Höxter (red). Schon jetzt wird für die Landesgartenschau 2023 gesät und gepflanzt – entlang der Stadtmauer und im Weserbogen soll ein Blumenmeer entstehen.
Es sind noch eineinhalb Jahre bis zur Landesgartenschau in Höxter, aber schon jetzt werden die Vorbereitungen dafür getroffen, dass Höxter 2023 richtig aufblühen kann. Weil der Winter naht, wird aktuell fleißig gesät und gepflanzt – auf dem Wall und auf dem Corveyer Feld.
Höxters historische Stadtmauer wurde behutsam freigeschnitten und kommt jetzt richtig zur Geltung. Vor dieser imposanten Kulisse werden in den nächsten Wochen insgesamt 20.000 Stauden, Gräser und Farne gesetzt. „Wir haben auf dem Wall viel alten Baumbestand, deswegen sind Experten gefragt, die einen schattigen und trockenen Standort vertragen“, erläutert Magdalene Winkelhorst, Landschaftsarchitektin bei der Gartenschau-Gesellschaft.
Im Schutz des mittelalterlichen Gemäuers und unter mächtigen Baumkronen werden auf dem Wall Schönheiten wie die großblütige Taubnessel, Flattergras oder der Hirschzungenfarn gedeihen. „In den helleren Bereichen wachsen bald Phlox, Astern, Wiesenraute und Kandelaberehrenpreis“, sagt die LGS-Fachfrau für alles Grüne und Blühende. Die LGS habe auch ein paar „feine Kleinigkeiten“ ausgewählt, zum Beispiel Frühblüher wie Gedenkemein oder Haselwurz. Wo es möglich war, wurde die Erde entlang der Stadtmauer gefräst. „Im Bereich des alten Baumbestandes wurde nur händisch der Bewuchs entfernt“, erklärt Magadalene Winkelhorst das vorsichtige Vorgehen. Dann wurde ein spezielles Substrat ausgebracht und mit dem Rechen geradegezogen. Pflanzenplaner Christian Meyer stellt die zu tausenden angelieferten Stauden an den richtigen Stellen auf, ehe sie in die Erde kommen.
„Insgesamt werden die Stauden eine Fläche von 3.400 Quadratmetern bedecken“, hat Magdalene Winkelhorst ausgerechnet. In wenigen Tagen soll das beauftragte Unternehmen Gartenlandschaftsbau Schröder aus Lage mit der Pflanzaktion am östlichen Teil des Walls fertig werden. Im Dezember kommt der westliche Teil dran. „Zum Schluss müssen die Pflanzen angegossen werden, damit sie den richtigen Bodenschluss bekommen.“
Auch Teile der großen Blühwiese für die Landesgartenschau auf dem Corveyer Feld wurden bereits angelegt. Der Weserbogen soll bis 2023 zum Blütenmeer werden. Auf einer Fläche von fünf Hektar werden verschiedene Blühmischungen eingesät, die nicht nur schön aussehen, sondern auch einen Beitrag für mehr Artenvielfalt leisten sollen.
„Wir haben mit den ersten mehrjährigen Blühstreifen begonnen und bringen insgesamt zehn Kilo Saatgut in die Erde“, berichtet die Landschaftsarchitektin. Die feinen Blumensamen werden mit einer Saathilfe zur besseren Dosierung und einer speziellen Maschine ausgebracht. „Anschließend wird das Saatgut mittels einer Walze angedrückt“, so Magdalene Winkelhorst weiter.
Die Aussaat erfolgt jetzt im Herbst, da sich in der Mischung zweijährige Blühpflanzen befinden. „Das heißt sie blühen erst im zweiten Jahr und vermehren sich dann durch den Samen. Dazu gehören Bartnelke, Vergissmeinnicht, Fingerhut und Lupinen“, sagt die Fachfrau bei der LGS.
Außerdem müsse so spät im Jahr gesät werden, weil es sich um eine Mischung mit sogenannten Kaltkeimern handelt. „Das bedeutet, dass die Samen eine gewisse Kälteperiode brauchen, um keimen zu können“, sagt die LGS-Blumenchefin weiter. Sie hat bewusst eine Mischung ausgewählt, die sich gut als Bienenweide eignet und auch andere Insekten wie Schmetterlinge anlocken wird. „Weil die Pflanzen besonders nektarreich, wohlriechend und aromatisch sind“, verspricht die Landschaftsarchitektin.
Mädchenauge, Phazelie, Kornblume oder Wiesenflockenblume, aber auch Kosmeen, Schafgarbe und Nachtkerze werden zur Landesgartenschau das Corveyer Feld zieren. In der Zusammenstellung mit dem klangvollen Namen „Honig und Schmetterling“ sind insgesamt 23 einjährige und 27 mehrjährige Blumenarten enthalten.
Foto: LGS 2023 Höxter/Manuela Puls/Magdalene Winkelhorst