Kreis Höxter (red). Alkohol ist mehr oder weniger allgegenwärtig: Ob auf der Familienfeier, beim Sport-Event, im Fernsehen oder in den Regalen der Supermärkte und Tankstellen – überall blitzen die Flaschen auf. Dass es sich bei Alkohol um ein Zellgift handelt und sein Konsum hohe gesundheitliche und soziale Risiken birgt, wird oftmals vergessen.
Dem möchte im Kreis Höxter die Steuerungsgruppe GigA entgegenwirken, die nun neues Infomaterial vorgestellt hat. „Wir alle wissen, dass Alkohol auch heute noch gern konsumiert wird und auf Festen kaum wegzudenken ist. Alkohol ist in unserem Kulturkreis einfach weit verbreitet“, erläutert Christian Rodemeyer vom Kreis Höxter, Leiter der Abteilung Kinder, Jugend und Familie. „Besonders Kinder und Jugendliche sind neugierig auf den Geschmack und die Wirkung alkoholischer Getränke.“ Aus ihrem Umfeld würden sie oft Botschaften erhalten wie „Zum richtigen Feiern gehört Alkohol dazu“ oder „Je mehr Alkohol, desto lustiger“.
Aus diesem Grund hat die Steuerungsgruppe GigA (Gemeinschaftsinitiative gegen Alkoholmissbrauch bei Kindern und Jugendlichen) im Kreis Höxter unter dem Motto „Let’s talk about Alkohol“ Informationsmaterialien in Form von Faltblättern für Eltern und Jugendliche entwickelt. „Mithilfe unserer neuen Flyer erhalten die Jugendlichen und deren Eltern zielgruppenspezifische Informationen über die Wirkung von Alkohol, über die Risiken durch Alkoholkonsum sowie Tipps zum ‚gesunden‘ Umgang“, erläutert Suchtprophylaxe-Fachkraft Laura De Mey vom Caritasverband für den Kreis Höxter.
Auch für Notfallsituationen, wie zum Beispiel bei Einnahme von K.O.-Tropfen, finden sich wichtige Handlungsempfehlungen. Bereits seit 2011 ist das Hauptziel von GigA die Sensibilisierung für die Gefährdung von Kindern und Jugendlichen durch Alkohol. Im Rahmen des Projekts engagieren sich verschiedene Akteure wie der Caritasverband für den Kreis Höxter, das Jugend- und Ordnungsamt Kreis Höxter, die Kreispolizeibehörde Höxter, der Kreissportbund Höxter und die AOK Nord-West. Bei unterschiedlichen Aktionen haben sie wiederholt erfolgreich zusammengearbeitet.
Die jetzt gemeinsam erstellten Flyer werden mithilfe der Schulsozialarbeiter:innen und der Suchtprophylaxe-Fachkraft De Mey in den Jahrgangsstufen sechs bis acht aller Schulen im Kreis Höxter verteilt. Die Elternflyer werden an Elternabenden zur Verfügung stehen und können auch online auf den Websites der Kooperationspartner heruntergeladen werden. Eltern und Jugendliche haben außerdem die Möglichkeit, sich bei Informations- oder Beratungsbedarf kostenfrei an die Sucht- und Drogenberatung oder die Beratung für Eltern, Kinder und Jugendliche des Beratungszentrums Brakel des Caritasverbandes für den Kreis Höxter zu wenden: Telefon 0 52 72 / 37 14 60.
Foto: Kreis Höxter