Kreis Höxter (red). Bei der Kreisverwaltung Höxter laufen die Vorbereitungen für den Zensus 2022 auf Hochtouren. Mit dieser statistischen Erhebung wird ermittelt, wie viele Menschen in Deutschland leben, wie sie wohnen und arbeiten. Viele Entscheidungen in Bund, Ländern und Gemeinden beruhen auf Bevölkerungs- und Wohnungszahlen.
„Um verlässliche Basiszahlen für Planungen zu haben, ist eine regelmäßige Bestandsaufnahme der Bevölkerungszahl notwendig“, erläutert Landrat Michael Stickeln. Gibt es genügend Wohnungen? Brauchen wir mehr Schulen, Studienplätze oder Altenheime? Wo muss der Staat für seine Bürgerinnen und Bürger investieren? „Um diese und andere Fragen zu beantworten, führt Deutschland alle zehn Jahre einen Zensus – auch Volkszählung genannt – durch. In erster Linie werden hierfür Daten aus Verwaltungsregistern genutzt, sodass die Mehrheit der Bevölkerung keine Auskunft leisten muss“, so Stickeln.
Der Zensus 2022 wird wieder aktuelle Daten liefern. Durch den Zensus stehen verlässliche Einwohnerzahlen der Gemeinden, der Länder und der Bundesrepublik zur Verfügung. Die amtliche Einwohnerzahl ist eine wichtige Grundlage für zahlreiche rechtliche Regelungen: Zum Beispiel werden auf dieser Basis Wahlkreise eingeteilt und auch die Stimmenverteilung im Bundesrat orientiert sich an den Einwohnerzahlen. Zudem werden Ausgleichszahlungen wie der Länderfinanzausgleich und der kommunale Finanzausgleich sowie EU-Fördermittel pro Kopf berechnet.
Wie bereits im Jahr 2011 nimmt Deutschland damit im kommenden Jahr an einer EU-weiten Zensusrunde teil. Diese Erhebung sollte schon im letzten Jahr stattfinden, wurde aufgrund der Corona-Pandemie allerdings von 2021 auf das Jahr 2022 verschoben. Der Stichtag für die Erhebung ist der 15. Mai 2022. Um die Organisation und Koordination im Kreis Höxter kümmert sich die Erhebungsstelle des Kreises Höxter, die von Alexandra Schodrowski geleitet wird.
„Wie der Zensus 2011 ist auch der Zensus 2022 als registergestützte Erhebung konzipiert“ erklärt Alexandra Schodrowski. „Dabei werden in erster Linie bereits vorhandene Verwaltungsdaten genutzt und nur dann ergänzende Erhebungen durchgeführt, wenn Verwaltungsdaten für bestimmte Merkmale nicht vorhanden oder aus statistischer Sicht nicht für die Auswertung geeignet sind.“ Der Zensus 2022 umfasse eine Bevölkerungszählung, eine Gebäude- und Wohnungszählung, eine Haushaltsbefragung auf Stichprobenbasis und Erhebungen an Wohnheimen und Gemeinschaftsunterkünften.
„Als Grundlage zur Erhebung der Daten erhält der Kreis die Anschriften von Bürgerinnen und Bürgern vom Statistischen Landesamt NRW. Im Rahmen einer Stichprobe werden die Haushalte angeschrieben und zur Mitwirkung aufgerufen“, sagt Schodrowski. Die ausgewählten Haushalte werden im ersten Quartal 2022 über die Teilnahme am Zensus informiert. Im Anschluss daran werden die Haushalte durch sogenannte Erhebungsbeauftragte im Auftrag der Erhebungsstelle befragt. „Die Interviewer erhalten einen Ausweis und kündigen sich vorab bei den Haushaltsmitgliedern an. Die Fragebögen können aber auch online beantwortet werden.“
Größter Wert werde auf den Datenschutz gelegt: „Der Datenschutz ist weit mehr als eine gesetzliche Pflicht“, macht Schodrowski deutlich, „denn die amtliche Statistik lebt vom Vertrauen und der Akzeptanz der Bevölkerung.“ Daher würden die Statistischen Ämter des Bundes und der Länder beim Zensus höchstes Augenmerk auf Sicherheitsvorkehrungen legen, die den Schutz der Daten garantieren.
Bei Fragen zum Zensus 2022 sind Alexandra Schodrowski von der örtlichen Erhebungsstelle (Telefon 05271/965-9808 oder E-Mail a.schodrowski@kreis-hoexter sowie ihr Stellvertreter Robert Stöhr (Telefon 05271/965-9809 oder E-Mail
Foto: Kreis Höxter