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Samstag, 23. November 2024 Mediadaten
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Von links: Chefarzt Firooz Ahmadi (Kinder- und Jugendmedizin St.-Ansgar-Krankenhaus; v. l.), Naznine Soundarjee (Leiterin Beratungsstelle), die Leitende u00c4rztin des Beratungszentrums, Stefanie Schröder-Czornik, Fachbereichleiter Gerhard Handermann (Kreis Höxter) und Suchtprophylaxefachkraft Andrea Sickes.

Höxter (TKu). Neues Beratungsangebot im St. Ansgar Krankenhaus: Wenn Minderjährige etwa mit Alkoholvergiftung im St.-Ansgar-Krankenhaus Höxter landen, greift seit kurzem ein neues Beratungsangebot. Etwa 50 Kinder und Jugendliche zwischen 10 und 20 Jahren sind im vergangenen Jahr mit Alkoholvergiftung in die Krankenhäuser des Kreises Höxter eingeliefert worden, berichtet der Chefarzt der Kinder- und Jugendmedizin, Firooz Ahmadi. Damit sich so etwas nicht noch einmal wiederholt, hat die „Steuerungsgruppe GigA“ das Beratungsangebot für betroffene Eltern samt einer Infokarte ins Leben gerufen.

„GigA“ bedeutet übersetzt: „Gemeinsam initiativ gegen Alkoholmissbrauch bei Jugendlichen“. Vertreten wird die genannte Gruppe durch die Geschäftsführung und das Beratungszentrum des Caritasverbandes für den Kreis Höxter e.V., durch das Jugendamt und den Allgemeinen Sozialen Dienst des Kreises Höxter, durch die Kreispolizeibehörde sowie dem Kreisordnungsamt. Der Beratungskontakt erfolgt direkt nach Ausnüchterungs-Phase.

„Ziel ist es, den Betroffenen die Chance zu geben, das Erlebte zu reflektieren und offene Fragen zu klären“, erklärt Angela Sickes, Suchtprophylaxefachkraft des Caritasverbandes. Der Schwerpunkt soll vor allem auf die Zeit nach sogenannten „Stichtagen“ wie Karneval, Vatertag, Pfingsten oder dem 1. Mai-Feiertag gelegt werden. "Wenn sie in der Klinik landen, sind viele von Ihnen meist in sehr schlechtem Allgemeinzustand", berichtet Chefarzt Firooz Ahmadi. Im Krankenhaus werden sie behandelt und überwacht, bis sie wieder wach und ansprechbar sind. Einen verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol zu erlernen ist das Ziel des Beratungsangebotes.

„Wir wollen nicht mit erhobenem Zeigefinger zu den Kindern und Jugendlichen sprechen, sondern wir möchten mit ihnen und ihren Erziehungsberechtigten über dieses Thema reden, um sie zu sensibilisieren und zu schützen“, sagt Naznine Soundarjee, Leiterin der Beratungsstelle in Brakel. Man müsse man aber auch herausfinden, was fehl gelaufen sei, sagt Schröder-Czornik. Für den verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol ist das gesamte Familiensystem gefragt.

„Häufig ist das Koma-Saufen ein Ausdruck für Probleme, welche die gesamte Familie betreffen. Ein Gespräch mit den Eltern ist daher die beste Wahl“, erklärt Naznine Soundarjee. Zwei Infokarten, die Betroffene über das zusätzliche Angebot informieren sollen, erleichtern den ersten Kontakt zu den Beratern. Sie werden von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Krankenhauses verteilt. Die Karten stehen unter der Überschrift: "Gestern war es noch lustig". Diese Karte soll Kinder und Jugendliche über Ansprechpartner informieren.

Die Karte "Mit einer Alkoholvergiftung im Krankenhaus" wendet sich an die Eltern. Erfreulicherweise seien die Zahlen alkoholbedingter Krankenhausaufenthalte von Minderjährigen aber leicht rückläufig, weiß Fachbereichleiter Gerhard Handermann vom Kreis Höxter zu berichten.

Foto: Simone Kube

 

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