Höxter (TKu). Asklepios-Weserberglandklinik spendet 100 Pflegebetten: Der Altbau der Asklepios-Weserberglandklinik wird derzeit entkernt. Das letzte noch brauchbare Mobiliar und die noch gut erhaltenen Pflegebetten sind ausgeräumt worden. Etwa 100 hochwertige Pflegebetten sind nun von der Malteser Auslandshilfe aus Hövelhof mit Unterstützung einer Spedition als Spende der Weserberglandklinik für den guten Zweck abgeholt worden.
Die Betten, Rollstühle, Rollatoren und Stühle sind für ein Hospiz nahe Krakau in Polen vorgesehen, erklärt Karl-Heinz Lieb, der rein ehrenamtlich für die Auslandshilfe der Malteser im Einsatz ist. Gemeinsam mit Marie-Theres Knoke, die diese ehrenamtliche Tätigkeit bereits seit 40 Jahren ausübt, hat Lieb die Spendenübergabe und den Transport organisiert.
„Diese Betten sind voll funktionstüchtig, entsprechen aber in Deutschland inzwischen nicht mehr dem Medizinproduktegesetz und den gängigen Europa-Normen“, erklärt WBK-Geschäftsführer Rüdiger Pfeifer. Die Hilfsgüter werden derzeit mit einer Spedition nach Krakau in Polen überführt, wo sie im Hospiz zum Einsatz kommen sollen, um den Patienten und Pflegekräften dort das Leben zu erleichtern.
Rüdiger Pfeifer ist froh, dass die Betten, Rollstühle und Rollatoren nicht entsorgt werden, sondern noch für den guten Zweck zum Einsatz kommen. Im benachbarten Ausland würden sie gerne genommen und erhöhten den Standard um ein Vielfaches, ergänzt Rüdiger Pfeifer. Auch Klinikmanagerin Anna Rehrmann ist froh darüber, dass die Hilfe dank der Malteser Auslandshilfe aus Hövelhof da ankommt, wo sie gebraucht wird.
Die Weserbergland-Klinik hat nicht das erste Mal Sachspenden geleistet, weiß Marie-Theres Knoke von den Maltesern zu berichten, die schon sehr lange mit der WBK zusammen arbeitet. Die Kosten für die Überführung der Hilfsgüter von Höxter nach Krakau betragen 1600 Euro, die von den Maltesern übernommen werden, ergänzt Lieb. WBK-Geschäftsführer Rüdiger Pfeifer ist aber nicht nur froh über die Nothilfe und das die alten Pflegebetten sinnvoll eingesetzt werden, sondern auch darüber, das die alte Klinik langsam entleert wird, denn der Abriss steht kurz bevor. Abrissbagger sind bereits vor dem gelben Mitteltrakt aufgefahren.
Minibagger stehen schon im Gebäude, um es zu entkernen, berichtet Rüdiger Pfeifer. Der für alle sichtbare Außenabriss des Mitteltraktes soll wie geplant am kommenden Montag, den 27. Januar, beginnen, sagt Rüdiger Pfeifer. Die Malteser-Auslandshilfe aus Hövelhof ist mit ihren 24 rein ehrenamtlichen Mitarbeitern im Kosovo, Ungarn, Polen, der Ukraine und Rumänien aktiv und betreut neben Kranken- und Waisenhäuser auch Hospize und andere Heime. Die Zustände seien dort im Gegensatz zu Deutschen Verhältnissen kaum vorstellbar und sehr schwierig, erklärt Karl-Heinz Lieb.
Teilweise gibt es Pflegeeinrichtungen, die nicht einmal über fließendes Wasser verfügen oder nur mit Holzöfen heizen, so Karl-Heinz Lieb. Seit über 40 Jahren ist auch Karl-Heinz Lieb für die Malteser im In- und Ausland aktiv. Besonders engagiert er sich im Auslandsdienst für die ungarische Partnergemeinde Tiszanána, rund 150 km östlich von der Hauptstadt Budapest. Nach der Grenzöffnung 1989 starteten die Malteser mit ersten Hilfsgütertransporten nach Ungarn. Karl-Heinz Lieb war von Anfang an dabei.
Seit 13 Jahren unterstützt er die Partnergemeinde und deren Bevölkerung nicht nur mit praktischer Hilfe, sondern fördert auch die Zusammenarbeit mit anderen Malteser-Gruppen und Vereinen. Dies nahm die Gemeindevertretung von Tiszanána nun zum Anlass, Karl-Heinz Lieb zum Ehrenbürger der ungarischen Gemeinde zu ernennen.
Fotos: Thomas Kube