Kreis Höxter (red). Sehr zur Freude der Gleichstellungsbeauftragen im Kreis Höxter ist das Datum des „Equal Pay Day“ in diesem Jahr noch weiter nach vorne gerückt. „Dennoch ist die Lohnlücke zwischen den Geschlechtern weiterhin beachtlich“, macht der Arbeitskreis auf den Aktionstag am 7. März aufmerksam.
Das Datum des Equal Pay Day signalisiert, wie fair Frauen und Männer in Deutschland bezahlt werden. Je früher das Datum im Jahr liegt, desto gerechter geht es in der Arbeitswelt zu. Im Schnitt mussten Frauen in Deutschland 2022 etwa 66 Tage länger arbeiten, um den gleichen Lohn wie Männer zu erhalten.
„Ein Teil dieser Lohnlücke lässt sich auf strukturelle Ursachen zurückführen“, berichten die Gleichstellungsbeauftragten des Kreises Höxter. „Frauen unterbrechen ihre Erwerbstätigkeit häufiger, zum Beispiel für Elternzeiten oder Pflege der Angehörigen, was für erschwerte Bedingungen beim Wiedereinstieg sorgt.“ Dabei habe vor allem die Corona-Pandemie diese veralteten Geschlechterrollen wieder verstärkt.
Schon der Berufseinstieg und die Ausbildungswahl legen den Grundstein für die Lohnlücke zwischen den Geschlechtern. Sowohl Jungen als auch Mädchen halten häufig an klassischen Männer- und Frauenberufen fest, wobei die sogenannten Frauenberufe in der Regel schlechter bezahlt werden. Darum fordern die Gleichstellungsbeauftragten: „Das breite Ausbildungsspektrum sollte über Aktionen wie den Girls‘ und Boys‘ Day bekannter gemacht werden. Außerdem können Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber den gesellschaftlichen Wandel aktiv unterstützen.“ Dazu gehört unter anderem, die teil- und vollzeitnahe Arbeit bei Männern und Frauen gleichermaßen zu fördern und auch Männer zur Inanspruchnahme von Elternzeiten zu ermutigen. Darüber hinaus bieten alternative Führungsmodelle, wie das Führen in Teilzeit oder Führungstandems, Aufstiegsmöglichkeiten für Personen, die in Familie oder Pflege eingebunden sind.
Die kreisweit stetig wachsende Zahl an Unternehmen, die mit dem Siegel „Familien-freundliches Unternehmen im Kreis Höxter“ ausgezeichnet werden, zeigt bereits, dass viele Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber den Bedarf erkannt und sich auf den richtigen Weg gemacht haben. „Dass ein Wandel möglich ist, hat nicht zuletzt die Corona-Pandemie gezeigt. Flexible Arbeitszeitmodelle, mobiles Arbeiten, eine Reduzierung von Geschäftsreisen – all diese Maßnahmen wurden in kürzester Zeit verwirklicht und werden Vätern und Müttern auch in Zukunft eine flexiblere Verein-barkeit von Familie und Beruf ermöglichen“, sind sich die Gleichstellungsbeauftrag-ten im Kreis Höxter sicher.
Foto: Kreis Höxter