Borgentreich (r) Wettermäßig konnte es nicht besser laufen: Bei herrlichem Spätsommerwetter trugen sich 17 Zweier-Teams in die Teilnehmerliste zum 5. Herbst-Boule-Turnier der „Bouletten“ (BSG Borgentreich) auf dem großen Speditionshof in der Keggenriede ein. Die Kugelsportler reisten aus Wehrden, Beverungen, Peckelsheim, Höxter, Bonenburg und sogar aus Hannover an. Den Sieg sicherten sich Klaus Jürgens und Thies Hoffmann vom heimischen Bouletten-Team. Tolle Überraschung: Damit auch die Letztplatzierten mal „Schwein“ haben, erhielten Adolf Köring und Jörg Orth von der Lebenshilfe Peckelsheim ein buntes Schwein als neuen Wanderpreis.

„Es ist schon eine verrückte Truppe,“ meinte einer der langjährigen Teilnehmer zur lockeren Stimmung auf dem Platz. Der war von Boule-Chef Gerd Hartmann bestens präpariert worden, zehn mit weißen Schnüren abgetrennte Spielfelder standen zur Verfügung. In einem Zelt residierte die Turnierleitung und registrierte alle Wettkämpfe am Computer, Karsten Engelhardt gab die Paarungen und Spielregeln bekannt. „Der große Hartplatz mit reichlich Schottersteinchen ist zwar nicht die idealste Lösung, aber in der Bördestadt steht keine andere ausreichend große Fläche zur Verfügung,“ meinte Gerd Hartmann, „außerdem sind ja die Bodenvoraussetzungen für alle gleich.“ Genaue Zielwürfe sah man daher recht selten, häufig sorgten kleine Hindernisse für ein Verspringen der Kugel. „Macht trotzdem Spaß,“ so die einhellige Meinung. Sechs Durchgänge zu jeweils vierzig Minuten Spielzeit waren angesetzt, um die Sieger zu ermitteln. Im „Schweizer System“ ermittelte der Computer per Zufallsgenerator die Team-Paarungen; wer zuerst 13 Punkte erreichte, hatte den Durchgang gewonnen. Schießer, also Spieler mit der Fertigkeit, eine gegnerische Kugel haargenau zu treffen und aus dem Feld zu schießen, waren heißbegehrt.

Ansonsten musste oft das Bandmaß entscheiden, wessen Kugel näher an der Zielkugel, genannt „Schweinchen“, liegt. Zwischendurch stärkten sich die Bouler an den schon traditionellen Buletten mit Salaten. „Wenn man sich schon „Bouletten“ nennt, ist das doch wohl Ehrensache,“ erklärte der Gastgeber. Auch standen Kaffee und ausreichend Kaltgetränke zur Verfügung, „und das alles für ein Startgeld von 10 Euro!“

Kurz nach 15 Uhr konnte dann Ralph Striewe am Computer die Siegerliste ausdrucken. Den Sieg sicherten sich Klaus Jürgens und Thies Hoffmann vom heimischen Bouletten-Team, auf dem 2. Platz landeten Guido Grube und Björn Christ aus Höxter. Von den Boule-Freunden Wehrden waren Ingelore Moreau und Friedhelm Tabaka mit dem 3. Platz dabei. Alle drei Teams konnten fünf Siege, aber ein unterschiedliches Punktesaldo aufweisen. Das Team Tahier Chalank/Geraldo Swania aus Beverungen landete auf Platz 4. Durch exakt gleiche Sieg- und Saldopunkte konnte der fünfte Platz gleich zwei Mal vergeben werden: Ulrich Ehle und Ullrich Hoppe aus Bonenburg lagen gleichauf mit Moussa Diarra und Nadine Darley vom Team Weserbogen Beverungen.

Mit einer kleinen Überraschung sorgten die Gastgeber für viel Beifall: „In Wettkämpfen erhalten immer die Sieger die Preise, die Letztplatzierten gehen leer aus,“ verkündete Laudator Winfried Gawandtka. „Damit ist ab jetzt Schluss!“ Die Mienen der auf Platz 17 gelandeten Adolf Köring und Jörg Orth aus Peckelsheim hellten sich schlagartig auf, als ihnen der neue Wanderpreis der Bouletten für die Letzten des Turniers überreicht wurde. Das kiloschwere und von der Gehrdener Künstlerin Anja Börngen bunt bemalte Keramikschwein „Cochennet“ sollen die beiden Gewinner im nächsten Turnier der Bouletten im Frühjahr 2020 verteidigen.

Den Saisonabschluss der Boulesportler bildet wie jedes Jahr das Herbstturnier am Samstag, 26. Oktober, im Schlosspark Wehrden. Weitere Informationen zum boomenden Boulesport im Kreis Höxter gibt es im Internet unter www.boule-wbde.jimdosite.de

Foto: Winfried Gawandtka