NRW (red). Das Umweltministerium Nordrhein-Westfalen hat ein neues Förderprogramm zur Stärkung der Klimawandelvorsorge in Kommunen veröffentlicht. Für den Aufruf "Klimaresilienz auf kommunaler und regionaler Ebene" stehen rund zehn Millionen Euro aus dem EU-Programm zur Bewältigung der COVID-19-Pandemie zur Verfügung (REACT-EU).
"Die Unwetter-Katastrophe hat gezeigt, wie wichtig es ist, dass wir uns auf zunehmende Wetterextreme vorbereiten und die Widerstandsfähigkeit gegen die Folgen des Klimawandels stärken. Mit den neuen Fördermaßnahmen stärken wir die Klimaresilienz und bieten den Kommunen weitere Unterstützung bei der Verbesserung der Starkregen- und Hitzevorsorge", so Umweltministerin Ursula Heinen-Esser.
Die Förderung umfasst bis zu 100 Prozent der Ausgaben und richtet sich an Kommunen und kommunale Unternehmen. Förderfähig sind investive Maßnahmen wie die Entsiegelung befestigter Flächen zugunsten von Grünflächen, das Anlegen von Mulden, Rigolen oder Retentionsflächen zum Rückhalt, zur Versickerung und Speicherung von Niederschlagswasser, aber auch das Anpflanzen von Bäumen und Sträuchern sowie die Begrünung von Dächern und Fassaden. Wie wichtig Stadtgrün in Wohnortnähe für die Menschen ist, hat auch die Corona-Krise gezeigt. Resiliente Strukturen sind zudem aus ökonomischer Sicht wichtig. Denn Schäden durch Folgen des Klimawandels erzeugen Kosten, die sich durch entsprechende Vorsorge vermeiden oder reduzieren lassen. Anträge sind bis zum 31. Oktober möglich.
Die Förderung erfolgt im Rahmen des REACT-Programms der EU als Baustein des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE). Wirtschafts- und Energieminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart: "Mit REACT-EU bringen wir die digitale und grüne Transformation in Nordrhein-Westfalen voran. Die Europäische Union stellt über das Programm 260 Millionen Euro zusätzlich im Europäischen Fonds für regionale Entwicklung bereit. Damit das Geld nach Nordrhein-Westfalen schnell fließen kann, haben wir die Fördervoraussetzungen besonders zügig auf die Beine gestellt."
Land unterstützt Kommunen auf vielfältige Weise
Bereits 2020 hatte das Umweltministerium ein eigenes Landesprogramm zur Unterstützung der Klimaanpassung in Kommunen veröffentlicht. Hierüber konnte eine Landesförderung für rund 110 Anträge mit einem Gesamtvolumen von 12,5 Mio. Euro bewilligt werden. Aufgrund der großen Nachfrage knüpft das neue Förderprogramm hieran an.
Die Bereitstellung von Fördermitteln ist ein Baustein zur Umsetzung der 15-Punkte-Offensive, die das Umweltministerium anlässlich der Verabschiedung des bundesweit ersten Klimaanpassungsgesetzes erarbeitet hat. Zum Ausbau der grünen und blauen Infrastruktur und zur Verbesserung der Klimaanpassung bietet das Land verschiedene regionale und thematische Förderzugänge. Allein im Ruhrgebiet stellen das Land und die Wasserverbände hierfür in den nächsten Jahren rund 250 Millionen Euro bereit. Auch umfangreiche Fördermittel des Bundes und des Landes für einen nachhaltigen Strukturwandel im Rheinischen Revier fließen direkt oder indirekt in Maßnahmen zur Klimaanpassung. Konkret sind in der ersten Projektphase 50 Millionen Euro zur Stärkung der grünen und blauen Infrastruktur sowie der Klimaresilienz vorgesehen.
Weitere Informationen zu REACT-EU und dem neuen Programmaufruf:
REACT-EU will einen Beitrag leisten zur Unterstützung der Krisenbewältigung im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie und ihrer sozialen Folgen sowie der Vorbereitung einer grünen, digitalen und stabilen Erholung der Wirtschaft. Der Förderaufruf "Klimaresilienz auf kommunaler und regionaler Ebene" leistet einen Beitrag zur grünen Transformation. Diese werden in der Reihenfolge des Eingangs durch den Projektträger Jülich (PTJ) geprüft. Sie müssen mindestens Maßnahmen in einem Umfang von 50.000 Euro umfassen. Seitens des PTJ wird eine Antragsberatung angeboten.