Höxter (red). Mit heulendem Martinshorn, blitzschnell angelegter Schutzausrüstung und voll besetzten Einsatzfahrzeugen: Am vergangenen Wochenende erlebten die Jugendlichen der Feuerwehr Höxter, wie es ist, rund um die Uhr einsatzbereit zu sein. Bei einem 24-Stunden-Übungstag probten die Nachwuchsbrandschützer aus Höxter-Nord und Höxter-Süd den Alltag einer Berufsfeuerwehr – mit allem, was dazugehört: Dienstplan, Ausbildung, Sport und vor allem vielen Einsätzen.
Nachwuchsarbeit sichert die Zukunft
Um die Einsatzbereitschaft der Freiwilligen Feuerwehr langfristig zu sichern, ist die Jugendarbeit unverzichtbar. Sie sorgt nicht nur für eine fundierte Ausbildung des Nachwuchses, sondern vermittelt auch frühzeitig Werte wie Teamgeist, Disziplin und Verantwortungsbewusstsein.
Dass diese Arbeit Früchte trägt, zeigt sich eindrucksvoll in Höxter: Rund die Hälfte der Jugendlichen ist in den vergangenen Jahren mit dem 18. Geburtstag in die Einsatzabteilung gewechselt. Mehr als 30 von ihnen haben inzwischen Führungsaufgaben übernommen. Einige sind sogar beruflich zur Feuerwehr gegangen – etwa nach Münster, Hannover oder Hamburg.
Alltag wie bei der Berufsfeuerwehr
22 Nachwuchsbrandschützer stellten sich am Wochenende der Herausforderung „24 Stunden im Einsatz“. Ein strukturierter Dienstplan regelte den Tagesablauf: feste Zeiten für Mahlzeiten, Freizeit und Ruhepausen sowie theoretische Unterrichte, sportliche Übungen und Ausbildungseinheiten.
Doch wie im echten Feuerwehralltag konnten die Jugendlichen nie sicher sein, dass der Plan eingehalten wird – denn die „Einsätze“ kamen unangekündigt. Innerhalb weniger Augenblicke mussten sie ihre Schutzausrüstung anlegen, die Fahrzeuge besetzen und ausrücken.
Von Katze im Baum bis Personensuche
Die Übungsszenarien reichten von kleineren Aufgaben wie einer Katze im Baum, einem brennenden Papierkorb oder einem umgestürzten Baum auf dem Radweg bis hin zu großen Lagen wie einem PKW-Brand, einem Stoppelfeldbrand und einer aufwendigen Personensuche. Während kleinere Einsätze von einem Fahrzeug bewältigt werden konnten, erforderten die größeren Einsätze die Zusammenarbeit von zwei oder drei Löschfahrzeugen.
Besonders realistisch war die Personensuche am Ortsrand: Hier rückte zusätzlich die IuK-Einheit mit dem Einsatzleitwagen 2 an. Mit Hilfe der Drohne des Kreises Höxter und ihrer Wärmebildkamera konnten Wald und Felder aus der Luft durchsucht werden. Über Funk erhielten die Jugendlichen am Boden präzise Hinweise – ganz wie bei einem echten Einsatz.
Müde, aber stolz
Nach 24 intensiven Stunden endete der Übungstag: Die Feldbetten wurden zusammengeklappt, das Gerätehaus aufgeräumt und alle Fahrzeuge wieder einsatzbereit gemacht.
Müde, aber sichtlich stolz, blickten die Jugendlichen zurück. Sie hatten nicht nur viel über Feuerwehrtechnik und Einsatztaktik gelernt, sondern auch bewiesen, dass die Feuerwehr Höxter auf einen engagierten und motivierten Nachwuchs bauen kann – eine wichtige Grundlage für die Sicherheit der Bevölkerung in den kommenden Jahren.
Foto: Feuerwehr Höxter