Bödexen (TKu). Ein Novum im Kreis Höxter: Die Schützenbruderschaft Bödexen von 1623 e.V. hat sich etwas ganz Besonderes einfallen lassen, um ihre Bürgerinnen und Bürger vor dem Corona-Virus zu schützen. Die Schützenbruderschaft hatte aus eigenen Mitteln sowie durch Spenden insgesamt 3.600 FFP2-Masken besorgt und nun an die Bevölkerung in der Ortschaft Bödexen verteilt. Die Schützen haben sich an ihren eigentlichen Auftrag, die Bürgerinnen und Bürger vor Unheil zu bewahren, erinnert, wie ein Sprecher der Bruderschaft berichtet: „Wenn wir heute unsere Bevölkerung schützen wollen, dann müssen wir Ihnen einen sicheren Infektionsschutz anbieten. Ein wirksamer Schutz stellt das Tragen von medizinischen Gesichtsmasken dar, die sogenannten FFP-2-Masken,“ fasst Oberst Thomas Buch zusammen. „Diese Masken wollten wir aber nicht nur an die Schützenbrüder und ihren Familien verteilen, sondern an die gesamte Dorfbevölkerung. Der Virus unterscheidet nicht zwischen Mitgliedern und Nicht-Mitgliedern einer Schützenbruderschaft“, ergänzt Brudermeister Stefan Berens. In einer sehr kurzfristig durchgeführten Aktion haben nun die Hofstaaten unter Führung der Majestäten der Altschützen Wolfgang und Marion Schrödersowie der Jung-Majestäten Jonas Jacke und Stella Bierstedt mit den Offizieren und Vorständen die Masken für alle Haushalte abgepackt und verteilt.
Ermöglicht wurde diese Verteilaktion durch zahlreiche spontane Spenden und einem Zuschuss aus der Schützenkasse. Dass diese Idee gut angekommen ist, zeigten viele positive Rückmeldungen aus der Dorfbevölkerung. Brudermeister Stefan Berens zog ein positives Fazit: „Wir hoffen auf diese Weise, dass unser Dorfleben bald wieder in gewohnter Form stattfinden kann auch wenn das diesjährige Schützenfest bereits vor Weihnachten abgesagt wurde“, so Stefan Berens. Die Schützenbruderschaft fühle sich auch heute noch dem Wohlergehen aller Bödexer Bürger*innen verpflichtet: Aus den gleichen Gründen, aber aus anderen Umständen, gründete sich vor fast 400 Jahren eine Schützenwehr in Bödexen, um die Bevölkerung vor vagabundierenden und heimatlosen Landknechtsgruppen und anderen Aufständischen zu bewahren. „Die heutigen ´Eindringlinge´ und ´Gefährder´ unserer Dörfer sind auf den ersten Blick nicht sichtbar, aber trotzdem sehr gefährlich, denn der Corona-Virus hat das religiöse, soziale und wirtschaftliche Leben komplett auf den Kopf gestellt. Eine Infektion mit Corona kann zu folgenschweren Erkrankungen führen und im Einzelfall auch Todesfälle nach sich ziehen“, meint Oberst Thomas Buch.
Fotos: Schützenbruderschaft Bödexen