NRW (red). Landwirtschaftsministerin Heinen-Esser: „Der Dreiklang aus düngerechtlichen Regelungen, gezielter Förderung und Beratung sowie kooperativer Zusammenarbeit zeigt Wirkung. Rufe nach weiteren Verschärfungen voreilig.“
In allen Kreisen in Nordrhein-Westfalen wurden in den Jahren 2016 bis 2020 die Obergrenzen der Düngeverordnung zur Ausbringung organischer Dünger unterschritten. Zugleich sind die Importe von Wirtschaftsdünger aus den Niederlanden von 2016 bis 2020 um etwa 50 Prozent zurückgegangen, gleichzeitig wird der Wirtschaftsdünger hierzulande immer effektiver verwertet. Der Mineraldünger-Einsatz ist um etwa 20 Prozent zurückgegangen. Dies sind einige Kernaussagen des aktuellen von der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen vorgelegten dritten Nährstoffberichtes für den Zeitraum 2016 bis 2020.
„Der Dreiklang aus düngerechtlichen Regelungen, gezielter Förderung und Beratung sowie kooperativer Zusammenarbeit beim Gewässerschutz in Nordrhein-Westfalen zeigt Wirkung. Wir sind auf dem richtigen Weg, Düngepraktiken haben sich in vielen Punkten deutlich verbessert. Dies hilft Natur und Umwelt und ist praktikabel für die Landwirte, ohne dass das Pflanzenwachstum leidet“, sagte Landwirtschaftsministerin Ursula Heinen-Esser.
So zeigt der im Auftrag des nordrhein-westfälischen Landwirtschaftsministeriums erstellte Bericht einen zunehmend effizienteren Einsatz von Nährstoffen bei der Düngung. „Strengere rechtliche Vorgaben und effektivere Kontrollen haben zu einem deutlichen Rückgang bei den Nährstoffimporten und Rückgang des Mineraldünger-Einsatzes geführt. Die Regelungen der Düngeverordnung greifen. Es ist davon auszugehen, dass sich der positive Trend verstetigt und mit Verzögerung auch zu sinkenden Nitratbelastungen führt. Daher sind Rufe nach weiteren Verschärfungen voreilig“, so die Ministerin.
Folgende Ergebnisse des dritten Nährstoffberichts sind hervorzuheben:
- Der Nährstoffanfall aus Tierhaltung und Biogasanlagen geht seit 2016 deutlich zurück,
- Die Wirtschaftsdüngerimporte aus den Niederlanden sind im Zeitraum 2016 bis 2020 um etwa 50 Prozent zurückgegangen, gleichzeitig gab es mehr Exporte in andere Länder,
- Wirtschaftsdünger werden immer effektiver verwertet und bei der Düngung berücksichtigt. Dadurch ergeben sich deutliche Einsparungen von Mineraldünger, dessen Einsatz von 2016 bis 2020 um etwa 20 Prozent zurückging,
- Die Nährstoffbilanzüberschüsse haben sich durch die aufgrund der Witterung niedrigeren Ernteabfuhren in den vergangenen drei Jahren kaum verändert,
- Wurde im ersten Nährstoffbericht von 2013 die Grenze von 170 Kilogramm Stickstoff pro Hektar und Jahr für den Einsatz organischer Dünger noch in zwei Kreisen überschritten, lag die Menge 2020 in keinem Kreis Nordrhein-Westfalens über 150 Kilogramm,
- Die eingesetzte Stickstoffmenge entsprach dem nach Düngeverordnung berechneten Düngebedarf.
Vor dem Hintergrund der laufenden Diskussionen um die landwirtschaftliche Düngung, auch im Zusammenhang des gegen Deutschland laufenden EU-Vertragsverletzungsverfahrens wegen unzureichender Umsetzung der EG-Nitratrichtlinie, liefert der Bericht wertvolle Hinweise zur Entwicklung der Düngung und ihrer Auswirkungen auf die Umwelt. Dem aktuellen Nährstoffbericht liegt die Auswertung von 35.000 einzelbetrieblichen Nährstoffvergleichen zugrunde. Die Ergebnisse sind aufgrund der verwendeten Methodik belastbar.
Der “Nährstoffbericht NRW 2021“ steht auf der Seite der Landwirtschaftskammer zum Download bereit.