Kreis Höxter (TKu). Der erste Baggerhub zum Baustart des gemeinsamen Bildungscampus von Kreis Höxter und Kreishandwerkerschaft Höxter-Warburg ist gemacht. Für die Handwerker im Kreis Höxter geht damit ein lang Wunsch in Erfüllung. Das neue Bildungszentrum am Bohlenweg in Brakel, das laut Kreishandwerksmeister Martin Knorrenschild ein Leuchtturmprojekt für ganz Deutschland ist, wird für 20 Millionen Euro neu gebaut. Es wird dazu dienen, ein modernes, leistungsfähiges und junge Fachkräfte ansprechendes innovatives Ausbildungsangebot im Handwerk sicherzustellen: Dieses Ziel können Kreis Höxter und die Kreishandwerkerschaft Höxter-Warburg in Kooperation nun am alten Standort verwirklichen. Der Großteil der Kosten wird aus Bundes- und Landesmitteln finanziert. Die neuen Gebäude werden dreistöckig auf dem bestehenden Grundstück und auf dem Kreis-Nachbarareal errichtet. Beim feierlichen ersten Baggerhub begrüßten Landrat Michael Stickeln und Kreishandwerksmeister Martin Knorrenschild zahlreiche Gäste, darunter der Landtagsabgeordnete Matthias Goeken, Kreisdirektor Klaus Schumacher, Gerald Studzinsky (Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Höxter-Warburg), Dominik Rüther (Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Höxter-Warburg), Alfred Gemmeke (stellvertretender Kreishandwerksmeister), Peter Heinemann (stellvertretender Schulleiter des Berufskollegs Kreis Höxter), Wilhelm Skroch (Vorsitzender des Ausschusses für Umwelt, Planen, Bauen und Nachhaltigkeit des Kreistages sowie Carsten Scherhans als Vertreter des Generalplaners. Landrat Michael Stickeln zeigte sich erfreut, das der Bildungs- und Wirtschaftsstandort im Kreis Höxter durch diesen neuen Gebäudekomplex gestärkt würde.
Das Gemeinschaftsprojekt der Kreishandwerkerschaft Höxter-Warburg und des Kreises Höxter als Partner am Standort Bohlenweg bezeichnete Stickeln als „innovativen Leuchtturm für den Fachkräftenachwuchs im Handwerk“. „Durch diese bundesweit einzigartige Lernort-Kooperation führen wir die schulische und überbetriebliche Ausbildung, fachlich und inhaltlich eng verzahnt, unter einem neuen Dach zusammen“, so der Landrat. Mit dem symbolischen ersten Baggerhub sind am Mittwochmittag ganz offiziell die Bauarbeiten gestartet. Das Bauvorhaben mit einem geplanten Investitionsvolumen von rund 20 Millionen Euro konnte nur realisiert werden dank der 80-prozentigen Förderung von 16 Millionen Euro durch den Bund und das Land Nordrhein-Westfalen aus dem Programm „Gemeinschaftsaufgabe Regionale Wirtschaftsförderung (GRW)“. Stickeln bedankte sich bei der Bezirksregierung Detmold für die Unterstützung dieses Projektes. Ebenso Dank richtete er an den Landtagsabgeordneten Matthias Goeken für sein Engagement und für die Werbung des Projektes beim Land NRW sowie vielen weiteren Unterstützern. Die Eröffnung des Bildungszentrums wird voraussichtlich im Herbst 2023 erfolgen. In der Zwischenzeit entstehen auf einer Nutzfläche von rund 3.400 Quadratmeter Werkstätten, Labore und Schulungsräume für die Auszubildenden in den Bereichen Metall, Holz, Elektro, Sanitär, Heizung und Klimatechnik. Der dreigeschossige Neubau werde sich durch ein hohes Maß an Funktionalität und Flexibilität der Räumlichkeiten und eine enge Verzahnung von Theorie und Praxis auszeichnen, so der Landrat. Auch die Verwaltung der Kreishandwerkerschaft wird hier ein neues, zeitgemäßes Zuhause finden. Das Berufskolleg Kreis Höxter in direkter Nachbarschaft bringe bereits exzellente Erfahrungen bei der Realisierung moderner Lern- und Laborumgebungen mit ein, die modernste pädagogische, mediendidaktische und technische Standards erfüllen, betonte Stickeln.
Stickeln richtete auch seinen Dank an das Architekturbüro RSK insbesondere an Carsten Scherhans, den Partner dieser in Paderborn und Brakel-Gehrden beheimateten Architektengruppe, der in der Funktion als Vertreter des Generalplaners beim ersten Baggerhub dabei war. Der neue Gebäudekomplex werde energieeffizient und konzeptionell in der Bauweise durchdacht sein, um nachhaltig Ressourcen schonen zu können bei stetig steigenden Energiepreisen, so der Landrat. Die Wirtschaftskraft des Kreises Höxter beruht maßgeblich auf der Vielseitigkeit und Innovationskraft von mehr als 6.000 im Kreis angesiedelten, größtenteils mittelständischen Unternehmen. Rund 1.000 dieser Unternehmen seien Handwerksbetriebe, was laut Stickeln deutlich mache, das das Handwerk eine tragende und unverzichtbare Säule der Wirtschaft im Kreis Höxter darstelle. Kreishandwerksmeister Martin Knorrenschild sieht die Projektrealisierung auch in der Weitsicht seiner Vorgänger in Haupt und Ehrenamt. In Gesprächen ab Anfang 2019 sei man sich schnell einig gewesen, mit dem Kreis einen gemeinsamen Weg zu gehen. Ein gemeinsamer Lernort Schule und überbetriebliche Ausbildung, einzigartig in Deutschland, sei die Vision gewesen, die nun in die Realität umgesetzt wird, sagte Knorrenschild. Auch er dankte allen Projektverantwortlichen. Für dieses Projekt gelte die 3-G-Regel, so Knorrenschild: „GROSSARTIGES GEBÄUDE GARANTIERT“ Nach seinen Worten „Gott segne das ehrbare Handwerk“ wurde der erste Baggerhub ausgeführt. Das neue Bildungszentrum entsteht am Platz des alten baufälligen Gebäudes, das vor Ort geschreddert worden war und als Untergrund für den neuen Komplex dient.
Fotos: Thomas Kube