Höxter (TKu). Bei der Feuerwehr da, da gehöre er hin. Mit dieser Aussage übergaben die Geschwister Gudula und Ansgar Meise aus Höxter das Kunstwerk ihres vor etwa 14 Jahren verstorbenen Vaters an die Freiwillige Feuerwehr Höxter. Wochen und Monate hatte der Vater Ferdinand Meise benötigt, um aus einem Stück Holz den heiligen Florian zu schnitzen. Die Figur ist ein Einzelstück und sehr detailgetreu angefertigt worden. Um das Schnitzhandwerk weiter auszubauen, hatte Ferdinand Meise einen Kursus bei dem Künstler und Holzbildhauer Wladimir Zlatkov absolviert, der auch die Holzskulpturen am St. Ansgar Krankenhauses geschnitzt hat. „Mit Erfolg“, wie es der Leiter der Feuerwehr Höxter, Jürgen Schmits, bei der Übergabe des Kunstwerkes beschrieb. Der heilige Florian sei sehr professionell hergestellt und mit Geld nicht zu bezahlen, betonte der Leiter der Feuerwehr. Und weil die Drehleiter schon einmal auf dem Feuerwehrhof stand, nahm Feuerwehrchef Jürgen Schmits den Florian gleich mal auf 30 Meter Höhe mit nach oben mit Blick über ganz Höxter. So hoch hinaus ist noch kein Schutzpatron über Höxter gefahren worden.
„Wenn die Heiligenfigur nun alles überblicken kann, dann dürfte in Höxter ja jetzt auch kein Feuer mehr ausbrechen“, meinten Gudula und Ansgar Meise. Seit dem 16. Jahrhundert ist „St. Florian“ der Schutzpatron der Feuerwehr. Heute trägt jedes Feuerwehrauto in Deutschland in seinem Funkrufnamen den Namen des Schutzpatrons Florian, so auch die Drehleiter, mit der er in die Höhe gefahren wurde. Für das einmalige Geschenk dankte Stadtbrandinspektor Jürgen Schmits den Geschwistern Gudula und Ansgar Meise ganz herzlich im Namen der Feuerwehr. Den Bezug des heiligen Florians zur Feuerwehr stellt eine kleine überlieferte Geschichte her, wie Jürgen Schmits aus der Geschichte zitiert: Als in Zeiselmauer einmal ein Haus lichterloh brannte, nahm der kleine Florian einfach einen der Holzeimer, wie sie bei ihm zu Hause im Stall hingen, füllte ihn mit Wasser und löschte das Feuer in wenigen Minuten. Anfangs war Florian der Patron der Krieger und wurde im 16. Jahrhundert zum Helfer in Feuer- und Wassergefahr. Deshalb gilt der Heilige bis heute als Schutzpatron der Feuerwehren. So wurden der Darstellung des Florian als Soldat mit Lanze und Banner die Attribute Wasserkübel und brennendes Haus beigegeben. Sein Gedenktag ist der 4. Mai, der Florianitag.
Foto: Thomas Kube