Brenkhausen (TKu). „Die heimische Natur ist eine Schatzkammer“, meint Biologie-Lehrerin Anja Bogdanski. Das haben zwei Klassen der Realschule Höxter bei einer praktischen Exkursion nach Brenkhausen während ihres Biologie-Unterrichtes selbst erfahren. Der direkte Kontakt mit der heimischen Tier- und Pflanzenwelt sei in der Corona-Zeit besonders wichtig, sagt Biologie-Lehrerin Anja Bogdanski. Die sechsten Klassen der Hoffmann-Von-Fallersleben Realschule Höxter sind dafür zu Fuß nach Brenkhausen gelaufen, um sich mit dem Thema Wildpflanzen näher auseinander zu setzen. Zum einen sei die Exkursion für die Kinder besonders wichtig, um die sozialen Kompetenzen auszubilden und zum anderen, um die Naturerkenntnisse am praktischen Beispiel zu erlernen. Corona habe den Kindern viel abverlangt, sagt Anja Bogdanski.
„Wir mussten viel Pause machen, weil die Kinder diese langen Wege in der Corona-Zeit nicht mehr gewohnt sind“, so die Bio-Lehrerin. Auf dem Weg zum Wildpflanzenfeld in Brenkhausen mussten die Kinder Teamaufgaben lösen, was ebenfalls die soziale Interaktion fördern soll. Ziel der Schulklasse war das 2,5 Hektar große Wildblumenfeld vom Unternehmen „Pamme Saatgut und Wildplanzen“ aus Brenkhausen. Hier blühen 14 verschiedene regional vorkommende Wildpflanzen, wie beispielsweise Salbei, Oregano, die Acker Witwenblume oder Schwarze Königskerze, die Sumpf Scharfgarbe, Wegwarte, die Nickende Distel oder der Rainfarn. Der folgende Praxis-Unterricht sollte ein Verständnis für die Wechselbeziehungen zwischen den heimischen Pflanzen und den Insekten wecken, sagt Anja Bogdanski, die vor Ort an den Unternehmenschef und gelernten Landschaftsgärtner Johannes Pamme das Wort übergab. Pamme erklärte den Kindern, was eine Wildpflanze ist und wo kommt sie vorkommt, wie die Pflanze aufs Feld gelangt und wie das Saatgut geerntet wird. Die Kinder durften das Saatgut selbst aussieben und damit Vorreinigen. So etwas macht das Unternehmen mit Saatgut für die eigenen Flächen mit der Hand selbst.
Außerdem erklärte Johannes Pamme, wie die Pflanzen aussehen und auf welchem Grund sie gedeihen. „Die regionalen Wildpflanzen sind besonders wichtig für die heimische Insektenwelt, weil die Insekten und Pflanzen zeitlich aufeinander abgestimmt sind von ihrer Blüte- und Lebenszeit. Die kleinen Tierchen benötigen die Pflanzen genau zu einem bestimmten Zeitpunkt ihrer Blüte, um ihre Brut zu ernähren. Neben den Bienen sind auch auch sehr viele Käfer-, Falter- und sonstige Insektenarten auf die unterschiedlichsten Pflanzen angewiesen sind. Zu viel Wiese und Dünger verdrängen die Tiere“, weiß Johannes Pamme zu berichten. In den folgenden Unterrichtseinheiten sollen die Kinder nun einen Flyer für die Öffentlichkeitsarbeit erarbeiten, der die Menschen überzeugen soll, Wildpflanzen im Sinne des Artenschutzes anzubauen.
Fotos: Thomas Kube