Kreis Höxter (red). Jährlich am 25. November weist der internationale Tag „Nein zu Gewalt an Frauen“ mit zahlreichen Aktionen rund um das Thema auf die Problematik (häuslicher) Gewalt hin und bekämpft damit Diskriminierung und Gewalt jeder Form gegenüber Frauen und Mädchen. Eine bundesweite Aktionswoche hat am Montag begonnen.
Auch der Arbeitskreis „Gegen Gewalt an Frauen und Kindern im Kreis Höxter“ und die Gleichstellungsbeauftragten im Kreis Höxter wollen während der Aktionswoche am Freitag, 26. November, ein Zeichen setzen und dafür sensibilisieren, dass häusliche Gewalt kein individuelles, sondern ein gesellschaftliches Problem ist, welches sich durch alle sozialen Schichten zieht.
„Aus Scham darüber schweigen viele Betroffene. In Deutschland ist rund jede vierte Frau und jedes fünfte Kind Opfer von häuslicher Gewalt“, erklärt Ingrid Roland vom Arbeitskreis. „Gewalt gegen Frauen findet überwiegend im vermeintlichen Schutzraum der eigenen vier Wände statt. Der konkrete Tatort muss aber nicht immer die eigene Wohnung sein. Gewalt verletzt Körper und Seele und hat gravierende Auswirkungen auf das gesamte Leben.“
Als Zeichen der Solidarität mit von Gewalt betroffenen Frauen werden am Freitag in der Zeit von 10 bis 13 Uhr rote Schuhe auf dem Marktplatz von Brakel aufgestellt. Bei der Aktion soll jedes Paar Schuhe für eine Frau stehen, die durch Gewalt gestorben ist, wobei die Farbe Rot für vergossenes Blut steht. „Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit, heißt es im Artikel 2 unseres Grundgesetztes. Doch die Realität sieht nicht selten anders aus. So starben im Jahr 2020 in Deutschland 245 Frauen durch häusliche Gewalt. Die aufgestellten roten Schuhe stehen für jedes einzelne Opfer“, so die Leiterin der Jugendfreizeitstätte Brakel, Ingrid Roland.
Die Aktionsform geht zurück auf die mexikanische Künstlerin Elina Chauvet, die das Projekt „Zapatos Rojos“ (Rote Schuhe) 2009 ins Leben gerufen hat und schon in verschiedenen Ländern Aktionen mit roten Schuhen gemacht hat, um an vermisste, misshandelte, vergewaltigte und ermordete Frauen zu erinnern. Für Frauen, die Gewalt erlebt haben oder noch erleben, gibt es in Deutschland als Beratungsangebot des Bundesfamilienministerium das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“. Unter der kostenlosen Rufnummer 08000 116 016 und mit einer Online-Beratung werden Betroffene aller Nationalitäten unterstützt, mit und ohne Behinderung – 365 Tage im Jahr, rund um die Uhr. Weitere Informationen zum Arbeitskreis „Gegen Gewalt an Frauen und Kindern im Kreis Höxter“ gibt es im Internet unter: www.am-anfang-war-es-liebe.de.