Kreis Höxter (red). Auch wenn Corona den geplanten Ablauf gehörig durcheinandergeworfen hat, ist der vom Jugendamt des Kreises Höxter angebotene Fortbildungskurs für die Arbeit mit der „Marte Meo“-Methode erfolgreich abgeschlossen worden.
„Wir mussten einfach etwas geduldiger sein“, erläutert Ulrike Schmidt, Fachberaterin des Kreises Höxter für Tageseinrichtungen für Kinder. Größte Umstellung für Teilnehmerinnen und Referentinnen war sicherlich die Verlagerung von persönlichen Gesprächsrunden auf den Bildschirm. „Zum Glück mussten wir nicht den kompletten Kurs online absolvieren, sondern konnten auch Präsenzveranstaltungen durchführen“, berichtet Ulrike Schmidt.
Vor allem die Übungsaufgaben mit der Kamera wären rein virtuell nicht umzusetzen gewesen. „Das Besondere an Marte Meo ist ja gerade der Einsatz einer Videokamera, mit deren Hilfe Situationen aus dem Alltag von Kindern festgehalten werden, um Entwicklungspotentiale zu entdecken.“ Dies führte dazu, dass der Kurs aufgrund der zwischenzeitlichen Corona-Lockdowns deutlich länger gedauert hat als üblich.
Umso größer war deshalb nun die Freude, dass sechs Teilnehmerinnen unter der Leitung von Helga Meyer-Warnke, Marte-Meo-Supervisorin aus Kassel, ihre „Marte Meo Practitioner“-Ausbildung erfolgreich abgeschlossen haben.
Sie arbeiten in Kindertageseinrichtungen, in der Kinder- und Jugendhilfe sowie in der Hochschullehre. Erlernt wurden Marte Meo Elemente für die praktische Umsetzung im eigenen Berufsfeld. Bereichert wurde der Kurs wieder durch Katrin Krüger, Marte-Meo-Supervisorin aus Schwerte zum Thema Spielfähigkeiten.
„Im Zentrum der Marte Meo-Methode steht die Nutzung des Mediums Video, mit dessen Hilfe die Teilnehmer eine besondere ‚Einsicht‘ in die jeweilige Lebenssituation und die darin enthaltenen Stärken erhalten“, sagt Ulrike Schmidt. Das Filmen biete die Gelegenheit, das Verhalten der Kinder danach in Ruhe zu studieren und entsprechende Schlüsse daraus zu ziehen.
Zunächst für den Kinder- und Jugendbereich entwickelt, kann die Marte-Meo-Methode überall dort angewendet werden, wo Menschen sich begegnen. Sie unterstützt die Interaktion und Kommunikation in Alltagssituationen in der Familie, in Schulen, Kindertageseinrichtungen und Kindertagespflege, in Tages- und Wohngruppen. Auch viele Therapeuten wie Ergotherapeuten und Logopäden, sowie Hebammen setzen die Methode in ihrem Arbeitsbereich erfolgreich ein.
Gerade gestartet ist der erste Aufbaukurs für die Methode im Kreis Höxter. Dabei werden zum ersten Mal Marte-Meo-Therapeuten und -Kollegentrainer ausgebildet. Auch im nächsten Jahr wird der Kreis Höxter wieder einen „Marte Meo Practitioner“-Kurs für bis zu zwölf Teilnehmer anbieten. Interessierte können sich schon jetzt bei Fachberaterin Ulrike Schmidt vom Kreis Höxter anmelden. Sie ist telefonisch zu erreichen unter 05271 / 965-3705 oder per E-Mail
Foto: Kreis Höxter