Godelheim (TKu). Auch Godelheim hat sich in die Gruppe der "digitalen Dörfer" eingereiht, um die für den ländlichen Raum so wichtige digitale Anbindung und Vernetzung hin zu bekommen. Die Ortschaft möchte die Chancen der Digitalisierung nutzen, um dem demografischen Wandel etwas entgegen zu setzen und die Zukunftsfähigkeit des Ortes zu stärken. Seit vergangenen Dienstag ist neue Internetpräsenz freigeschaltet in Verbindung mit dem „DorfFunk“ via Dorfapp. Daran gearbeitet haben zwei „Dorf-Digital-Lotsen“ sowie fünf sogenannte „Kümmerer“ aus der Ortschaft Godelheim. Nachdem das Leuchtturmprojekt Smart Country Side (SCS) endete und die Breitbandanbindung vorhanden ist, erproben jetzt 30 Dorfgemeinschaften im Rahmen des LEADER-Projektes „Dorf.Zukunft.Digital“ (D.Z.D) drei Jahre lang bedarfsgerecht digitale Anwendungen und stärken ihre digitale Kompetenz, erklärt die Projektleiterin Heidrun Wuttke von von „Dorf.Zukunft.Digital“. Das Digitalprojekt basiere laut Projektleiterin Heidrun Wuttke auf sechs Säulen: 1. auf die Beteiligung der Dorfgemeinschaften von Anfang an. 2. auf das herausragende ehrenamtliche Engagement der Bürger:innen. 3. auf die Vermittlung digitaler Kompetenz, 4. auf die Erprobung bedarfsgerechter digitaler Anwendungen mit konkretem Nutzen für die Orte sowie 5. auf die Schaffung von Blaupausen für andere Regionen und 6. auf bundesweite Kooperationen, Vernetzung und Öffentlichkeitsarbeit. Die Internetpräsenz lebe von den Menschen, die sie füttern, sagt der „Dorf-Digital-Lotse“ Hans-Josef Held, der gemeinsam mit Lotsin Helga Peters die Koordination für das Projekt inne hat. Die neue Internetseite ist ab sofort unter www.Godelheim.de abrufbar. Die damit neu verbundene und frisch ins Leben gerufene App „DorfFunk“ kann im App-Store heruntergeladen werden und ist nun auch für die Ortschaft Godelheim kostenlos erhältlich. Der „DorfFunk“ ist eine regionale Kommunikationszentrale für die Bürgerinnen und Bürgerinnen. Hier können sie ihre Hilfe anbieten, Gesuche einstellen oder einfach nur zwanglos miteinander plauschen. Da auch die Neuigkeiten aus den „DorfNews“ und „DorfPages“ gezeigt werden, bleibe man dabei immer auf dem Laufenden, wie Heidrun Wuttke erklärt. Die App soll das Dorf mitunter besser vernetzen. Mit den Funktionen „Biete“ und „Suche“, oder „Plausch“ und „News“ sollen die Bürger:innen unmittelbar Hinweise geben können („Schlüssel gefunden“ oder „Mithilfe bei der Gartenarbeit gesucht“, oder „Äpfel abzugeben“ u.v.m.)
Wie alles begann: Das Projekt ist vor einigen Monaten bereits gestartet. Nach ersten Informationsabenden bildete sich bald eine Projektgruppe, die bereit war, einige Kurse zu besuchen, um eigenständig Webseiten und Beiträge im neuen Content Management System WortPress erstellen zu können und damit wichtige Informationen aus und für Godelheim dort einzustellen. Die Gruppe umfasste alle Altersklassen, was u.a. auch zu zahlreichen Anregungen und somit zu einem breiten Spektrum an Beiträgen geführt habe. Projektleiterin Heidrun Wuttke stand der Gruppe von Anfang an stets für Fragen zur Verfügung, ebenso das Frauenhofer Institut für den technischen Support. In zahlreichen Video-Konferenzen wurden Strukturen und Inhalte erarbeitet, die die neue Webseite aufnehmen sollte. „Kümmerin“ Alexandra Held bearbeitete und pflegte die Seite seit 2005, die zuvor von Erich Kröller betreut wurde. Sie koordinierte auch jetzt die Projekt-Gruppe und organisierte regelmäßige digitalen Meetings. Die neue Godelheimer Seite baue auf neue technische Standards auf und biete dem Besucher mit dem neuen Design zahlreiche interessante Informationen, erklärt Kümmerin Alexandra Held, die bei der Pressekonferenz übers Internet aus dem Raum Stuttgart zugeschaltet war. Sehenswürdigkeiten, Geschichte des Dorfes, sowie die Chronik, Freizeit- und Tourismus, das Vereinswesen und soziale Belange seien wichtige Bausteine der neuen Seite, so Alexandra Held. Die Dorf-APP ist inzwischen aktiviert und „möchte mit Leben erfüllt werden, damit die Godelheimer Bürger:innen auch digital am Geschehen im Dorf teilnehmen können“, so Held. Insbesondere älteren Bürgern biete sie die Möglichkeit, hier Rat und Hilfe zu bekommen. Um den Bürgern:innen, denen das Handling mit einem Smart-Phone nicht so geläufig ist, den Zugang zum neuen Dorffunk zu ermöglichen, soll es noch eine Schulung im Dorf-Gemeinschaftshaus geben. Interessierte können sich beim „Dorf-Digital-Lotsen“ Hans-Josef Held unter der Telefonnummer 05271/35533 oder bei Margret Golüke-Knuhr unter der Nummer 05271/4987984 melden oder aber auch per Mail an:
Die Godelheimer-D.Z.D. Arbeitsgruppe, bestehend aus Alexandra Held, Annika Prachtel, Dietmar Kanand, Hans-Josef Held, Helga Peters, Ingvar Busse und Margret Golüke-Knuhr, habe sich sehr gefreut, im Beisein von Bürgermeister Daniel Hartmann und der Projektleitung, bestehend aus Heidrun Wuttke und Dr. Andreas Knoblauch-Flach, nun endlich offiziell online gehen zu können. Das Team hofft auf viele Rückmeldungen sowie auf Anregungen und Kritik und freut sich weiterhin auf interessante Informationsbeiträge für die neue Godelheimer Webseite unter www.godelheim.de. Heidrun Wuttke, Dr. Andreas Knoblauch-Flach und Martina Werdehausen von „Dorf.Zukunft.Digital“ wünschten einen guten Start für das Projekt und eine gute digitale Zukunft. Die Godelheimer ließen beim Pressetermin ein herzliches Dankeschön verlautbaren, weil sie an diesem zukunftsfähigen Projekt teilhaben dürfen, welches mit EU-Mitteln finanziert und bereits in vielen Dörfern des Kreises Höxter positiv umgesetzt wurde. Im Kreis Höxter sind das 30 Dörfer von insgesamt 100 aus ganz Ostwestfalen-Lippe. Die dazu nötige technische Infrastruktur und gute Ausstattung im Dorf-Gemeinschaftshaus erleichtere weiterführende, nötige Schulungsmaßnahmen, so das Team. Bürgermeister Daniel Hartmann dankte dem Godelheimer Team von „Dorf.Zukunft.Digital“. Er freue sich, dass noch weitere Ortschaften im Stadtgebiet Höxter nachfolgen werden, darunter Albaxen und Lüchtringen sowie die nah beieinander liegenden Ortschaftn Bruchhausen und Ottbergen mit einer gemeinsamen Plattform. Diese Orte sollen bereits Ende Juli am Start sein. Daniel Hartmann sieht in dem Projekt eine Erfolgsgeschichte, die er sich für das gesamte Stadtgebiet wünscht.
Fotos: Thomas Kube