Höxter/Boffzen (TKu). „Ein neues Jahr ein neues Projekt“ - so titelt Adriana Schrader-Lensdorf vom Lensdorf Conceptstore in Boffzen auf ihrer Facebook-Seite und die Höxteranerinnen und Höxteraner dürfte das freuen. Am Wochenende bestätigte sie ihre Geschäftserweiterung: sie bezieht ein Geschäft am Gänsemarkt in Höxter. Aufgrund der Weserbrücken-Sperrung in Höxter wolle sie ihren Kundinnen und Kunden NRW-seitig „entgegenkommen“, wie sie berichtet. Wiederbelebt wird eine schon länger leer stehende Wäscherei auf dem Gänsemarkt in Höxter. Den Vertrage habe sie am 23. Dezember vergangenen Jahres für die leer stehende Wäscherei in der Westerbachstraße 17 (Gänsemarkt) unterschrieben und das für gleich zwei Jahre. Das sei die neue „Truckidee“ gewesen, von der sie via Facebook bereits berichtet habe, wovon sie ihre Follower aber auch lange in Unkenntnis gehalten habe. Die Sperrung der Weserbrücke Höxter ist für Ende Februar/März geplant. Spätestens dann müssten ihre Kundinnen und Kunden für etwa ein halbes Jahr einen langen Umweg über Lüchtringen und Holzminden in Kauf nehmen, um das Geschäft zu besuchen. Nun kommt sie den Höxteraner:innen entgegen. Wie es in Boffzen mit ihrem Geschäft weiter geht, das könne sie noch nicht genau sagen. In Höxter sei jedenfalls noch eine Menge zu tun, um das neue Geschäft zu sanieren und wieder zu beleben. Aber: Adriana Schrader-Lensdorf liebe die Herausforderungen, wie sie betont.
Erst vor einem viertel Jahr feierte Lensdorf in Boffzen ihr einjähriges Bestehen des neuen Geschäftes an der Unteren Dorfstraße 32 in Boffzen. Mitten in der Pandemie, im September 2020, hat sie sich mit ihrer Manufaktur für Lederwaren und Accessoires vergrößert und ist vom Keller des eigenen Wohnhauses in das Geschäft an der Unteren Dorfstraße 32 eingezogen. Adriana Schrader-Lensdorf fertigt in ihrem Conceptstore in Boffzen individuelle Mode für Kunden in der Region und in ganz Deutschland an und hat bereits einen hohen Bekanntheitsgrad bundesweit mit ihrem Label erreicht. Jedes Produkt wird von der 37-jährigen studierten Textil- und Bekleidungstechnikerin designt, entwickelt und in der eigenen Manufaktur in Handarbeit auf Bestellung angefertigt. Für ihre Kollektionen hat sich Adriana Schrader-Lensdorf vor allem auf ihren Reisen rund um die Welt inspiriert lassen. Zuletzt war sie in London, Barcelona, San Fransisco, Los Angeles und in New York. Viel eigene Werbung laufe über das Internet und über die sozialen Netzwerke wie Instagram und Facebook, erklärt die kreative Produktdesignerin. Über diese Plattformen stellt sie ihre neuen Produkte vor und darüber suchen die Kunden auch den Kontakt zu ihr. Sie selbst hat einen großen Anspruch an ihre Produkte. Besonderer Wert werde laut Schrader-Lensdorf darauf gelegt, dass das verwendete Leder ökologisch hergestellt wird. Zu ihrem Sortiment gehören beispielsweise auch Taschen aus „veganem Leder“, wobei es sich speziell hierbei um künstlich hergestelltes Leder handelt, das aus Resten der Weintraube und recyceltem Polyester hergestellt wird. Produziert wird, was der Kunde haben möchte - es gibt keine Lagerware. Die handgemachten Anfertigungen in vielen unterschiedlichen Farben sind das Kerngeschäft des Unternehmens Lensdorf GmbH. Nach einer Bestellung beträgt die Lieferzeit in der Regel mehrere Tage bis Wochen. Bei einigen individuellen Neuanfertigungen wie der einer Lederjacke, kann es bis zur Auslieferung auch schon mal mehrere Wochen bis Monate dauern.
Besonders gefragt seien Einzelanfertigungen mit eingelaserter Schrift, wie beispielsweise dem Hochzeitsdatum oder dem Namen bzw. den Initialen der Besitzer. In der Manufaktur wird nach den Bestellungen das Schnittmuster ausgedruckt, aufgelegt, ausgeschnitten und zum fertigen Produkt schließlich zusammengenäht. Unterstützung erhält die 37-jährige Unternehmerin bei der Produktherstellung von ihren beiden Angestellten Marina Brune und Corinna Danneberg. Adriana Schrader-Lensdorf lebt für die Mode: Ihre Ausbildung zur Einzelhandelskauffrau absolvierte sie in der Boutique Tinas Moden in Höxter. Bevor Schrader-Lensdorf ein Hochschulstudium im Fachbereich Textil- und Bekleidungstechnik begann, arbeitete die 37-Jährige einige Jahre im Modehaus Schwager in Holzminden. Die Leidenschaft für die Herstellung eigener Bekleidungsstücke wuchs in ihr. Um sich einen besseren Eindruck über die Textilindustrie zu verschaffen, verbrachte die Unternehmerin ein Semester lang in Tianjin in China. Ihre Bachelorarbeit, die in Zusammenarbeit mit einer Kommilitonin entstand, trug den Titel „Florale Geometrie“. Beim internationalen Designwettbewerb „Shoes-Style“ in Moskau hat sie 2014 den ersten Platz belegt. Das Mode- und Accessoirelabel gründete Schrader Lensdorf im Jahr 2014. Weitere Informationen bietet auch das Internet unter www.lensdorf.com.
Fotos: Thomas Kube