Ovenhausen (TKu). Ohne Karneval wäre Ovenhausen nicht Ovenhausen: Eigentlich würde in diesen Tagen vielerorts Karneval gefeiert - dem ist aber nicht so. Während die meisten Karnevalsvereine die Session wegen Corona komplett abgesagt haben, hat sich der Elferrat Ovenhausen für einen „Närrisch-Himmlischen Tag“ entschieden, der am Sonntag bei „himmlisch schönem“ Wetter und unter strengen Corona-Schutzregeln stattgefunden hat. Am Sonntag startete der Karnevalstag mit einer Karnevals-Messe, dem sich ein Büttenprogramm auf dem Pfarrheimplatz von Ovenhausen angeschlossen hat. Sitzungspräsident Lukas Wöstefeld richtete in seiner Büttenrede mahnende Worte in Richtung Osteuropa und direkt an Russlands Präsidenten Wladimir Putin. Von Präsident zu Präsident: „Ich möchte Wladimir Putin in diesen Tagen gerne den Spiegel vorhalten, damit dieser sein wahres, hässliches Gesicht einmal sieht. Wir stehen hier fest an der Seite der demokratischen Staaten und rufen aus, die einzigen Waffen, die wir auf diesem Kontinent brauchen sind Koffetti-Kanonen!“, so Wöstefeld.
Als ein Zeichen der Solidarität haben die Ovenhäuser Karnevalisten den Pfarrheimplatz mit gelben und blauen Luftballons geschmückt, den Farben der ukrainischen Nationalflagge. Im Karneval, da spiele die Politik auch immer eine große Rolle, so Wöstefeld. So auch die Kommunalpolitik von Höxter, die inklusive von Bürgermeister Daniel Hartmann ihr „Fett weg“ bekommen hat. Als Büttenredner nahm Steffen Rehrmann als Elf „Folli“ die Höxteraner Politiker mit all ihren Querelen auf die Schippe. Seine große Schwester „Holli“ sei als Landesgartenschau-Maskottchen der bekanntere Teil der Elfenfamilie, gibt Folli offen zu und sie sei auch öfters als er im Rathaus zu Gast. Der trockene Humor rund um die politischen Themen kamen bei den mehr als 100 Besucherinnen und Besuchern gut. Die geschlechtergerechte Sprache war ebenso Thema wie Corona, die neue Bundesregierung oder die Kirche mit ihrem Zölibat. Auch wenn Aschermittwoch nicht mehr weit ist, so übergab Bürgermeister Daniel Hartmann bis dahin den Rathausschlüssel an die Närrinnen und Narren von Ovenhausen, den sie im vergangenen Jahr wegen Corona mit der Post erhalten mussten. Und behalten haben sie ihn bis heute, wie Elferrats-Präsident Sascha Winkelhahn und Sitzungspräsident Lukas Wöstefeld bei der Veranstaltung feststellen konnten.
Ehrungen wurden auch ausgesprochen, bevor die politischen Themen im Kükenkrug in Ovenhausen unter Einhaltung der Corona-Vorschriften weiter diskutiert wurden. Da erhielt der Kinderpräsident Matti Gersch den Orden des Jahres 2022 für sein Wirken. Er habe schließlich 555 kleine Närrinnen und Narren unter seiner Regentschaft, wenn so ein Fest stattfindet. Für ihre jeweils 11-jährige Zugehörigkeit zum Elferrat erhielten Till Janowitz, Maximilian Spieker, Jens Winkelhahn und Lukas Wöstefeld eine Auszeichnung. Ein Jubiläum, das wird im Karneval eben anders definiert. Der Elferrat Ovenhausen unter ihrem neuen Präsidenten Sascha Winkelhahn und Sitzungspräsident Lukas Wöstefeld hoffen, das die nächste Karnevals-Session endlich wieder normal gefeiert werden kann.
Fotos/Video: Thomas und Simone Kube