Beverungen/Lauenförde/Würgassen (TKu). Der Arbeitskreis Würgassen der Bürgerinitiative „Lebenswertes Bördeland & Diemeltal“ demonstrierte vor dem ehemaligen Atomkraftwerk Würgassen und fordert mit einer „Einsaat-Einsatzaktion“ am Atomkraftwerk Würgassen das ein, was den Bürgerinnen und Bürgern im Dreiländereck einst mündlich sowie auch schriftlich in Bezug auf den AKW-Standort Würgassen zugesagt wurde. Etwa 20 Traktoren fuhren dazu am Donnerstag vor dem ehemaligen AKW vor, wo ein zentrales Atommüll-Bereitstellungslager für das Endlager Konrad in Salzgitter entstehen soll, anstatt der versprochenen grünen Wiese. Vor den Kraftwerkstoren des Geländes kippten die demonstrierenden Landwirte vor den Augen des Sicherheitspersonals einen Hänger voll Erde ab. Die Erde wurde auseinander geeggt und gewalzt. Danach streuten die Initiatoren von der Bürgerinitiative „Lebenswertes Bördeland und Diemeltal“ medienwirksam den Samen aus und rollten Rasenbahnen aus. Anschließend wurde auch noch gewässert, damit die „grüne Wiese“ nicht vertrocknet. Hubertus Hartmann vom Arbeitskreis Würgassen zeigte medienwirksam eine alte Kraftwerks-Broschüre, wo der Energiekonzern noch selbst von einer „grünen Wiese“ in Zukunft auf dem AKW-Gelände spricht. Davon sei inzwischen keine Rede mehr und das bemängelt das Bündnis. Solidarität mit den Demonstranten und den protestierenden Landwirten zeigte auch der Beverunger Bürgermeister Hubertus Grimm. Er fand die Aktion gelungen und dankte den Initiatoren und Mitwirkenden. Das sich die Bundesumweltministerin Svenja Schulze trotz mehrerer Einladung nie hat blicken lassen, bezeichnete Grimm als „arrogantes Verhalten“. Das gehe so nicht, betonte der Bürgermeister. Josef Jacobi von der Bürgerinitiative „Atomfreies 3-Ländereck“ erklärte, die Einsaat-Aktion sei erst der Anfang: „Wir haben mindestens so viele Trecker wie die in Gorleben“, sagte Jacobi.
Fotos: red