verbindung von christlicher Tradition und Moderne zeigt sich an den neu installierten 42 Bibelpfählen und Stelen, die entlang der 315 Kilometer langen „Kloster-Garten-Route“ zur Entdeckungsreise anregen. Pilgern mit dem Rad auf gut ausgewiesenen Touren machen mit dem reichen klösterlichen Erbe bekannt und inspirieren zum spirituellen Erleben inmitten abwechslungsreicher Natur.
Ein breites Spektrum nehmen die LEADER-Projekte im touristischen Bereich ein. Echten Genuss versprechen die Radtouren durch das kulinarische Kulturland. Die einzelnen Landgenusstouren verbinden auf verschiedene Weise und auf verschiedenen Strecken Landschaft, Kultur und den typischen Geschmack der Region. Das große „H“ steht für einen starken Ort im Süden der Region: In Hardehausen sieht das neue Entwicklungskonzept mit vier starken Partnern vor, dass Erholungssuchende und Familien zukünftig facettenreiche Möglichkeiten haben, Natur, Schöpfung, Bildung und Kultur zu erleben. Zahlreiche Erlebnisstationen sollen im nächsten Jahr Kloster, Wald und Wisente in den Fokus stellen. Dass eine gemeinschaftliche Förderung über Ländergrenzen hinweg möglich ist, verdeutlicht der Diemeltaler Schmetterlingssteig, der als 152 Kilometer langer Fern-Rundwanderweg die Naturschönheiten in den Ländern NRW und Hessen verbinden soll. Für die Umsetzung des Projektes arbeiteten acht Kommunen aus drei Landkreisen und zwei Bundesländern zusammen.
Natürlich nehmen auch soziale Aspekte einen großen Stellenwert in der Land-Entwicklung ein. In einer älter werdenden Gesellschaft wird die Ausbildung zum Pflegelotsen, der im Fall eines Falles in den Unternehmen erster Ansprechpartner ist und Orientierung gibt, unerlässlich. Um als Kreis auf dem Markt wettbewerbsfähig zu sein, bedarf es eine Vielzahl an gut ausgebildeten Fach- und Führungskräften. Impulse, diese für die Region anzuwerben und ihnen dann mit Rat und Tat zur Seite zu stehen, ist die Aufgabe der neugegründeten Service- und Rückkehragentur. Gut vernetzt präsentieren sich die Dörfer im Kreis. Durch das Projekt Dorf.Zukunft.Digital machen sich 30 Dörfer fit für digitale Zukunft und holen sich die Welt nach Hause.
Um Landschaft und Natur in der Region zu schützen und nachhaltig weiterzuentwickeln, sind Obstwiesenberater unter anderem für interessierte Flächeneigentümer in den Kommunen im Einsatz. Die Vielfalt der Streuobstwiesen als prägendes Element der heimischen Kulturlandschaft zu erhalten und ihre Früchte in den regionale Wirtschaftskreislauf hineinzubringen, steht im Mittelpunkt der Konzeptstudie unter dem Titel Heimatapfel. Aus der Studie heraus hat sich die Herstellung einer heimischen Saftschorle entwickelt, die bald auf den Markt kommen soll.
Naturschützer, Landwirte und Jäger sind nicht immer einer Meinung, beim Bildungshaus Modexen jedoch ziehen ehrenamtliche Mitglieder aus diesen Gruppen an einem Strang. Durch den Bau moderner und multifunktionaler Schulungs- und Seminarräume mitten in einer grünen Umgebung soll die Kulturland-Bildung zu verschiedenen Themen und Fragestellungen für zahlreiche gesellschaftliche Gruppen vorangetrieben werden. Einen Einblick in das Projekt schafft einer von drei selbstgedrehten Videoclips, die auf der Website zu sehen sind.
Weitere Infos: Lokale Aktionsgruppe (LAG) Kulturland Kreis Höxter, Tel.: 05271 9743-44 oder -45. Internet: www.leader-in-hx.eu
Foto: LEADER