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Freitag, 22. November 2024 Mediadaten
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Von links: Antonius Brinkhaus (Patient), Dr. Lutz Mahlke (Chefarzt der Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Sporttraumatologie des St. Vincenz-Krankenhauses) und PD Dr. Marco Ezechieli (Chefarzt der Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Sporttraumatologie des St. Josefs-Krankenhauses).

Paderborn/Salzkotten (red). Seit einem Jahr unterstützt der Roboterarm „Mako“ die Operateure der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie der St. Vincenz-Kliniken in Salzkotten und in Paderborn. Schon über 50 Patienten erhielten mithilfe des Roboterarms ein künstliches Gelenk. Auch Antonius Brinkhaus aus Geseke wählte ganz bewusst die neuartige Operationstechnik.

„Ich hatte schon mehr als ein Jahr mit Knieschmerzen zu kämpfen, bevor ich entschied einen Arzt aufzusuchen“, erinnert sich der Patient. „Ich bin Landmaschinenschlosser und noch lange auf gesunde Knie angewiesen.“ Zunächst ging der 61-Jährige davon aus, dass er ein komplett „neues Knie“ brauchen wird. „Ich schaute mir daraufhin Dr. Ezechielis Online-Vortrag zum Thema Kniegelenkschmerzen an und machte einen Termin in seiner Sprechstunde aus.“ Schnell stellte sich heraus, dass sein Knorpel am Kniegelenk einseitig stark abgenutzt war und lediglich eine Teilprothese nötig sein würde. „In der Sprechstunde erfuhr ich noch mehr über die neue Robotertechnik. Für mich sprach von Anfang an nichts gegen dieses Verfahren. Im Gegenteil: Ich bin überzeugt davon, dass ein Roboter präziser arbeiten kann, als das menschliche Auge“, so Brinkhaus.

Auch die Chefärzte der beiden Kliniken für Orthopädie, Unfallchirurgie und Sporttraumatologie, Dr. Lutz Mahlke und PD Dr. Marco Ezechieli, sind von ihrem neuen technischen Helfer begeistert. „Die Robotik hat unsere Orthopädie auf ein neues Level gehoben“, so die Chirurgen. Inzwischen feierte der Roboterarm eine weitere Premiere: Er wurde bereits zur Implantation von Hüftgelenken eingesetzt. „Der Eingriff an der Hüfte ist noch einmal komplizierter, da das Gelenk schwerer zu erreichen ist als das Kniegelenk. Die bisherigen Operationen liefen ohne Komplikationen und die Ergebnisqualität ist sehr gut“, so Ezechieli. „Der Roboterarm ist die ideale Ergänzung zu einem erfahrenen Operateur. Er agiert während des Eingriffs nicht autonom, hilft uns jedoch exakter und fehlerfreier zu arbeiten. Das bereichert die Arbeit von uns Operateuren sehr. Eine OP dauert zwischen 45 und 90 Minuten – wir sind sehr routiniert, sodass ein Eingriff mit dem Roboterarm nur etwa fünf bis 10 Minuten länger dauert“, erklärt Mahlke.

Für die Patienten bringe der Roboterarm viele Vorteile mit sich und sei bei den Patienten inzwischen sehr beliebt: „Unsere ersten Patienten, die wir vor einem Jahr mit dem ‚Kollegen Roboter‘ operierten, hatten geringere postoperative Schmerzen und eine kürzere Rehabilitationszeit. Sie waren deutlich schneller wieder mobil und konnten schon sehr früh aufstehen und Treppen steigen“, berichtet Mahlke. So auch bei Antonius Brinkhaus. Schon kurz nach dem Eingriff konnte er sein Bein wieder beugen. „Lediglich wenn ich zu lange stehe, macht sich das neue Knie noch bemerkbar.“ Nach seinem dreiwöchigen Reha-Aufenthalt läuft der Geseker wieder „rund“ und lässt es sich schon jetzt nicht mehr nehmen, beim Training seiner Damen-Fußballmannschaft auf dem Sportplatz vorbeizuschauen.

Der Roboterarm „Mako“

Während des Einsatzes einer Prothese zählt vor allem eins – Präzision für eine perfekt sitzende Prothese. Der Roboterarm „Mako“ beinhaltet eine spezielle Software, die auf Basis einer Computertomographie (CT) zunächst ein virtuelles 3D-Modell des Gelenkes erstellt und dabei die individuelle Anatomie des Patienten berücksichtigt. So lassen sich Position und Ausrichtung der Prothese bereits vor der Operation penibel planen. Die Software kann virtuelle Schranken bestimmen, in denen sich der Roboterarm bewegen darf, um den Knochen abzutragen. Weicht der Operateur davon ab, stoppt er automatisch. Der große Vorteil: Nerven, Gefäße und Bänder werden geschützt. Für die Patienten bedeutet das eine kürzere Rehabilitationszeit, ein geringeres Risiko für Nachoperationen und weniger postoperative Schmerzen.

Foto: St. Vincenz-Kliniken/Hoppe

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