Bad Driburg (red). Für mehr als 6,5 Millionen Euro ist das St. Josef Hospital der KHWE in den vergangenen zwei Jahren modernisiert worden. "Damit stärken wir die notfallmedizinische Versorgung der Bevölkerung im Westen des Kreises Höxter weiter", sagt KHWE-Geschäftsführer Christian Jostes bei der offiziellen Eröffnungsfeier am Mittwoch.
Mit Gästen aus Politik und Mitarbeitern sowie niedergelassenen Ärzten sind die neuen Räumlichkeiten im St. Josef Hospital von der Geschäftsführung und vom Verwaltungsrat eingeweiht worden. "Bad Driburg und Höxter bilden das gemeinsame Zentrum der Notfallversorgung des Kreises. Mit dieser Ost-West-Akzentuierung liegt das nächstgelegene Krankenhaus für Notfallpatienten innerhalb des Kreises Höxter", sagt Christian Jostes weiter und erinnert an einen Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses (GBA). Da dieser eine Erreichbarkeit eines Notfallkrankenhauses innerhalb von 30 Minuten vorsieht, wurde bereits vor zwei Jahren die Unfallchirurgie aus Brakel an das St. Josef Hospital Bad Driburg verlagert. "Wir mussten auf die Anforderungen der Gesundheitspolitik reagieren, um auch die Wirtschaftlichkeit unserer Häuser aufrechtzuerhalten", so Jostes weiter.
Für ihn sind die Millioneninvestitionen, von denen auch die heimische Wirtschaft profitiert, ein klares Bekenntnis zum Standort Bad Driburg. "Wir bieten unseren Patienten eine bestmögliche Versorgungsqualität und unseren Mitarbeitern einen modernen Arbeitsplatz", sagt der Chef des größten Arbeitgebers im Kreis Höxter.
Intensivstation und Linkskatheter-Messplatz
Um den Menschen aus der Region eine schnelle und häufig auch lebensrettende Hilfe bei Notfällen gewährleisten zu können, ist die interdisziplinäre Intensivstation unter der Leitung der Klinik für Kardiologie, Intensivmedizin und Allgemeine Innere Medizin von sechs auf insgesamt zehn Plätze erweitert worden. Die Patientenzimmer mit viel Tageslicht sind mit moderner Kühl- und Lüftungstechnik ausgestattet. Die Intensivstation verfügt über eine direkte Anbindung an die neuen Räumlichkeiten des Linkskatheter-Messplatzes mit kardiologischer Funktionsdiagnostik. Dank moderner Technik können dort nun auch Herzschrittmacher eingesetzt werden, was zuvor nur im OP möglich war.
Dritter Zentral-OP
Ein neuer, moderner Zentral-OP mit seinen hohen medizinischen und hygienischen Standards erweitert zusätzlich die Kapazitäten für eine operative Notfallversorgung, speziell für die Klinik für Unfallchirurgie. Insgesamt verfügt das St. Josef Hospital nun über drei OP-Säle. Die Erweiterung bietet nicht nur den Fachkliniken vor Ort weitere Kapazitäten. Auch das Adipositaszentrum, das erst in diesem Jahr als erstes und einziges Referenzzentrum in OWL zertifiziert wurde, profitiert. Die Zahl der Operationen, auch im Bereich der Wiederherstellungschirurgie, ist weiter steigend.
Moderne Technik: CT und MRT
Das St. Josef Hospital Bad Driburg verfügt erstmals über einen Magnetresonanztomographen (MRT). Damit lassen sich weiche Gewebe wie Gehirn, Herz, Brüste oder Bauchorgane darstellen. Aber auch Bandscheiben, Gelenke, Muskeln oder Blutgefäße können mit dem Verfahren untersucht werden. Somit ist für stationäre Patienten eine Fahrt nach Höxter nicht mehr erforderlich. Aber auch für ambulante Patienten wurde das Leistungsspektrum somit deutlich erweitert. Termine für eine MRT-Untersuchung in Bad Driburg müssen weiterhin über das MVZ Weser-Egge in Höxter unter Telefon 05271/66 22 66 vereinbart werden.
Mit dem neuen CT kann die Untersuchungszeit für die stationären Patienten erheblich verkürzt werden. Darüber hinaus dient es der schnellen Versorgung neurologischer Notfälle. Anders als Röntgengeräte ist ein CT dazu in der Lage, Körperregionen in einzelnen Schnittbildern anzuzeigen. "Eine ambulante CT-Versorgung ist für den Herbst dieses Jahres geplant", sagt Stefan Kruse, Standortleiter am St. Josef Hospital Bad Driburg.
Hoher Komfort auf neuer Wahlleistungsstation
Eine neue Wahlleistungsstation bietet mehr Komfort für Selbstzahler. Privatversicherte, Patienten mit einer Zusatzversicherung und Selbstzahler können das Angebot während ihres Krankenhausaufenthaltes ab September nutzen. Fußboden in Parkettoptik, großzügige Badezimmer und gemütliche Sitzecken lassen mehr an einen Hotelaufenthalt als an die herkömmliche Vorstellung von Patientenzimmern denken. "Viele Patienten schätzen heutzutage die Komfort- und Serviceleistungen, die ihnen eine Wahlleistungsstation bietet", sagt KHWE-Chef Christian Jostes und betont, dass alle Patienten unabhängig vom Versicherungsstatus mit bestmöglicher Fachkompetenz versorgt werden.
Darüber hinaus wurden am St. Josef Hospital vier neue Besprechungszimmer für ambulante Sprechstunden geschaffen.
Erst vor drei Jahren wurde die Endoskopie am St. Josef Hospital in Bad Driburg von 100 auf 400 Quadratmeter erweitert. Damals wurden fast vier Millionen Euro in die Baumaßnahmen investiert. Auch für das kommende Jahr plant die Hospitalvereinigung mit der Vergrößerung des Schockraumes und der Beobachtungsstation (für Patienten bei Aufnahme) weitere Modernisierungsmaßnahmen am Standort Bad Driburg.
Foto: KHWE