Höxter (red). Die Notrufnummer 112 ist die erste Wahl bei lebensbedrohlichen Notfällen - und das in ganz Europa. Den Tag des europäischen Notrufs am 11. Februar nehmen Landrat Michael Stickeln und der Leiter des Fachbereichs für Öffentliche Sicherheit, Matthias Kämpfer, zum Anlass, die Bedeutung der europaweit einheitlichen Notrufnummer hervorzuheben.
Schwere Unfallverletzungen oder lebensbedrohliche akute Erkrankungen wie Schlaganfall oder Herzinfarkt – im Ernstfall zählt jede Minute. „Deshalb bitte ich alle Bürgerinnen und Bürger: Wählen sie den Notruf lieber einmal mehr, als einmal zu wenig. Niemand sollte in Notlagen zögern, die 112 anzurufen“, betont Landrat Michael Stickeln.
Im Kreis Höxter gehen die Notrufe über die 112 direkt bei der Leitstelle des Kreises Höxter in Brakel ein, die rund um die Uhr besetzt ist. „Auch wer im europäischen Ausland unterwegs ist, wählt bei einem lebensbedrohlichen Notfall ohne Vorwahl direkt den Notruf 112 und wird dann mit einer Rettungsleitstelle verbunden, die Feuerwehr und Rettungsdienst verständigen kann“, erklärt Fachbereichsleiter Matthias Kämpfer. Seit 2009 gibt es den Tag des europäischen Notrufs, wegen der im Datum enthaltenen Nummer jedes Jahr am 11. Februar.
Die Leitstellen sind der Startpunkt der professionellen Rettungskette, die mit dem Anruf bei der 112 in Gang gesetzt wird. Im Kreis Höxter wurden von der Kreisleitstelle im vergangenen Jahr rund fast 36.000 Einsätze organisiert und koordiniert. Im Bereich des Rettungsdienstes wurden 2022 rund 33.279 Einsätze und im Bereich Feuerwehr rund 2.438 verzeichnet.
„Die Mitarbeiter der Leitstelle sind erste Ansprechpartner für Hilfesuchende. Sie stellen die entscheidenden Weichen für die schnelle und effektive Notfallversorgung. Mit einer strukturierten Notrufabfrage erfassen sie insbesondere gezielt den genauen Notfallort sowie die Art und Schwere des Notfalls“, erläutert der Leiter der Abteilung Feuer-, Katastrophen- und Zivilschutz des Kreises Höxter, Stefan Nostitz.
Was beim Notruf wichtig ist
Wenn Alarmzeichen für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, wie Herzinfarkt oder Schlaganfall, auftreten, ist ohne Zögern die 112 anzurufen. „Jede Minute zählt und kann Leben retten“, ruft auch der Leiter der Kreisleitstelle, Daniel Wulf, dazu auf, lieber einmal zu viel als einmal zu wenig den Notruf 112 zu wählen. Dabei empfiehlt er, sich beim Anruf an die fünf W zu halten. Denn der Leitstellenmitarbeiter fragt grundsätzlich ab, wer anruft, was passiert ist, wo der Unfallort ist, wie viele Verletzte es gibt und bittet anschließend darum, in jedem Fall in der Leitung zu bleiben und auf mögliche Rückfragen zu warten. Die 5 W sind also: Wer, was, wo, wie viele und warten.
Telefonische Anleitung zur Wiederbelebung
Wenn bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand sofortige Erste Hilfe notwendig ist, gibt der Leitstellenmitarbeiter schon am Telefon eine einfache Anleitung, was vor Ort zu tun ist, bis Rettungswagen und Notarzt eintreffen. „Eine beherzte Reanimation durch die Ersthelfer vor Ort kann die Überlebenschancen bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand deutlich erhöhen“, erklärt Fachbereichsleiter Matthias Kämpfer.
Bei einem Besuch in der Kreisleitstelle in Brakel dankte Landrat Michael Stickeln den Mitarbeitern für Ihren Dienst zum Wohle der Menschen im Kreis Höxter. „Sie leisten hervorragende Arbeit und haben bei Anrufen die nötige Ruhe. Das Team mit seiner fachlichen und menschlichen Kompetenz ist ein wesentlicher Bestandteil der Sicherheitsinfrastruktur in unserem Kreis.“
Hausärztlicher Bereitschaftsdienst unter 116 117 erreichbar
Während die Notrufnummer 112 bei lebensbedrohlichen Notfällen die erst Wahl ist, gibt es für Krankheitsfälle noch eine weitere wichtige Telefonnummer, die deutschlandweit ohne Vorwahl zu erreichen ist. Wenn Arztpraxen geschlossen sind, ist bei dringenden gesundheitlichen Anliegen, die nicht lebensbedrohlich sind, der hausärztliche Bereitschaftsdienst der richtige Ansprechpartner. Bundesweit ist der ärztliche Bereitschaftsdienst über die zentrale Rufnummer 116 117 zu erreichen. „Dieses Angebot dient der schnellen Hilfe für Patientinnen und Patienten und der Entlastung der Notaufnahmen der Krankenhäuser“, erklärt Fachbereichsleiter Matthias Kämpfer.
Fotos: Kreis Höxter