Ovenhausen (TKu). In Ovenhausen stand sie im Mittelpunkt beim diesjährigen Schützenfest am vergangenen Wochenende: Schützenkönigin Nadine Husemann mit ihrem Prinzregent Maximilian Knickelmann. Nadine Husemann ist die erste Schützenkönigin nach fast 450 Jahren Vereinsgeschichte des Heimatschutzvereins Ovenhausen von 1575 e. V. Seit 2017 steht der Heimat- und Schützenverein auch Frauen offen, die beim Königsschießen Ovenhausen 2018 zum ersten Mal mitgeschossen haben. Die 22-jährige Marinesoldatin schoss den Vogel beim Königsschießen im vergangenen Jahr ab und hat damit in Ovenhausen Geschichte geschrieben.
Aus diesem Grund trug nämlich sie die schwere Königskette im festlichen Kleid und nicht der Mann an ihrer Seite. Vom Festumzug, in dem die Schützinnen und Schützen, die Musikkapellen und heimischen Vereine sowie die Gastvereine aus Bosseborn, Brenkhausen, Höxter und Lütmarsen mitmarschierten, wurde das Königspaar zunächst von zu Hause abgeholt, wo auch die Königsparade stattfand. Von hier aus ging es weiter zum Ehrenmal an der Hauptstraße in Ovenhausen, wo dann der Festakt mit Kranzniederlegung zelebriert wurde. Begleitet wurde Schützenkönigin Nadine Husemann von ihrem Hofstaat, bestehend aus Ina Janowitz, Lea Bömelburg, Loreen Wittmann, Maria Rode, Katharina Werner, Melissa Husemann, Susanne Stiewe-Haag, Stefan Husemann, Niklas Striewe, Lukas Rösen, Benedikt Haag, Till Janowitz, Erik Unverzagt und Paul Unverzagt. Frauen im Schützenwesen, das ist in Ovenhausen gar kein Thema mehr, obwohl es beim Festakt doch Thema war und von den Rednern in sehr positivem Sinne aufgegriffen wurde:
Die Traditionsvereine müssten sich alle für Frauen öffnen, meinte Michael Gorzolka, der neben dem HSV-Vorsitzenden Andreas Maßmann und der stellvertretenden Bürgermeisterin Andrea Dangela die Festrede am Ehrenmal hielt. Es ist ein seltenes Bild, aber auch einige Schützinnen standen in grüner Uniform neben ihren männlichen Vereinsmitgliedern und lauschten den Festreden, während die Sonne bei mehr als 30 Grad Celsius vom Himmel brannte. Überhaupt sei der Heimatschutzverein Ovenhausen sehr fortschrittlich, meinte die stellvertretende Bürgermeisterin Andrea Dangela, die damit nicht nur die Mitgliedschaft von Frauen im Traditionsverein gemeint hatte, sondern auch die Einstellung des HSV zum Klimaschutz.
Der Verein investiere nämlich gerade eine hohe Summe in die energetische Sanierung seines Vereinsheimes. Dangela zeigte sich erfreut, dass die Schützinnen und Schützen endlich wieder Schützenfest feiern können. Das Fest führe Menschen aus allen Schichten zusammen und sei als tragende Säule des Gemeinwesens somit Sinnbild einer lebendigen Gemeinschaft. Nach dem Festakt am Ehrenmal in praller Sonne aber mit Trinkpause zum Flüssigkeitsausgleich, setzte sich der Umzug wieder in Bewegung in Richtung Festzelt, wo anschließend weiter ausgelassen gefeiert wurde.
Fotos + Video: Thomas Kube