Fürstenberg (red). Seit bald 25 Jahren existiert in Fürstenberg an der Weser das bekannte Gesangsensemble, welches sich mit viel Engagement dem Gesangsgut der zwanziger und dreißiger Jahre widmet.
Seine Ursprünge stehen im Zusammenhang mit dem Joseph Vilsmaier - Film „Comedian Harmonists“, der die Musik und die Geschichte dieser Gruppe einer breiten Öffentlichkeit wieder verstärkt ins Bewusstsein brachte und auch die Fürstenberger Sänger seinerzeit fesselte.
Es fanden sich einige interessierte und talentierte Musikbegeisterte, die mit Freude begannen, ein anspruchsvolles Repertoire aufzubauen. Zuerst waren originale Notensätze rar, aber nachdem einige qualifizierte Editionen erschienen waren, erweiterte sich auch der Liedbestand der Frackophoniker.
Der begabte und langjährige Pianist Ludwig Ebert hat zudem viele der unterschiedlichsten Stücke der Comedian Harmonists durch intensive Analyse nah am Original rekonstruieren können; das hat die musikalische Arbeit der Frackophoniker und deren stilistische Vielfalt außerordentlich gefördert.
So war das Wirken der Fürstenberger Gesangsgruppe über Jahre durch intensive Übungsarbeit, laufend steigenden Umfang an Liedern der Comedian Harmonists und anderer Interpreten oder Kompositeure, viele Engagements und Konzerte privater oder öffentlicher Prägung in der Region und darüber hinaus gekennzeichnet. Dem Publikum sind die stimmungsvollen Liederabende in Fürstenberg und Umgebung in guter Erinnerung.
Die Sänger einte stets ein hohes Engagement, das Streben nach neuen musikalischen Herausforderungen und eine große Freude an den wöchentlichen gemeinsamen Proben. Dies ist ihnen weiterhin wichtig und soll auch die zukünftige Arbeit prägen.
Leider verstarb im letzten Jahr der Frackophoniker-Pianist Ludwig Ebert. Er war über lange Jahre eine tragende Säule des Ensembles. Seine Mitwirkung in musikalischen Dingen und seine außergewöhnliche Persönlichkeit wurden immer als große Bereicherung empfunden.
Der plötzliche Tod dieses langjährigen Ensemblemitglieds und die lange, Corona bedingte Unterbrechung brachten für die Gruppe einen erheblichen Einschnitt mit sich.
Diese Zäsur barg große Unsicherheiten und Herausforderungen. Besonders die Suche nach einer Pianistin oder einem Pianisten, mit der oder dem die erfolgreiche, qualitätsvolle und harmonische Zusammenarbeit zwischen den Beteiligten in ihren unterschiedlichen Rollen und Talenten nahtlos fortgesetzt werden könnte, blieb nicht ganz einfach.
So sind die Frackophoniker sehr glücklich, mit Marina Solowjewa aus Fürstenberg eine außerordentlich kompetente und erfahrene Pianistin gefunden zu haben, die vor einiger Zeit schon die Arbeit mit den Sängern aufzunehmen bereit war. Marina Solowjewa ist in der Region bekannt und beliebt als vielseitige Chorleiterin und Musikpädagogin. Sie war schon in ihrer Kindheit der Musik eng verbunden. Solowjewas später erworbene Qualifikationen umfassen u. a. die einer Konzertmeisterin, Diplommusikerin und Bundeschorleiterin.
Sie teilt die Begeisterung der Sänger für die Musik der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, und mit ihr finden neue Ideen und Literatur Eingang in die Ensemblearbeit.
Auch in der neuen Zusammensetzung ist die Gruppe sehr zuversichtlich, weiterhin mit Freude und Elan an Quantität und Qualität der Präsentation arbeiten und einen hohen Standard bei der musikalischen Darbietung erreichen zu können. Es soll nach wie vor großer Wert auf stilistisch angemessene Rahmenbedingungen für Musik der 1920/1930er Jahre gelegt werden.
Live-Musik halt - mit Hand und Stimme gemacht, von hohem Unterhaltungswert und in direktem Kontakt mit dem Publikum.
In einigen Monaten werden die Frackophoniker in öffentlichem Rahmen bei Liederabenden wieder zu sehen und zu hören sein.
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Foto: Frackophoniker