Kreis Höxter (red). „Bitte bleiben sie an Silvester nach Möglichkeit zuhause und vermeiden sie auch draußen größere Treffen und Zusammenkünfte.“ Mit einem eindringlichen Appell weist Landrat Michael Stickeln noch einmal auf die notwendige Einhaltung der geltenden Regeln zum Jahreswechsel hin. „Die Ausbreitung des Coronavirus schreitet voran und macht auch vor Silvester nicht Halt. Deshalb wird auch aus Präventionsgesichtspunkten leider kein Weg an der weiteren Reduzierung der Kontakte vorbeiführen.“
Bereits zu den Weihnachtsfeiertagen hätten viele Menschen im Kreis Höxter auf Besuche bei Familien oder Freunden verzichtet. „Für dieses vorbildliche und umsichtige Handeln danke ich ihnen von Herzen“, so Landrat Stickeln. Auch für den anstehenden Jahreswechsel müssten die notwendigen Abstands- und Hygieneregeln eingehalten werden. „Partys und Feiern sind aufgrund der geltenden Coronaschutzverordnung des Landes ohnehin verboten, genauso wie Menschenansammlungen von mehr als fünf Personen auf den Straßen. Die Polizei und die Ordnungsämter der Städte werden das gerade in der Silvesternacht verstärkt kontrollieren – und wenn nötig auch Ordnungsgelder verhängen“, erläutert Matthias Kämpfer, Leiter des Krisenstabes des Kreises Höxter.
Zusätzliche behördlich angeordnete Maßnahmen wie eine nächtliche Ausgangsbeschränkung für das gesamte Kreisgebiet sind zum jetzigen Zeitpunkt jedoch nicht möglich. „Das hat sich auch aus einem intensiven Gespräch mit dem NRW-Gesundheitsministerium ergeben. Für eine allgemeine Ausgangsbeschränkung fehlt die rechtliche Grundlage, denn der Inzidenzwert für den Kreis Höxter ist nach den Feiertagen auf einen Wert deutlich unterhalb von 200 gesunken“, so Krisenstabsleiter Kämpfer. „Wir werden die Entwicklung aber weiterhin genau beobachten und gegebenenfalls Maßnahmen erlassen, wenn dies rechtlich möglich ist.“
Den vorläufigen Höchststand der Inzidenz im Kreis Höxter berechnete das Robert-Koch-Institut am 25. Dezember mit einem Wert von über 220. „Zwar ist die Inzidenz in den letzten Tagen gesunken, aber das ist vor allem durch die geringere Anzahl an Tests oder noch ausstehende Laborergebnisse über die Weihnachtsfeiertage zu erklären“, erläutert Dr. Ronald Woltering, Leiter des Gesundheitsamtes des Kreises Höxter. „Vor den Weihnachtstagen haben wir eine deutliche Zunahme der Fallzahlen beobachtet und wir müssen alles daran setzten, diese Entwicklung zu stoppen.“
Auch der Sprecher der Bürgermeister im Kreis Höxter, Steinheims Bürgermeister Carsten Torke, betont die Dringlichkeit, persönliche Kontakte soweit wie möglich herunterzufahren. „Nur so können wir uns und unseren Mitmenschen einen gesunden Start in das Jahr 2021 ermöglichen“, so Torke.
In Bezug auf das Abbrennen von Feuerwerk appelliert Landrat Stickeln gemeinsam mit den Bürgermeistern der zehn Städte ebenfalls an die Bürgerinnen und Bürger. „Auch wenn sie aus den Vorjahren noch Knaller oder Raketen haben: Bitte verzichten sie in diesem Jahr auf das Feuerwerk auf allen öffentlichen Straßen oder Plätzen. Die Gefahr, dass es dabei zu spontanen Menschenansammlungen oder sogar Verletzungen kommt, ist einfach zu groß. Für das Feuerwerk auf dem eigenen Grundstück bitten wir um einen maßvollen Rahmen und umsichtiges Verhalten – auch, um zum Beispiel die Krankenhäuser, den Rettungsdienst oder unsere Feuerwehren nicht zusätzlich zu belasten“, so Landrat Stickeln.
Zudem gilt für Kirchen, Krankenhäuser, Kinder- und Seniorenheime grundsätzlich ein besonderer Schutz. In ihrer unmittelbaren Nähe dürfen an Silvester keine Feuerwerkskörper gezündet werden. Gleiches gilt für Fachwerkhäuser, da hier ein erhöhtes Brandrisiko besteht.