Höxter (red). In seinem Roman „ Der Fallmeister“ erzählt der renommierte Schriftsteller Christoph Ransmayr mit der Wucht einer antiken Tragödie von menschlicher Schuld und Vergebung. Nach einem tödlichen Unfall, bei dem fünf Menschen starben, beginnt der Sohn des „Fallmeisters“ zu zweifeln. Hätte sein Vater, Wärter einer gefährlichen Flusspassage, möglicherweise den Unfall verhindern können? War sein jähzorniger, von der Vergangenheit besessener Vater wirklich ein Mörder?
Der Roman mit dem Untertitel „Eine kurze Geschichte vom Töten“ berichtet von der menschlichen Hoffnung auf Vergebung und gleichzeitig von einer bedrohten Welt.
Am Sonntag, dem 26. September, um 11 Uhr liest Christoph Ransmayr aus seinem Roman „Der Fallmeister“ „In der Menschenwelt ist selbst die Liebe, nicht zuletzt durch homerische Geschichten (…), eng mit dem Tod verknüpft. In meinem Roman wird aus Liebe getötet. Also selbst dort, wo vermeintlich nur Zärtlichkeit, Zuneigung, Leidenschaft im Spiel sein sollte, wird das Töten zum Thema.“ (Christoph Ransmayr) „In der düsteren Zukunft dieser Dystopie ist Europa in zahllose, winzig kleine Herzogtümer und Grafschaften zerfallen, die untereinander in unübersichtliche Kriege verwickelt sind. Dabei geht es entweder um das knapper werdende Land, da der Meeresspiegel wegen des Klimawandels bedrohlich angestiegen ist. Oder man streitet sich um die verbliebenen Trinkwasserreserven, zumal Trinkwasservergiftung ein beliebtes Kampfmittel ist. Die Vergangenheit ist in dieser Vision eines durch Chauvinismus, Fremdenfeindlichkeit, Terror und Kriegen zerstörten Europas allemal der friedlichere Ort.“ (Jörg Magenau, Deutschlandfunk Büchermarkt)