Borgentreich (red). Mit 16 Zweier-Teams war es das bisher größte Boule-Turnier, das die „Bouletten“ der BSG Borgentreich zu organisieren hatten. Die Teilnehmer spielten parallel auf acht Bahnen je sechs Runden, bis am Nachmittag die Sieger feststanden. Eva Basan und Michael Strumpen (Boule-Freunde SSV Wehrden) konnten aus der Hand der BSG-Vorsitzenden Gisela Lattrich nicht nur den Tagespokal, sondern auch den wuchtigen „Weser-Börde-Diemel-Cup“ in Empfang nehmen.
„Der liebe Gott muss ein Bouler sein,“ stellte ein Turnierteilnehmer fest, als kurz nach der Siegerehrung auf der vereinseigenen Boule-Anlage der BSG Borgentreich im Schulzentrum ein wolkenbruchartiger Gewittersturm niederging. Hatte es frühmorgens, ganz dem Wetterbericht entsprechend, noch geregnet, so hellte der Himmel im Verlauf des Vormittages immer mehr auf und ließ sogar zeitweise die spätsommerliche Sonne scheinen. „Bestes Spielwetter,“ meinte Organisator und BSG-Vize Winfried Gawandtka, der sich schon mit einer Absage angefreundet hatte. Boule-Abteilungsleiter Gerd Hartmann hatte mit seinen Freunden die Bahnen bestens präpariert; mit Zustimmung von Bürgermeister Rainer Rauch konnten die „Bouletten“ auf der Baustelle des benachbarten, schon geschotterten Mehrzweckspielfelds vier weitere Bahnen einrichten. „Sonst hätte das Turnier bei 16 gemeldeten Teams bestimmt doppelt so lange gedauert,“ freute sich auch Turnierleiter Michael „Strumpy“ Strumpen über diese Lösung. Vor Jahresfrist hatten die Bouler aus Wehrden, Herlinghausen und Borgentreich die Idee, unter sich einen besonderen Wanderpreis, den „Weser-Börde-Diemel-Cup“ zu stiften und auszuspielen. 2016 konnte der „Pott“ im Herlinghausener Rautental seinen Platz behalten, dieses Jahr stand er in der Bördestadt zur Disposition. Ein Grund mehr für alle Teams, sich besonders anzustrengen.
Die Spielerinnen und Spieler kamen nicht nur aus der Gastgeberstadt Borgentreich (sechs Teams), sondern auch aus Herlinghausen (zwei Teams), Wehrden (vier Teams) und Beverungen (vier Teams). Eine Premiere hatten die BSG-Mitglieder Ralph Striewe und Michael Koch: Sie setzen zum ersten Mal eine Computer-Software des sog. „Schweizer Systems“ ein, mit der die Spielpaarungen, Bahnverteilungen und Ergebnisse festgehalten wurden. Das System hat den Vorteil, dass jede Mannschaft bis zum Ende im Wettbewerb bleibt und Punkte sammeln kann.
Gespielt wurde nach allgemein bekannten Petanque-Regeln; das Team, das zuerst 13 Punkte erreichte, hatte gewonnen. Damit das Turnier zügig ablaufen konnte, legte man eine Maximalspielzeit von 35 Minuten pro Runde fest. „Große Körperkraft ist bei diesem Freizeitsport nicht erforderlich,“ erzählte ein erfahrener Bouler, „der Reiz liegt vielmehr in der Spieltaktik, weil sich mit jedem Wurf das Bild der Kugeln verändert.“ Eine kleine bunte Holzkugel, das sog. „Schweinchen“, dient als Ziel. Jedes Team versucht, seine eigenen Kugeln (aus Stahl, etwa 700 Gramm schwer) möglichst nah am Ziel zu postieren. „Der Gegner hat das natürlich auch im Sinn,“ so der Spieler, „gezieltes Wegschießen der Gegnerkugel oder „Sperren“ mit mehreren eigenen Kugeln vorm Ziel ist ebenso erlaubt wie sanftes „Beilegen“ bei freier Zielkugel.“ In der Mittagspause hatten Gisela Lattrich und Christel Schukey das Foyer der benachbarten Sporthalle hübsch hergerichtet; traditionell servierten die „Bouletten“ Kartoffelsalat mit Buletten (Frikadellen) sowie Kaltgetränke und Kaffee. Bei zehn Euro Startgeld gab es das alles „all inclusiv“.
Foto: BSG