Höxter (red). Auch Elfen brauchen mal einen Muntermacher: Landesgartenschau-Botschafterin Holli hat sogar ihren eigenen Kaffee: „Hollis Kaffeeliebe“ heißt die Sorte, die bei der Boffzener Rösterei H2R hergestellt wird. Robert Hartmann, Manuel Hill und Dennis Ramovic haben passend zum Großereignis 2023 in Höxter eine neue Kreation aus Arabica-Bohnen herausgebracht. „Ein charakteristischer Kaffee mit einer zarten und leichten Süße aus dem schönen Kolumbien“, verspricht das Trio. Hollis Kaffee ist also in Kolumbien gewachsen, aber im Weserbergland geröstet.
Die drei kamen 2018 auf die Idee mit der eigenen Rösterei. Robert Hartmann und Dennis Ramovic arbeiten beim Projekt Begegnung, das auch das benachbarte Café Lieblingsplatz übernommen hat. „Wenn wir schon ein Café betreiben, warum sollen wir dann nicht auch rösten“, dachte sich der bekennende Kaffee-Trinker Robert Hartmann. „Einfach so, aus Spaß an der Freude.“ Die Röstmaschine war flugs im Internet bestellt, die Säcke mit den Bohnen kamen aus Hamburg und dann ging es los. „Hobbymäßig nach der Arbeit“, wie Kollege Dennis Ramovic betont.
Die drei lasen sich ein, aber das meiste war das berühmte „learning by doing“: „Wir haben anfangs von nix ´ne Ahnung gehabt“, sagt Robert Hartmann rückblickend. Doch schon der erste selbstgeröstete Kaffee war „der Hammer“, erinnert er sich: „Den haben wir im Büro durchgeballert.“ Mit der Zeit hatten sie den Kniff richtig raus: „Es kommt auf das Spiel zwischen dem ersten und zweiten Knacken der Bohne an, man muss den Moment genau abpassen“, verrät Dennis Ramovic.
Die Manufaktur H2R röstet nämlich besonders langsam, um Reizstoffe abzubauen. „Ganz anders als bei der Industrie üblichen Schockröstung“, erklärt Robert Hartmann. Deswegen sei der Bio-Kaffee aus Boffzen sehr bekömmlich. „Ich hatte früher immer Magenschmerzen vom Kaffeetrinken, das ist jetzt vorbei“, berichtet er aus eigener Erfahrung.
Wegen der schonenden Röstung enthält der Boffzener Kaffee auch weniger Acrylamid als andere Kaffees. „Das ist dieser wahrscheinlich krebserregende Stoff, der bei hohen Temperaturen entsteht – zum Beispiel auch beim Grillen oder Frittieren“, erklärt Hartmann. Auch durch kurzes, heißes Rösten der Kaffeebohnen kann Acrylamid entstehen.
Hier zahlt sich die sorgsame Handarbeit bei H2R aus: „Wir liegen mit einem Acrylamid-Gehalt von rund 150 Mikrogramm weit unter dem gesetzlichen Grenzwert von 400 Mikrogramm pro Kilo“, sagen die drei Hobby-Kaffeeröster, die demnächst noch einen Espresso herausbringen wollen.
Inzwischen haben sie sich von Kaffee-Somelier Katharina Gerasch beraten lassen. „Die ist gekommen, hat unseren Kaffee getestet und hat noch ein paar Verbesserungsvorschläge gemacht, obwohl wir schon ziemlich gut waren“, berichtet Dennis Ramovic mit ein bisschen Stolz.
Auch das Café Lieblingsplatz soll bald renoviert wieder eröffnet werden. Ausgeschenkt werden dort natürlich „Hildes Liebling“, „Ellis Liebling“ und „Gabis Liebling“, die drei ersten nach Omas und Mamas benannten Sorten. Und jetzt kommt noch „Hollis Kaffeeliebe“ dazu. Was anderes kommt bei den Kaffee-Röstern aus dem Weserbergland nicht in die Tasse.
Info-Kasten:
Kaufen kann man „Hollis Kaffeeliebe“ im Online-Shop unter www.h-2-r.de , aber auch bei „Leckeres Weserbergland“ in Höxter (Marktstraße 31). 250 Gramm der speziellen Röstung für die Landesgartenschau kosten 6,60 Euro.
Foto: LGS 2023 Höxter/Manuela Puls