Höxter (red). Wenn Knorpel, Bänder, Sehnen oder Knochen rund um Gelenke beschädigt sind, ist die Mobilität des Betroffenen in der Regel stark eingeschränkt. Zu diesem Thema informierten sich knapp 100 Zuhörer in der Residenz Stadthalle in Höxter.
Prof. Dr. Rolf Haaker, Chefarzt der Klink für Orthopädie des Klinikum Weser-Egge, Standort St. Vincenz Hospital Brakel, und Oberarzt Dr. Dragan Jeremic, referierten zu medikamentösen und operativen Behandlungsmöglichkeiten bei Gelenkverschleiß. "Wenn Knochen auf Knochen reibt, weil Knorpel kaum noch vorhanden ist, kann der Patient die Schmerzen nur schlecht ertragen", berichtet Professor Haaker. Das gleiche gilt auch, wenn Knochen durch Frakturen oder Degeneration stark deformiert sind. "Dann entstehen Asymmetrien, zum Beispiel an den Hüften oder an den Knien, die den ganzen Körper aus dem Gleichgewicht bringen", betont Haaker.
Bevor ein Patient operiert wird, steht die medikamentöse Behandlung des erkrankten Gelenks im Vordergrund. Zusätzlich werden minimal-invasive Verfahren angewandt, die diagnostisch und therapeutisch eine große Rolle spielen: Bei einer Gelenkspiegelung wird die Frage der Gelenkerhaltung, des Teil- oder Vollersatzes geprüft. Oberarzt Dr. Dragan Jeremic widmete sich bei seinem Vortrag insbesondere dem großen, komplexen Schultergelenk: Er erklärte den Zuhörern, wann eine Gelenkprothese nötig ist: "Wir operieren erst, wenn alle konservativen Maßnahmen ausgeschöpft sind."
Ist die Entscheidung für ein künstliches Gelenk gefallen, wählen die Fachärzte in Brakel eine schonende Methode, um die Prothese sicher an den Ort ihrer Bestimmung zu bekommen. "Beim Gelenksersatz favorisieren wir immer eine OP-Technik, die das Risiko von Verletzungen an Muskeln, Sehen, Gefäßen oder Nerven reduziert", so Haaker. Ziel ist, den Patienten schnell wieder so fit zu bekommen, dass er allen Anforderungen des Alltags gewachsen ist. Im Anschluss an die Vorträge beantworteten die Ärzte zahlreiche Fragen der Zuhörer.
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