Paderborn (red). Beim Jahresempfang der Wirtschaftsjunioren Paderborn+Höxter stand die Energiekrise im Fokus, denn sie geht auch an der heimischen Wirtschaft nicht spurlos vorbei. Das Unternehmernetzwerk hatte sich mit dem mehrfach ausgezeichneten Innovationsmanager von Bielefeld-Sennestadt, Thorsten Försterling, einen Impulsgeber vom Fach in das Paderborner Waldhotel Nachtigall eingeladen. Sein Vortrag stand unter dem Motto „Energie – nur gemeinsam geht es besser.“ Dazu wurden vier Neumitglieder aufgenommen.

„Die Folgen des schrecklichen Angriffskriegs Russlands auf die Ukraine haben uns gezeigt, wie abhängig die globale Gesellschaft mittlerweile voneinander ist. Gleichzeitig macht uns das unermessliche Leid der Menschen in der Ukraine betroffen. Die heile Welt, in der wir uns gewähnt haben, gibt es aktuell nicht mehr“, so Philipp Frahmke, Vorsitzender der Wirtschaftsjunioren Paderborn+Höxter in seinen einleitenden Begrüßungsworten. Frahmke weiter: „Die Folgen des Krieges bekommen wir in Deutschland durch die umfassenden Preissteigerungen in allen Bereichen, besonders aber bei den Gütern des täglichen Bedarfs zu spüren. Die Unternehmen kämpfen mit den gestiegenen Energiekosten.“ Der WJ-Vorsitzende äußerte in diesem Zusammenhang deutliche Kritik an den Entscheidungsträgern in der Politik: „Die umgesetzten Maßnahmen bringen mittel- oder langfristig keine Entlastung. Vielmehr mussten wir als Wirtschaftsvertreter mal wieder registrieren, dass wir bei der Erarbeitung der Maßnahmen gegen die Energiepreise erneut nicht angehört worden sind. Wir sollen schnell umsetzen, aber gefragt werden wir nicht beziehungsweise immer erst dann, wenn es schon zu spät ist.“ Trotzdem werde gerade die junge Wirtschaft auch weiterhin den engen Austausch mit der Politik suchen und nicht aufhören, zu den zentralen Themen Stellung zu beziehen.

„Letztendlich können wir nur gemeinsam einen positiven Weg in die Zukunft einschlagen“, betonte Frahmke und leitete damit zum Vortrag von Thorsten Försterling über, der die einzige Lösung für die aktuellen Probleme in der gemeinsamen Anstrengung sieht. „Wir sind zum Handeln und zu Veränderungen gezwungen, glauben in Teilen aber immer noch, dass wir es vor uns herschieben können. Das wird nicht funktionieren. Wir müssen in allen Bereichen effizienter und schneller in der Umsetzung werden. Ideen sind ausreichend da, aber wir bremsen uns zum Beispiel durch Verwaltungsprozess aus. Auch, weil wir Angst vor innovativen Veränderungen haben“, wurde Försterling ebenso deutlich in seinen Aussagen. Wichtig war ihm an dieser Stelle darauf hinzuwirken, dass alle Veränderungen „sozial gerecht ablaufen müssen. Wir können nicht Fachkräfte zu uns holen und dann nicht darüber nachdenken, dass die Abwanderung dieser Fachkräfte in anderen Ländern ein Vakuum hinterlässt. Auch das müssen wir lösen.“

Nach dem Innovationsvortrag begrüßte Frahmke vier neue Mitglieder in den Reihen der Wirtschaftsjunioren. Marius Langenbach, Josua Gösmann, Marie-Luise Piel und Anika Bode überreichte er die entsprechenden Urkunden. „Der Jahresempfang ist ein toller Rahmen dafür, weil es zeigt, dass unser Netzwerk lebt und wir weiterhin gemeinsam an einer positiven Zukunft arbeiten werden. Trotz der aktuell schwierigen Zeiten“, so Frahmke.

Foto: WJ PB+HX